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Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. Markus 13, 31 Ev. Philippusgemeinde Köln Raderthal Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. Markus 13, 31
 

Predigt am  24.12.2010, Christmette   über  Johannes 3, 16 - 21

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Ansprache Teil 1

Liebe Gemeinde,

heute ist der Heilige Abend, die Nacht vor dem Christfest, dem größten und beliebtesten Fest der Christenheit und das wichtigste Fest in Europa überhaupt.

Wenn man aber bedenkt, daß in Deutschland viele nicht mehr wissen, was Weihnachten wirklich bedeutet, sollten wir uns die Frage stellen, wodurch ist Weihnachten für uns so bedeutend und fundamental wichtig, damit wir denen, die das nicht mehr wissen,  dann antworten und Rechenschaft über unseren Glauben ablegen können.

Weihnachten ist ja u.a. deshalb so beliebt, weil es als ein Fest der Liebe, des Friedens und des Lichtes unsere tiefsitzenden Sehnsüchte zu stillen verspricht.

Nur haben sich hier im Laufe der Zeit leider die Akzente verschoben.

Was Gott uns in Seiner großen Güte und Barmherzigkeit als Geschenk zukommen lassen will, geriet in Vergessenheit. Der Inhalt  des Festes wurde durch Verpackung und äußeren Glanz sowie eigene Anstrengung ersetzt.

Jedes Jahr wird Weihnachten mit größerem Aufwand gefeiert. Und es wurde immer mehr zu einem Fest des Schenkens, statt sich von Gott beschenken zu lassen.

Dabei stellen wir jedoch fest, daß Weihnachten ohne Gott kein befriedigender Grund zum feiern ist, weil es unsere tiefsitzende Sehnsucht nicht stillen kann, keine tragfähige, dauerhaft anhaltende Freude vermittelt und keine Zukunftsperspektive eröffnet.

 

Das kann doch nicht alles sein. – Ist es auch nicht!

Was aber ist denn dann der eigentliche Anlaß für das Weihnachtsfest und damit die Grundlage für unseren christlichen Glauben?

Beide liegen ausschließlich begründet in dem einmaligen historischen Ereignis, diesem göttlichen Geschehen, das damals in der Heiligen Nacht in dem kleinen Städtchen Bethlehem seinen sichtbaren Anfang nahm und seither die Welt verändert.

 

Was war denn da eigentlich geschehen?

Plötzlich, mitten in der Nacht, erschien der Engel des HERRN, einer Gruppe von Hirten und verkündete ihnen:

„Fürchtet euch nicht! Siehe ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.“ (Lk 2,10-12)

 

Ein Kind in einem Stall vor 2000 Jahren, das soll für uns heute Grund zur Freude sein?

Ja, denn es handelt sich hier, in dem unbegreiflichen Geheimnis der Heiligen Nacht, um die Menschwerdung des lebendigen Gottes.

Denn dieses Kind in der Krippe ist nicht irgendein Kind, nein, es ist der heilige Gott selber!

In Jesus Christus wurde Gott Mensch!

Der Ewige kam in das Zeitliche, der Unendliche in die Begrenzung dieser Welt mit Schmerzen, Hunger und Angst. Er verließ Seinen Wohnsitz im Himmel, stieg herab und tauchte ein in unsere Welt und nahm die Gestalt Seiner Geschöpfe an und wurde ein Mensch wie du und ich, jedoch ohne Sünde.

Das ist an sich schon Grund genug zu Lob, Preis und Anbetung, daß der Schöpfer des Himmels und der Erde Seine Menschen besucht und vorübergehend sichtbar unter ihnen wohnt. Ein Gott zum Anfassen, wie es die Jünger ja später hautnah erfahren haben.[1]

  

Den tiefen Grund für dieses Geschehen der Menschwerdung Gottes erklärt Jesus in einem Nachtgespräch dem frommen Theologen Nikodemus, wie es uns im Evangelium nach Johannes in Kapitel 3, die Verse 16-21überliefert ist.

„Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.

Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er glaubt nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.

Das ist aber das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse. Wer Böses tut, der hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden.

Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zu dem Licht, damit offenbar wird, dass seine Werke in Gott getan sind.“

 

Dies ist in komprimierter Form das Heilsangebot Gottes an Seine Menschen.

Seit dem Sündenfall und der Vertreibung aus dem Paradiese leben wir in Angst und Schrecken unter der unbarmherzigen Knechtschaft von Sünde Tod und Teufel und sind dem ewigen Getrenntsein von Gott ausgeliefert.

Aus lauter Liebe zu Seinen Menschen setzte Gott deshalb die größte Rettungsaktion aller Zeiten in Gang: so heißt es in Vers 16 „… Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, daß er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht.“ NGÜ

 

Gott sandte Jesus, Seinen Sohn aber nicht, um die Menschen zu verurteilen, sondern, um sie durch Seine Liebe zu locken und zu retten.

Diese unbegreiflich große Liebe Gottes wird aber erst so richtig sichtbar am Kreuz von Golgatha. Dort hat Jesus, der Sohn Gottes, an unserer Stelle die unausweichliche Folge unserer Sünde und Schuld, das Gericht Gottes, den Tod, auf sich genommen, um uns vor dem ewigen Tod d.h. der ewigen Trennung von Gott zu retten.

Welch göttliche Liebe wird darin sichtbar!

Weihnachten darf man deshalb nicht isoliert betrachten. Weihnach­ten, Karfreitag und Ostern gehören aufs engste zusammen.

Erst dadurch erhält Weihnachten, das Christfest, seinen Glanz und seine ganz besondere, die Herzen der Menschen frohmachende, Bedeu­tung.

Das sieht sogar der Spiegel so und schreibt: „Es ist das zentrale Wunder, der entscheidende Eingriff Gottes in die Weltgeschichte.“[2]

 

Was müssen wir nun tun, damit diese Rettung auch für uns gilt?  Jesus sagt: Wer an den Sohn glaubt, wird nicht verurteilt.

D.h. wir dürfen dieses Gnadengeschenk dankbar annehmen, indem wir Jesus, den Sohn Gottes bitten, uns unsere Sünde zu vergeben und unsere Sündenlast zu übernehmen. Wenn wir Jesus nun ganz vertrauen, daß ER auch für unsere Schuld am Kreuz von Golgatha gestorben ist, dann sind wir frei und kommen nicht ins Gericht.

Ja mehr noch, wir werden ein Kind des lebendigen Gottes und erhalten dadurch ewiges, unzerstörbares Leben in der Gemeinschaft mit Gott, unserem Vater, in Seiner himmlischen Herrlichkeit.

Sofort nach unserer Entscheidung für Jesus kehrt tiefer Friede in unser Herz ein und Jesus beginnt mit der positiven Veränderung unseres Wesens, bis wir IHM immer ähnlicher werden. Wenn wir IHM treu bleiben bis an den Tod, dann ist unsere ewige Zukunft gesichert und ER wird uns die Krone des Lebens geben.[3] 

Das ist das schönste Weihnachtsgeschenk, das man sich überhaupt denken kann.

In Jesus Christus, Seinem Sohn, gibt Gott sich selbst dahin, um uns zu retten; und das ist der wahre Grund, daß wir Christen Weihnachten, das Christfest, feiern.

 

Laßt uns Gott für dieses Geschenk loben mit dem Lied:

„Lobt Gott, ihr Christen alle gleich, in seinem höchsten Thron…“  

   

Ansprache Teil 2  

Seit dem Ereignis im Stall von Bethlehem lässt Gott Seine frohe Botschaft in aller Welt verkündigen, denn ER will alle Menschen mit Seiner Liebe locken, Sein einmaliges Rettungsangebot anzunehmen.

„…Gottes Liebe zu uns ist daran sichtbar geworden, dass Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, um uns durch ihn das Leben zu geben. Das ist das Fundament der Liebe: nicht, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühneopfer für unsere Sünden zu uns gesandt hat.[4]

Jesus Christus ist die Liebe Gottes in Person.

Das Rettungsangebot in Jesus Christus hat bei aller Liebe aber auch eine ernste Seite, die nicht verschwiegen werden darf.

Jesus sagt in Seinem Gespräch mit Nikodemus:

 

„Wer an ihn (d.h. an Jesus,  den Sohn Gottes) glaubt, wird nicht verurteilt. Wer aber nicht glaubt, ist damit schon verurteilt; denn der, an dessen Namen er nicht geglaubt hat, ist Gottes eigener Sohn.

So vollzieht sich das Gericht an den Menschen. Das Licht ist in die Welt gekommen, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, weil ihr Tun böse war.“ Das ist die klare Aussage Jesu!

 

Die biblischen Verheißungen haben immer zwei Teile und sie bestehen aus Zuspruch und Anspruch.

·    Der Zuspruch in unserem Text ist, daß Gott Seinen Sohn als Sühneopfer zur Rettung der Menschen gab.

·    Der Anspruch ist, daß wir dieses Gnadengeschenk annehmen und Jesus HERR unseres Lebens sein lassen.

 

Mancher wird jetzt denken: Gott ist aber brutal, daß ER die Menschen, die nicht an Jesus glauben, verurteilt d.h. dem Tode preisgibt.

Das stimmt so nicht.

Gott will die Menschen durch Seine große Liebe locken; ER will nicht zwingen, wie Menschen das oft tun.

In freiwilliger Selbstbegrenzung achtet ER die Würde, die ER uns Menschen gegeben hat. Diese Würde besteht u. a. darin, daß wir Menschen frei entscheiden können, ob wir Gottes Angebot annehmen oder ablehnen.

 

Wenn aber selbst das allerletzte Mittel Gottes, Seine Selbsthingabe in Jesus Christus, uns Menschen in unserem Herzen nicht überwindet, dann sind Gottes Möglichkeiten, außer dem Zwang, den ER ablehnt, erschöpft. Das Resultat ist nicht die „rächende Verurteilung“ durch Gott, sondern wir haben uns dann selbst unser Urteil gesprochen.

Denn wer den einzigen Ausweg, das Rettungsangebot in Jesus Christus, ablehnt, bleibt ungerettet d.h. er bleibt unter dem Fluch und damit dem ewigen Tod ausgeliefert.

Diese Möglichkeit erwähnt Jesus aber nicht, um uns Angst zu machen, sondern um uns zu retten. Denn zu Seiner Liebe gehört auch, daß ER uns eindringlichst warnt, welche unausweichlichen Folgen es haben wird, wenn wir Sein einmaliges Rettungsangebot ablehnen oder einfach ingnorieren.

 

ER will also nicht Angst machen, sondern im Gegenteil, ER will Angst nehmen, indem ER uns ja gerade darin Seine unüberbietbare Liebe zeigt, daß ER den Tod an unserer Stelle auf sich nimmt, damit wir gerettet werden d.h.

ER bietet uns Sein Leben an und nimmt dafür unseren Tod auf sich. Ist das kein einmaliger Tausch?

Wer diese Liebestat allerdings nicht annehmen will, muß die Folgen tragen. Keiner wird gegen seinen Willen gerettet.

Das Rettungsangebot Gottes in Jesus Christus gibt dem Weihnachtsfest als dem Fest der Liebe, des Friedens und des Lichtes erst seinen wirklichen Grund zur Freude.

·    Es ist das Fest der Liebe, weil Gott uns liebte als wir noch Seine Feinde waren und ER sich in Jesus Christus für uns geopfert hat. Diese empfangene Liebe ermöglicht uns dann auch andere selbstlos zu lieben.  

·    Es ist das Fest des Friedens, weil wir durch Jesus Christus Frieden mit Gott haben dürfen und dadurch zu Friedensboten für die Welt werden.

·    Es ist das Fest des Lichtes, weil Jesus, das Licht der Welt, zu uns gekommen ist und wir nicht mehr in der Finsternis wandeln müssen, sondern das Licht des Lebens haben dürfen.

 

Wer dieses göttliche Rettungsangebot annimmt oder angenommen hat, für den ist das Christfest / Weihnachten das schönste Fest, weil er weiß und darauf vertrauen darf: Die Knechtschaft hat ein Ende, der Tod ist besiegt, die Ewigkeit liegt vor uns; denn

 

Christ, der Retter ist da!

Amen.      

Wolfgang Wilke


[1] (NB. Petrus, der vor dem Versinken im See Genezareth am Arm gepackt und gerettet wurde und Thomas, der dem auferstandenen Jesus die Hand in die Seite und die Nägelmale legen sollte.)

[2] Matthias Matussek, Triumpf der Sünde, zitiert in Idea Nr. 51/52, 22.Dez. 2010, S.18

[3] Offb 2,10b

[4] 1.Joh 4,9-10