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Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. Markus 13, 31 Ev. Philippusgemeinde Köln Raderthal Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. Markus 13, 31
 

Predigt am 9. Mai 2010   über 1.Timotheus 2, 1 - 6a   
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Ihr Lieben,

wer die Wirtschaftsnachrichten in den Medien verfolgt, kann häufig Folgendes feststellen: Große und kleine Firmen haben sich verzettelt, sind in Schieflage geraten und beginnen einen Neuanfang. Sie trennen sich von all dem Ballast und den vielen Aktivitäten, die sich im Laufe der Jahre angesammelt haben und ihr ganze Kraft verzehren. Sie konzentrieren sich auf das Wesentliche, auf ihr so genanntes Kerngeschäft. Dort liegt ihre eigentliche Kernkompetenz, das ist ihre Aufgabe und ihre Stärke. Nachdem die Prioritäten neu festgelegt wurden, wird der Kurs auf das eigentliche Ziel neu ausgerichtet.

Das klare Ziel fest im Auge, so starten diese Firmen dann in eine neue Zukunft.

Das ist aber nicht nur bei Firmen und Verwaltungen notwendig, sondern auch in unserem persönlichen Leben und auch in der Gemeinde.

Deshalb schreibt der Apostel Paulus in seinem ersten Brief an seinen Mitarbeiter Timotheus nach Ephesus:

1,Tim 2,1-6a

„Das Erste und Wichtigste, wozu ich die Gemeinde auffordere, ist das Gebet. Es ist unsere Aufgabe, mit Bitten, Flehen und Danken für alle Menschen einzutreten, insbesondere für die Regierenden und alle, die eine hohe Stellung einnehmen, damit wir ungestört und in Frieden ein Leben führen können, das Gott in jeder Hinsicht ehrt und das in allen Belangen glaubwürdig ist.

In dieser Weise zu beten ist gut und gefällt Gott, unserem Retter,

denn er will, dass alle Menschen gerettet werden und dass sie die Wahrheit erkennen.

Es gibt nämlich nur einen Gott, und es gibt auch nur einen Vermittler zwischen Gott und den Menschen – den, der selbst ein Mensch ´geworden` ist, Jesus Christus.

Er hat sein Leben als Lösegeld für alle gegeben.“ (Neue Genfer Übersetzung)

 

Paulus ermahnt Timotheus, den Leiter der dortigen Gemeinde, darauf zu achten, daß die Gemeinde ihre Berufung und das Ziel nicht aus den Augen verliert. Eine Kurskorrektur ist notwendig.

Vor allen Dingen und zuerst, d.h. an allererster Stelle soll in der Gemeinde das Gebet stehen. Das Gebet ist von erstrangiger Wichtigkeit und ist der Kernauftrag der Gemeinde Jesu in der Welt und für die Welt.

Die Mitte der biblischen Botschaft ist der lebendige, persönliche Gott. Er ist kein stummer Götze, sondern der redende und machtvoll handelnde Gott. Gebet ist Reden mit diesem lebendigen Gott. Ja, es ist viel mehr. Gebet ist ein Dialog zwischen zwei Personen, die einander lieb haben - Gott und Mensch.

 

Gebet heißt im hebräischen "wechselseitig miteinander Gemeinschaft haben." Wenn wir also beten, dann ist das keine Einbahnstraße und auch mehr als reine Kommunikation. Durch das Gebet treten wir in eine lebendige Beziehung zu Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde und dürfen Gemeinschaft mit diesem großen Gott haben.

So schön, wichtig und hilfreich das Gebet ist, hat es doch bei uns in Deutschland keinen hohen Stellenwert. Reden über Gott, das kann man immer wieder mal antreffen, aber das direkte persönliche Reden mit Gott scheint mir und mehr vernachlässigt zu werden und bei vielen Menschen aus der Mitte ihres Lebens zu verschwinden.

 

Dabei haben wir, als von Jesus erlöste und gerettete Menschen das einzigartige Vorrecht und die heilige Verpflichtung, vor dem lebendigen Gott für das Heil aller Menschen einzutreten.

Wir denken meist viel zu kurz. Wir beten für uns und unseren engeren Freundes- und Bekanntenkreis, für körperliches und geistliches Wohlergehen und für das Gelingen der Aufgaben und Vorhaben in Gemeinde und Familie. Unsere weitere Umgebung und die weite Welt haben wir dabei selten dauerhaft im Blick.

Nur das Gebet weitet den Blick für den Horizont Gottes. ER hat nämlich alle Menschen und die ganze Welt im Blick, die unser Gebet brauchen.

 

Ihr Lieben ich möchte euch alle ermutigen und ermuntern, die einzigartige Möglichkeit des Gebetes zu dem lebendigen Gott, dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, als Geschenk anzunehmen, und zu eurer unversiegbaren täglichen Kraftquelle werden zu lassen.

 

Diejenigen, die regelmäßig beten, haben die Erfahrung gemacht, dass die Macht des Gebetes nicht übertrieben werden kann. Es liegt eine solche Macht im Gebet, dass es "den Arm bewegt, der die Welt bewegt." Das heißt ganz konkret, wir können und dürfen durch unser Gebet Einfluß nehmen auf Gottes Weltpolitik und am Bau des Reiches Gottes aktiv mitwirken.

Als Beispiel möchte ich erinnern an den Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989. Das war das Ergebnis jahrelanger Gebete vieler, vieler Christen, die sich mit der Teilung unseres Volkes nicht abfinden wollten und Gott bestürmten und IHM dauerhaft in den Ohren lagen, er möge eingreifen und die Teilung auf friedliche Weise beenden.

Der barmherzige Gott hat das Gebet Seiner Kinder auf wunderbare Weise erhört und erfüllt, denn es ist ein Wunder, dass die „Revolution der Kerzen“ so friedlich und ohne Blutvergießen ablief und im endgültigen Fall der Mauer gipfelte.

Dieses Beispiel soll uns ermutigen auch für die großen Dinge dieser Welt im Gebet vor Gott einzutreten, auch wenn es uns nahezu aussichtslos erscheint. Anlaß gibt es genug!

Es ist ja inzwischen für Jeden sichtbar, daß unsere kranke, immer gottloser werdende Welt zunehmend aus den Fugen zu geraten droht. Aber statt das lautstark zu beklagen, sind wir aufgerufen, etwas dagegen zu unternehmen. Wir können aber als Gemeinde Jesu in der Welt nur dann etwas ausrichten und bewirken, wenn wir vor allen anderen, auch wichtigen und notwendigen Aufgaben, im Gebet vor Gott stehen und priesterlich für die Welt einstehen.

 

Es ist deshalb ein besonderes Gebetsanliegen, im Gebet fürbittend einzutreten für die Obrigkeit, d.h. für Könige, Herrscher, Machthaber, also alle Regierenden und alle Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kirche.

Warum?

Weil der Staat, als die von Gott eingesetzte Obrigkeit, die Aufgabe hat, dem Chaos und der Zersetzung Einhalt zu gebieten und das Böse, das in dieser Welt ist, einzudämmen. Abschaffen oder verhindern kann er es nicht! Wir wollen aber dafür beten, daß die Regierenden Wege finden, daß Menschen ein ruhiges Leben führen können, aber auch, daß die Gemeinde überhaupt bestehen kann und dann in die Gesellschaft hineinwirken kann.

Die Obrigkeit soll dafür sorgen, daß die Rahmenbedingungen gegeben sind oder diese schaffen, damit Gemeindeleben überhaupt möglich ist, sich entfalten kann und Reich Gottes gebaut werden kann. Denn nur dann kann sie als Salz der Erde und als Licht der Welt zum Guten für die Welt wirken.

Diesem wichtigen Anliegen der Gemeinde soll die Obrigkeit nicht im Wege stehen! Das wird von der Gesellschaft aber zunehmend nicht mehr gewollt und sogar bekämpft.

 

Auf den Regierenden liegt deshalb eine ungeheuere Last und Verantwortung. Von ihnen wird verlangt, es allen recht zu machen, was aber unmöglich ist. Dutzende mehr oder weniger starke Lobby- und Interessengruppen üben Druck auf die Regierenden aus bis hin zur Erpressung. Da nur die wenigsten der Regierenden Christen sind, werden sie von jeder Strömung hin- und hergerissen und wissen nicht, wo es lang geht.  

Als Gemeinde sollen wir für sie beten, damit wir ungestört und in Frieden ein Leben führen können, durch das Gott in jeder Hinsicht geehrt wird.

„In dieser Weise zu beten gefällt Gott, unserem Retter.“ V.3  Warum? Gott will nicht nur das Gebet an sich als Lebensverbindung zwischen uns Menschen und IHM, es geht auch um den Inhalt unserer Gebete. Denn, in Seiner unendlichen Liebe ist Sein ganzes Sinnen und Trachten, Sein Handeln und Wirken nur auf das eine große Ziel ausgerichtet, „daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“ V.4  Wenn Gott die Rettung aller Menschen will, dann heißt das gleichzeitig, wir alle sind wegen unseres sündigen Wesens hoffnungslos verloren und dringend rettungsbedürftig.

Gott will nicht, daß einer verloren geht. Gott will, daß wir Seine große Retterliebe, die ER an uns gewendet hat, auch anderen Menschen wünschen und zukommen lassen wollen. Wir, die wir gerettet sind, sollen den gleichen Wunsch haben wie unser Vater im Himmel und deshalb für viele Menschen beten.

Es hat einmal jemand gesagt: „Gerettet sein gibt Rettersinn.“

Frage: Wie steht es bei uns mit dem Rettersinn? Mit dem brennenden Anliegen, dass andere gerettet werden, die noch ohne Hoffnung auf das ewige Leben und somit ohne Glauben an Jesus Christus ziellos durch die Welt irren?

Wie viele Menschen sind durch das treue Gebet von Eltern, Großmutter, Tante oder Paten zum Glauben an Jesus Christus gekommen! Das soll uns ermutigen.

Wie können Menschen denn gerettet werden? Indem sie die Wahrheit erkennen, nicht eine Richtigkeit, sondern die Erkenntnis einer Person: Jesus Christus. ER sagt von sich: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater, denn durch mich.“ ER ist die Wahrheit über die Rettung, denn es gibt nicht viele Götter, sondern nur einen einzigen, den lebendigen Gott, den Vater unseres HERRN Jesus Christus. Und es gibt nicht viele Wege zu Gott. Kein Engel, keine kosmischen Mächte auch kein kosmischer Christus, wovon immer mal wieder die Rede ist, können uns den Weg zu Gott öffnen und uns retten. Es gibt nur einen einzigen Gott und nur einen einzigen Mittler zwischen Gott und den Menschen nämlich den, der selbst ein Mensch geworden ist, Jesus Christus. V.6

Petrus hat das in seiner großen Verteidigungsrede vor dem Hohen Rat in Jerusalem ganz klar auf den Punkt gebracht: Es ist in keinem anderen Heil ist auch kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den sie sollen gerettet werden.

Diese Einzigartigkeit Jesu Christi hat einen zwingenden Grund:

In Jesus Christus kam Gott selbst auf die Erde und hat Sein Leben als Lösegeld für alle gegeben. Das ist durch nichts zu überbieten oder zu ersetzen. Wer dieses Rettungsangebot der Liebe annimmt ist gerettet und erhält ewiges Leben in Gottes Reich, wer dieses Angebot aber ausschlägt oder unbeantwortet lässt, kann nicht mehr gerettet werden und geht in Ewigkeit verloren.

Gott aber will nicht, daß ein Mensch verloren geht. Voller Mitleid und Wehmut sieht ER wie sich die Menschen auf ihrer Suche nach Gott

mit so vielen falschen Gottesbildern, mit Religionsphilosophie und anderen Ideen herumschlagen, um mit Gott ins Reine zu kommen, doch vergeblich!

Gott aber ringt um jeden einzelnen Menschen, damit er die Wahrheit erkennt, daß nämlich einzig und alleine nur Jesus ihn retten kann. Wenn Gott die Rettung jedes Menschen ein solch wichtiges Anliegen ist, dann sollten auch wir uns als Einzelne und als Gemeinde dafür einsetzen, daß möglichst viele Menschen in Jesus Christus den einzigen Retter erkennen und IHN annehmen.

 

Das ist auch eine dringende Bitte an Euch Ihr Eltern und Paten von Tim und Malte Jan, die gleich getauft werden sollen. Ihr könnt nichts Besseres und Wertvolleres für Eure Kinder tun, als im treuen, anhaltenden Gebet vor Gott fürbittend für sie einzutreten, mit ihnen zu beten und sie im Beten anzuleiten.

 

Das gilt aber auch für alle anderen hier im Gottesdienst: betet als Ehepaare und Familien miteinander und betet füreinander. Betet aber nicht nur für Euren eigenen Familien- und Freundeskreis sondern auch für solche Menschen, die nicht Gemeindeglieder sind, die Ihr nicht persönlich kennt, aber von denen Ihr gehört oder gelesen habt, damit auch sie sich der Wahrheit in Jesus Christus zuwenden und dadurch gerettet werden. Das ist das Ziel Gottes! Nicht nur, dass sie bewahrt bleiben und gesund sind sondern für die Ewigkeit gerettet werden. Dafür hat Jesus sein Leben am Kreuz geopfert! Und dafür tritt ER auch heute als unser Hoherpriester vor Gottes Thron fürbittend für uns und alle Menschen ein.

 

Haben wir dieses Liebesziel Gottes auch vor Augen und im Blick oder sind wir damit zufrieden, daß Gott uns gerettet hat und wir in Sicherheit zu sein scheinen?  Liegt uns etwas daran, dass die Menschen hier in Raderthal, in den Häusern um uns herum, aber auch die an den Enden der Erde gerettet werden?

Was tun wir dazu?

Beten, sagt Paulus, ist die erste und wichtigste Aufgabe, die wir als Gemeinde haben! Und zwar mit dem weiten Horizont Gottes für alle Menschen.

Durch unser Gebet für ein gesundes geistliches Gemeindeleben und für die Verkündigung und Mission hier bei uns und in der weiten Welt, können wir, auch wenn wir sonst noch so schwach sind, aktiv am Bau des Reiches Gottes mitarbeiten. Das ist, neben all unserer sonst so wichtigen Mitarbeit, die allerwichtigste Aufgabe mit extremer Langzeitwirkung, nämlich mit Auswirkungen bis in die Ewigkeit hinein.

Gott gebe uns tiefe Liebe zu den Menschen und die Freude und Kraft, vor dem Thron unseres himmlischen Vaters, priesterlich fürbittend  für sie einzutreten, damit  viele gerettet und Kinder Gottes werden.

Amen.

Wolfgang Wilke