Predigt am 7.12.2008 über Lukas
21, 25 - 33 -
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Ihr Lieben,
die Adventszeit ist
seit den Zeiten der alten Kirche eine Buß- und Vorbereitungszeit
auf das Christfest, an dem die Christenheit des Wunders gedenkt, das
in jener Nacht geschah:
Die Menschwerdung des
lebendigen Gottes in Jesus Christus, dem Retter der Welt.
Das ist eine zurückgewandte
Schau auf die Ereignisse vor 2000 Jahren und erfüllt unsere Herzen
auch heute noch mit großer Freude.
Die Adventszeit hat
aber auch eine Zukunftsperspektive, und ist deshalb auch die
Vorbereitungszeit auf das zukünftige, sichtbare Kommen unseres Königs
und Retters, Jesus Christus, in Macht und Herrlichkeit.
Diese Sichtweise ist
vielen Christen leider mehr und mehr abhanden gekommen. Die Christen
der ersten Jahrhunderte lebten noch in einer intensiven und sehnsüchtigen
Naherwartung der Wiederkunft Jesu. Was ist daraus geworden?
Aber ohne die
lebendige Hoffnung, daß Jesus wiederkommt, wird Weihnachten – das
Christfest – zu einer rückwärtsgewandten nostalgischen
Gedenkveranstaltung, die die Herzen der Menschen nicht wirklich
dauerhaft erfreut und wärmt.
In den letzten drei
Jahrzehnten ist eine zunehmende Hoffnungslosigkeit und
Orientierungslosigkeit in Deutschland festzustellen. Das hat seinen
Grund in der zunehmenden Gottlosigkeit, die sich immer mehr breit
macht und alle Bereiche unseres Lebens durchzieht.
Hier möchte uns die
Adventszeit eine Hilfe und Gelegenheit sein für eine Neubesinnung
auf das, was trägt und uns eine Zukunft eröffnet, nämlich
Jesu
Zusage, daß ER wiederkommen wird.
In den letzten Tagen
vor Seiner Kreuzigung gibt Jesus Seinen Jüngern noch Hinweise
darauf, wie es nach Seinem Tod und Auferstehung denn dann
weitergehen wird.
In dieser sog.
Endzeitrede weist ER zunächst auf die Zerstörung Jerusalems hin
und auf die weltweite Zerstreuung Israels, die beide knapp 40 Jahre
später auch tatsächlich eintraten. Dann wendet ER sich dem Ende
der Endzeit zu:
à
Lukas 21, 25-33
Jesus gibt hier eine
Vorausschau auf die Vollendung dieser Weltzeit.
ER lässt uns einen
Blick in die Zukunft tun und offenbart uns die wichtigsten
Ereignisse der Zukunft, damit Seine Gemeinde den richtigen Weg
einschlagen kann. ER will nicht die Neugierigen locken, sondern die
Suchenden informieren. Es dient Seinen Jüngern als Zurüstung für
das Kommende, damit sie ihm gewachsen sind.
Drei Punkte möchte ich beleuchten:
1.)
Der König kündigt sich an
2.)
Der König kommt (erscheint)
3.)
Der König steht zu Seinem Wort
1.) Der König kündigt sich an
Das Kommen eines Königs
wird immer und überall intensiv vorbereitet und kündigt sich gebührend
an. Je größer und machtvoller der König, desto umfangreicher und
gewaltiger die Vorankündigung.
So war das auch
bereits bei Jesu erstem Kommen. Es kündigte sich durch ein Zeichen
am Himmel an. Eine ganz besondere Sternkonstellation war zu
beobachten. Diese war für
die Weisen aus dem Morgenland ein eindeutiger Hinweis darauf, daß
ein König geboren wurde und der Stern von Bethlehem wies ihnen, wie
ein modernes Navigationsgerät, den Weg dorthin.
Damals hatte Jesus
Seine ewige himmlische Herrlichkeit beim Vater für eine Zeitspanne
von ca. 30 Jahren verlassen und ist zu unserer Rettung als Mensch
auf die Erde gekommen. Dann aber, nachdem ER Sein Rettungswerk, den
Tod für unsere Sünden am Kreuz von Golgatha, vollbracht hatte, hat
Gott IHN auferweckt und nach 40 Tagen ist ER zum Vater in den Himmel
zurückgekehrt.
Von dort aus regiert
Jesus die Welt, bis heute, und hält durch Sein starkes Wort das
ganze Weltall zusammen .
Durch Seinen Heiligen
Geist sammelt ER sich für Sein kommendes Reich aus allen Völkern
die neue Menschheit, Seine Gemeinde.
Seit Seiner
Himmelfahrt läuft diese Weltzeit auf ihr Ende zu. Nicht auf ihre
Zerstörung hin sondern auf ihre Umgestaltung und Vollendung. Und
dazu wird Jesus wiederkommen!
Diese Wiederkunft
Jesu wird sich allerdings sehr viel dramatischer ankündigen als bei
Seiner Geburt im Stall von Bethlehem:
Es
werden Zeichen geschehen an Sonne, Mond und Sternen, die
Wasserfluten werden in Wallung kommen und die Himmelskräfte ins
Wanken geraten. Angst und Ratlosigkeit beherrschen die Menschen.
(V.25)
Wir scheinen ja
bereits mitten drin zu sein. Die Medien überschütten uns laufend
mit Nachrichten über schlimme Ereignisse in der Welt.
·
Arbeitslosigkeit,
·
Korruption,
·
Mord,
·
Totschlag,
·
Hungersnöte,
·
Finanzkatastrophe,
·
Klimawandel,
·
Erdbeben (Iran, Pakistan, China),
·
Sturmfluten (Houston/USA, Tsunami etc.)
Wir erleben es also
selbst, daß sich die Naturkräfte verändern und wir fragen uns,
was hat das zu bedeuten und wo soll das hinführen?
Wir sollten uns
vielleicht vor Augen führen, daß es einen geheimnisvollen
Zusammenhang gibt zwischen der Schöpfung und dem Leben der
Menschen. So geraten mit zunehmendem Abfall von Gott
und damit zunehmender Sünde und Auflehnung, auch die
Elemente in Unordnung.
Für die Menschen
ohne Gottesbeziehung, denen solche Erkenntnis verborgen ist, sind
das Ereignisse, von denen man glaubt, sie durch gemeinsame weltweite
Anstrengungen in den Griff bekommen oder zumindest beeinflussen zu können,
oder man betrachtet sie als unberechenbare und sinnlose
Schicksalsschläge.
Gleichzeitig dienen
diese Zeichen dazu, um einer gottlosen Menschheit zu zeigen, wer der
wirkliche HERR ist. Denn wenn das geschieht, verliert der Mensch
ohne Gott seine Fassung. Er verschmachtet vor Angst vor den Dingen,
die da kommen werden.
Als Nachfolger Jesu,
vertrauen wir darauf, daß Gott die Menschen liebt und um jeden
einzelnen Menschen wirbt!
So sehen wir diese
Zeichen auch als Gottes Warnsignale an die Menschheit, sich endlich
für Jesus, den Retter und Erlöser, zu entscheiden, dessen
Erscheinen unmittelbar vor der Tür steht.
Wir nehmen aber auch
andere besorgniserregende Zeichen und Veränderungen wahr, z.B. die
dramatische, planmäßig gewollte Veränderung der christlichen
Gesellschaft und Kultur Europas (Verfassung ohne Gottesbezug!) und
die Zerfallserscheinungen des alten Weltsystems.
Die Gottesfeindschaft
nimmt immer mehr zu.
In den letzten 100
Jahren sind mehr Christen wegen ihres Glaubens verfolgt worden als
in allen Jahrhunderten zusammengenommen.
All diese angekündigten
Zeichen sind aber auch bereits die Vorboten der globalen Umwälzungen,
die dem endgültigen Durchbruch des Reiches Gottes vorausgehen.
Als wiedergeborene
Christen dürfen wir wissen, daß Gott die Fäden in der Hand hält
von Anfang bis zum Ende. Und so soll nicht die Furcht vor
Katastrophen, sondern die Hoffnung auf die Erlösung und die Freude
auf die Wiederkunft Jesu, die Haltung von uns Christen sein. Denn
Jesus versichert uns:
„Wenn aber dieses
anfängt zu geschehen, dann erhebt eure Häupter weil sich eure Erlösung
naht.“
Also
Mut! Freut euch! Jesus kommt!
Wir sollen den Kopf
nicht in den Sand stecken sondern unsere Häupter erheben, denn
Jesus kommt!
2.) Der König kommt
Seit der Vertreibung
aus dem Paradies lebt die Menschheit in der Trennung von Gott und
damit getrennt vom Leben und ist dem ewigen Tod preisgegeben.
Gleichzeitig lebt sie
in der Hoffnung auf Rettung aus dieser Todverfallenheit und in der
Erwartung des verheißenen Erlösers. Der ist zwar bereits einmal
gekommen, damals im Stall von Bethlehem, aber nur die wenigsten
Menschen hatten in IHM den verheißenen und erwarteten Messias, den
Sohn Gottes, erkannt.
Das
wird dann, bei Seiner Wiederkunft, ganz anders sein!
Es wird geschehen so
wie es bereits durch den Propheten Daniel offenbart
und durch die Engel bei Jesu Himmelfahrt angekündigt wurde: In
einer Wolke .
Es werden himmlische
Posaunen ertönen.
Dann wird Jesus aus
der himmlischen Verborgenheit hervortreten in die Öffentlichkeit
der geschaffenen, sichtbaren Welt; ein
globales Ereignis,
dem sich kein Mensch auf dieser Erde wird entziehen können, unübersehbar
deutlich im Aufstrahlen Seiner göttlichen Macht und Herrlichkeit
und begleitet von Seinen Engeln.
Gleichzeitig wird es
zur universalen Anerkennung kommen, daß Jesus Christus der HERR ist
zur Ehre Gottes des Vaters.
Dann hört alles
Leugnen, alle Täuschung, aller Betrug auf. Das bis dahin
Unsichtbare wird sichtbar.
Dann ist nach 2000
Jahren die Gnadenzeit plötzlich abgelaufen. Für die Gläubigen
kommt Jesus zum Heil für die anderen zum Gericht.
Die Menschen haben
ihre Zeit gehabt, die Finsternis hat ihre Zeit gehabt. Jetzt hat der
HERR Seine Zeit.
Es
ist der Tag des HERRN.
ER hat das letzte
Wort, wenn die Machthaber dieser Welt längst abgetreten sind. Und
– ER macht auch Gebrauch von Seiner Macht und Seinem Recht.
Über alle, die sich
durch Gottes Langmut, Liebe und Barmherzigkeit nicht haben zur
Umkehr bewegen lassen, wird ER das abschließende Urteil sprechen.
Die wiedergeborenen
Christen aber, die bis dahin verspottet, bedrängt und verfolgt
wurden und als die Narren vor der Welt gelten mußten, werden
als die einzig Klugen beglaubigt und zu Ehren gebracht.
Gleichzeitig wird
Jesus alle diejenigen, die im Vertrauen auf IHN gestorben sind,
auferwecken zum ewigen Leben.
ER
wird ihnen und den dann lebenden Gläubigen einen unvergänglichen
Auferstehungs- und Herrlichkeitsleib geben.
Ja, ER wird uns die
Herrlichkeit verleihen, die ER uns bei der Schöpfung zugedacht
hatte und die wir durch die Sünde verloren haben.
Dann werden wir
Jesus, unseren HERRN, von Angesicht zu Angesicht sehen dürfen in
all Seiner Schönheit und göttlichen Herrlichkeit. Wir werden dem
gegenüberstehen, der Sein Leben für uns Sünder geopfert hat.
Dann wird ER aus all
dem chaotischen Durcheinander Sein endzeitliches Friedensreich, das
Reich Gottes, auf dieser Erde errichten und eine neue, eine göttliche
Weltordnung, einführen, in der Gottes Wille zum Tragen
kommen wird. (wie im Himmel so auf der Erde; vgl. Bitte im
Vater unser).
Dieses Reich, durch
Christi Wiederkommen begründet, wird dann die jetzige Weltzeit
(diesen Äon) ablösen.
Gibt es irgendetwas,
das uns getroster, gelassener, ja freudiger machen könnte als der
Blick auf die Wiederkunft Jesu?
Das Schönste ist,
Jesus zu begegnen und IHN sehen dürfen von Angesicht zu Angesicht
in Seiner ganzen göttlichen Herrlichkeit, Majestät und Schönheit
und ewig bei IHM bleiben zu dürfen.
Haben wir eine
lebendige Naherwartung der Wiederkunft Jesu? Erwarten wir denn noch
in unserem Lebensalltag, und nicht nur im Gottesdienst, daß Jesus
sichtbar wiederkommen und Sein Reich aufrichten wird? Als kommender
König, Erlöser und Richter?
Glauben wir das?
Freuen wir uns darauf?
Wie wir gehört
haben, kündigen kosmische Veränderungen nicht den Weltuntergang an
sondern den wiederkommenden Jesus, den König der Könige! ER ist
nahe! Noch ist Gelegenheit, umzukehren, die Lebensschuld bei
Jesus abzuladen, Seine Vergebung zu erhalten und sich IHM ganz und
gar anzuvertrauen, denn ER kommt für die Seinen als König und
Retter. Und für die Welt (für alle anderen) als Richter.
Laßt uns nicht nur
unsere Wohnung zum Christfest vorbereiten, sondern auch unser Herz,
damit wir Jesus, den König aller Könige, erwarten und empfangen können.
Wenn ER kommt und
sich das alles erfüllt, dann werden wir sein wie die Träumenden,
die noch nicht fassen, was sie sehn.
„Denn was kein Auge
jemals sah, was kein Ohr jemals hörte und was sich kein Mensch
vorstellen kann, das hält Gott für die bereit, die IHN lieben.
3.) Der König steht zu Seinem Wort
Ist die Erwartung der
Wiederkunft Jesu und die Sehnsucht nach Gottes neuer Schöpfung eine
solide Basis, auf die wir bauen können, oder nur eine fromme
Illusion?
Die aktuelle
weltweite Finanzkatastrophe hat so manchen Lebenstraum von einer
gesicherten Zukunft wie eine Seifenblase zerplatzen lassen. Sie hat
uns dramatisch vor Augen geführt, daß Geld kein sicheres
Lebensfundament sein kann und daß auf all die Ratschläge und
Prognosen der Experten kein Verlaß ist.
Was ist bei der
Geldanlage nicht alles versprochen worden. Doch dann kam der
Zusammenbruch. Könnte es mit den Versprechungen über die
Wiederkunft Jesu ähnlich sein?
Nein!! Diese
Botschaft ist zuverlässig und wahr und wir können uns fest darauf
verlassen. Warum?
Zum
einen hat Jesus selbst gesagt: „In meines Vaters Hause sind viele
Wohnungen und ich gehe jetzt, um einen Platz für euch
bereitzumachen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch nicht mit
der Ankündigung beunruhigt, daß ich weggehe. Ich gehe also, um
einen Platz für euch bereitzumachen. Dann werde ich zurückkommen
und euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin.“
Zum
anderen haben die beiden Engel bei Jesu Himmelfahrt die Jünger mit
den Worten getröstet:
„Ihr
Männer von Galiläa, warum steht ihr hier und schaut nach oben?
Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen wurde, wird
auf dieselbe Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt weggehen sehen.“
Seither hat sich aber
nichts von alledem ereignet. Doch!
In den Versen vor
unserem Predigtabschnitt kündigt Jesus die Zerstörung Jerusalems
und die weltweite Zerstreuung der Juden an. Nur knapp 40 Jahre später,
im Jahre 70 n.Chr., erfüllte sich diese Verheißung in furchtbarer
Weise.
Eine weitere Zusage
Jesu erfüllt sich vor unseren Augen:
„Wahrlich ich sage
euch: Dies Geschlecht (Israel) wird nicht vergehen, bis daß es
alles geschehe.“
Und was sehen wir?
– Das entscheidende Zeichen der Zeit, der erstorbene Feigenbaum ,
ein Bild für Israel, schlägt bereits wieder aus. Nach fast 2000 jähriger
Zerstreuung wurde 1948 der Staat Israel gegründet. Das Volk Gottes
·
lebt wieder im verheißenen Land
·
und in einem eigenen Staat
·
und gelangt zu neuem Leben, was sich auch daran zeigt,
daß immer mehr Juden in Jesus ihren verheißenen Messias erkennen
und IHM nachfolgen.
Das ist ein Wunder
vor unseren Augen.
So sicher wie diese
Ereignisse eingetreten sind, wird sich auch die endgültige
Wiederkunft Jesu ereignen.
Doch, als wollte
Jesus unser zweifelndes Herz beruhigen, setzt ER Sein Siegel unter
die Verheißungen und sagt:
„Himmel
und Erde werden vergehen; aber meine Worte vergehen nicht.“
D.h. sie haben ewigen Bestand, darauf können wir uns verlassen,
egal was kommen wird!
Das bedeutet
aber auch: All die Menschen, die keine Vergebung ihrer Sünden durch
Jesus wollten,
werden die Wiederkunft Jesu als Katastrophe erleben.
Alle echten
Gläubigen aber, ob verstorben oder lebend, werden mit Jesus
vereinigt, wenn ER wiederkommt. – Dann sind wir am Ziel.
So dürfen
wir diese Adventsbotschaft vom kommenden Erlöser mit großer Freude
in unser Herz aufnehmen und Jesus, unserem HERRN, ganz und gar
vertrauen und IHN sehnsüchtig erwarten!
Bleibt die
wichtigste Frage
Werden wir
persönlich mit dabei sein? Wirst Du mit dabei sein?
Amen.
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