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Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. Markus 13, 31 Ev. Philippusgemeinde Köln Raderthal Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. Markus 13, 31
 

Predigt am  3. Mai 2009  über  Römer 8, 38 - 39    -
 
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Ihr Lieben,

wir hatten gerade angefangen mit dem Konfi – Unterricht, da passierte es:

Carla, Deine Freundin Lena wurde auf dem Schulweg angefahren – und starb.

Alles Hoffen, alles beten und keine Kunst der Ärzte hat das verhindert.

Lena war Konfirmandin wie Ihr – in Zollstock.

Ihre Gruppe feiert in diesen Wochen auch Konfirmation – ohne Lena.

Wir waren an ihrem Grab – und haben geschwiegen.

Und Du, Carla hast Dir diesen Satz für heute ausgesucht:

Da bin ich ganz sicher:

Weder Tod noch Leben,

weder Engel noch Dämonen

weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch irgendwelche Gewalten

weder Hölle noch Himmel oder sonst irgend etwas

können uns von der Liebe Gottes trennen,

die er uns in Jesus Christus, unserem Herrn bewiesen hat.

Tief in Euch steckt die Sehnsucht: dass das wahr sein möge!

Dass da einer ist, dessen Liebe zu mir durch nichts zu erschüttern ist.

Der immer zu mir steht – egal, was passiert.

Und der auf mich aufpassen wird.

Die meisten der Sprüche, die Ihr Euch ausgesucht habt, reden genau davon:

Von allen Seiten umgibst Du mich

und hältst Deine schützende Hand über mir. Psalm 139,5

Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude

und Frieden im Glauben. Römer 15,13

Der Herr ist gnädig und barmherzig;

seine Geduld hat kein Ende, und seine Liebe ist grenzenlos!

Psalm 145,8

Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir;

hab keine Angst, denn ich bin dein Gott!

Ich mache dich stark, ich helfe dir,

mit meiner siegreichen Hand beschütze ich Dich! Jesaja 41,10

Du zeigst mir den Weg, der zum Leben führt.

Du beschenkst mich mit Freude, denn du bist bei mir. Psalm 16, 11

Nur: Woher können wir wissen, dass diese Sätze mehr sind als gute Wünsche?

Mehr als der Ausdruck unserer Hoffnung – die wie Glas zerbricht, sobald so was passiert wie der schreckliche Unfall von Lena?

Was gibt uns die Sicherheit, dass wir uns auf Sätze aus der Bibel verlassen können?

Lasst uns genauer auf den Satz aus dem Römerbrief schauen, den Du, Carla Dir ausgesucht hast:

Da bin ich ganz sicher:

Weder Tod noch Leben,

weder Engel noch Dämonen

weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch irgendwelche Gewalten

weder Hölle noch Himmel oder sonst irgend etwas

können uns von der Liebe Gottes trennen,

die er uns in Jesus Christus, unserem Herrn bewiesen hat.

Es ist ein großartiges, fast trotziges Bekenntnis eines Mannes in der Bibel.

Paulus, der es wirklich wissen konnte.

Denn er hat in seinem Leben viel erlebt, was ihn in seinem Vertrauen auf Gott hätte unsicher machen können:

Mehrfach wurde er vor Gerichte gezerrt und auch verurteilt

Öffentliche Prügelstrafe! Vierzig Schläge mit dem Stock.

Ausweisung aus der Stadt.

Immer wieder hat Paulus in Gefängnissen gesessen – manchmal mehrere Jahre lang. Und das, ohne ein Verbrechen begangen zu haben.

All das, weil er sich zu Gott gehalten hat!

Oft blieb ihm nicht mehr als das nackte Leben.

Trotzdem – vielleicht gerade deshalb, hat er diese Sätze geschrieben.

Nichts kann uns trennen…..

Wirklich gar nichts? Doch! Eins fehlt in der Auflistung.

Man merkt es nicht gleich – zu gewaltig und umfassend klingen die Sachen.

Doch, es gibt etwas, was uns trennen kann von der Liebe Gottes.

Das ist unser eigenes Herz, unsere Gedanken, Gefühle und Taten

– die können das!

In der Lutherbibel steht für trennen das härtere Wort: scheiden.

Scheiden – das bedeutet eine Trennung, die nicht mehr umgekehrt wird.

Die endgültig ist.

Keiner wird als Mensch geboren, ohne von der Liebe Gottes getrennt zu sein.

Eben haben wir die kleine Nola getauft. Neu geboren! 

Und doch braucht sie die Taufe wie alle Menschen!

Die Taufe ist das Symbol dafür, dass es das neue Leben mit Gott nur durch den Tod gibt. Dadurch, dass wir uns mit dem Tod Jesu verbinden.

Nur: die Taufe wirkt nicht als ein Schutzzauber.

Zur Taufe muss man sich ent-scheiden.

Achtung! Habt Ihr dieses Wort gehört?

Ent-scheiden – darum geht es bei der Taufe!

Um die Versöhnung  mit Gott.

Darum, dass die Scheidung zwischen Dir und Gott aufgehoben wird.

Paulus ruft es den Glaubenden zu:

Wenn Du Dich einmal ent-schieden hast, dann gibt es nichts mehr, was Dich jetzt noch von Gottes Liebe scheiden kann.

Keine Macht dieser Welt!

Keine Kräfte, Dämonen, nicht der Meinungsdruck der Anderen.

Auch nicht schmerzhafte Erfahrungen.

Nicht die Versuchungen durch Reichtum oder Macht.

Nichts von all dem hat die Macht, Dich von Gottes Liebe zu trennen.

Das kann nur eins: Dein eigenes Herz!

Darum ist heute ein Freudenfest!

Weil heute ein Tag der Ent-Scheidung ist.

Wenn Du wirklich den Frieden mit Gott willst – dann ist alles klar!

Für den, der sich ent-schieden hat, gilt sogar dies:

Selbst wenn unser eigenes Herz unsicher wird –

nicht mal das hebt die Liebe Gottes auf.

Wir werden wieder zweifeln. Dagegen hilft nur eins.

Dass wir uns selber das vorhalten, was Paulus hier schreibt:

Denk immer dran! Wenn die Entscheidung gefallen ist, dann gibt es nichts mehr, was uns scheiden kann.

Ihr bekommt gleich mit dem Segen ein Kreuz.

Es ist ein Schmuckstück.

Schön gestaltet von Handwerkern aus einem armen Land.

Bergindianer im Hochland von Peru haben diese Kreuze geschnitzt.

Weil sie die gleiche Erfahrung gemacht haben wie sie Euch bevorsteht:

Wenn man sich für Jesus entscheidet, dann  bleibt man bei Gott geliebt.

Auch Armut und ein schweres Leben heben das nie mehr auf.

Eure Kreuze sollen Euch daran erinnern:

Auch wenn es mal schwer wird im Leben – die Liebe bleibt!

Das Kreuz steht für Schmerz, für Ohnmacht und Leid.

Menschlich wünsche ich Euch: Möge Euch davon möglichst wenig begegnen!

Viele wünschen Euch heute Alles erdenklich Gute. Was auch sonst.

Jesus hat Vollmacht von Gott.

Er ruft Euch heute zu: Was auch passiert - Mögt Ihr in allen solchen Erfahrungen das entdecken, was Paulus auch erlebt hat:

Egal, was kommt – nichts kann mich mehr scheiden.

Denn ich bin ja entschieden.

Amen!

Björn Heymer