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Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. Markus 13, 31 Ev. Philippusgemeinde Köln Raderthal Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. Markus 13, 31
 

Predigt am  21.09.2008  über  Psalm 8  
 
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Ihr Lieben,  

Mancher kennt vielleicht noch das geistliche Volkslied:

„Weißt du, wieviel Sternlein stehen an dem blauen Himmelszelt?
Weißt du wieviel Wolken gehen weithin über alle Welt?
Gott der Herr hat sie gezählet, dass ihm auch nicht eines fehlet
an der ganzen großen Zahl, an der ganzen großen Zahl.“ (EG 501)

Als 11-Jähriger war ich zum ersten Mal in einem großen CVJM-Zeltlager mit 150 Jungscharlern. So manches Mal lagen wir nachts am Lagerfeuer und betrachteten bei klarem Wetter den wunderbaren Sternenhimmel.
Dabei kam mir immer wieder die unermessliche
Größe und Allmacht Gottes zum Bewusstsein.
Staunend lag ich da und dachte: Das kann doch nicht von alleine
entstanden sein. Das hat auch kein Mensch gemacht. – Das kann nur der allmächtige Gott geschaffen haben.

Mein Herz war erfüllt von Staunen und Ehrfurcht und ich stellte mir die Frage: Gott, wer bist Du, und wie groß und mächtig mußt Du sein, daß Du diesen Sternenhimmel geschaffen hast.

Ich kam mir so klein und verloren vor – und bin dann jedes Mal unter diesem herrlichen Sternenhimmel zur Anbetung des lebendigen Gottes gekommen.

David muß es wohl ähnlich ergangen sein. Er war in seiner Jugend Schafhirte und wird häufig unter freiem Himmel gelegen und die Sterne betrachtet haben. Auch ihn führte das ins Fragen und in die Anbetung. Er ist überwältigt von der Größe und Herrlichkeit Gottes.
Voller Staunen und Freude singt er diesem herrlichen Gott sein Lob und
Anbetungslied.

Ich lese Psalm 8.  

David beginnt gleich mit Worten der Anbetung Gottes:

„HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen, der Du zeigst Deine Hoheit am Himmel.“

Kein Herz kann es fassen und keine Zunge ausdrücken, wie groß der HERR ist. Die ganze Schöpfung ist erfüllt von Seiner Herrlichkeit und erstrahlt vom Glanz Seiner Macht.
Überall begegnen wir der
Güte und Weisheit Gottes.
Die geniale Struktur und unauslotbare
Größe des Universums, das ER durch Seine Allmacht geschaffen hat und auch erhält, sind unübersehbare Zeichen Seiner Schöpfermacht.
Denken wir nicht oft viel zu gering von Gott und trauen IHM deshalb
nicht viel zu? Ja -, wir verlassen uns oft lieber auf unseren Verstand und unsere eigenen begrenzten Möglichkeiten, anstatt uns diesem allmächtigen Gott, der uns liebt, ganz anzuvertrauen.

Adolf Schlatter, der große Theologe, meint dazu: „Gott wird uns nicht glaubhaft, wenn wir nicht ein großes Werk vor Augen haben, das von IHM stammt, und das erste Werk Gottes, das wir zu sehen haben, ist die Natur.“ i

Deshalb sagt der Psalmbeter unter dem Eindruck des Sternenhimmels:

„Du zeigst Deine Hoheit am Himmel“ oder anders übersetzt: „Himmel und Erde sind Zeichen deiner Macht“ (V.1b)

Einige detaillierte Informationen, wollen uns eine kleine Ahnung von der Größe und Allmacht Gottes geben.

Sehen wir uns den Sternenhimmel näher an. Mit bloßem Auge kann man sowohl auf der nördlichen sowie auf der südlichen Erd-Halbkugel rund 3.000 Sterne sehen.
Mit Teleskopen kann man ca. 30.000 Sterne sehen, mit den
neuesten Radioteleskopen vielleicht 300.000.

„Könnten wir unser Sternensystem von außen her aus großer Entfernung betrachten, so würden uns die zweihundert Milliarden Sterne unserer Galaxie den Anblick einer runden Scheibe bieten, flach wie ein Pfannkuchen, riesig wie ein Segel.“ ii

„Die Milchstraße, eines der Millionen Sternensysteme des Universums, ist so ungeheuer groß, daß eine Rakete mit einer Geschwindigkeit von 160 000 km/st 670 Millionen Jahre brauchen würde, um sie der Länge nach zu durcheilen. Selbst bei Lichtgeschwindigkeit wären dazu noch hunderttausend Jahre nötig.

Das nächste Milchstraßensystem von vergleichbarer Größe, der „Große Spiralnebel“ in der Andromeda, liegt beinahe zwei Millionen „Lichtjahre“ entfernt; das heißt, daß das Licht bei seiner Geschwindigkeit von 300 000 km/sec beinahe zwei Millionen Jahre braucht, um diese Entfernung zu überbrücken.
Und während der Mensch
tiefer ins Weltall eindringt, scheint die Zahl der Milchstraßensysteme ebenso ins Unermeßliche zu wachsen wie der Raum, den sie durchwirbeln…“

Nach neuesten wissenschaftlichen Berechnungen befinden sich in

unserem Universum etwa 1025 Sterne (= eine 1 mit 25 Nullen). Kein Menschenleben reicht aus, um sie zu zählen. Würden wir einen sehr schnellen Computer für das Zählen einsetzen, der pro Sekunde zehn Milliarden Rechenoperationen durchführen kann, dann benötigte er hierfür 30 Millionen Jahre.
Und jedem dieser Sterne hat Gott seine individuelle Größe,
Geschwindigkeit und Laufbahn zugewiesen und dem Weltall so eine geordnete Struktur gegeben und die Präzision eines Uhrwerkes. Das möge uns einen Eindruck von der Größe und Ausdehnung des Universums und damit seines Schöpfers geben.

Wenden wir uns dem Mikrokosmos zu, also den kleinen und kleinsten Dingen, Lebewesen und Strukturen. Einige mikroskopisch kleine Bakterien haben eingebaute, mit Protonen betriebene, Elektromotoren, die sie vorwärts und rückwärts laufen lassen können.
Auf so unvorstellbar kleinem Raum von sage und schreibe nur sechs
milliardstel Kubikmillimeter verfügt das Coli-Bakterium über sechs (6) solcher Motoren, ein eingebautes Kraftwerk zur Stromerzeugung, ein Computersystem und eine geringe Anzahl von chemischen Fabriken! iii

Oder denken wir an die geniale Struktur der DNS-Moleküle, die Bausteine zum Leben.
Ist das nicht genial? Durch Sein mächtiges Wort hält Gott das ganze
Weltall zusammen iv, den Makro- und den Mikrokosmos.

Was soll uns all das sagen?

Die Gestirne und alle Seine Werke, die großen und die kleinen, haben also eine ganz eindeutige Botschaft: Sie sollen uns die Größe, Allmacht und Herrlichkeit Gottes vor Augen führen und ins Herz senken. Sie wollen uns die Liebe Gottes zeigen und uns zur dankbaren Anbetung des Schöpfers bringen.
Dennoch lehnen immer mehr Menschen, den Gedanken an einen Schöpfergott ab und verweigern IHM die Ehre.

Die Befragung von Oberstufenschülern, die das Christentum ablehnten, ergab u. a.:
Man behauptete, allein die Lehre der Evolution gäbe das eigentliche
Geschehen glaubwürdig wieder: Das Leben gehe von einer Ursuppe aus und entwickele sich auf ein  immer höheres Niveau über Affen bis zum heutigen Menschen.

Interessant und aufschlussreich ist, was in diesem Zusammenhang D.M.S. Watson, ein Vertreter der Evolutionstheorie sagt:

„Die Evolution selbst wird akzeptiert, nicht weil man Derartiges beobachtet hätte oder weil man sie durch eine logisch zusammenhängende Beweiskette als richtig beweisen könnte, sondern weil die einzige Alternative dazu – der Schöpfungsakt Gottes – einfach unglaublich ist.“ v

Damit raubt man Gott die Ehre und das ist Sünde, das ist Auflehnung gegen Gott und das hat Konsequenzen.

Der Apostel Paulus schreibt im Brief an die Römer:

18 „Gottes heiliger Zorn trifft alle Menschen, die sich gegen ihn auflehnen. Sie führen ein gottloses Leben, voller Ungerechtigkeit, und unterdrücken dadurch die Wahrheit.

19 Dabei wissen sie ganz genau, dass es Gott gibt, er selbst hat ihnen dieses Wissen gegeben.

20 Gott ist zwar unsichtbar, doch an seinen Werken, der Schöpfung, haben die Menschen seit jeher seine göttliche Macht und Größe sehen und erfahren können. Sie haben also keine Entschuldigung.

21 Denn obwohl sie schon immer von Gott wussten, wollten sie ihn nicht anerkennen und ihm nicht danken. Stattdessen kreisten ihre Gedanken um Belangloses, und da sie so unverständig blieben, wurde es schließlich in ihren Herzen finster.“ vi

Nun ist es aber so, daß Gott niemanden zwingt, IHN zu erkennen und an IHN zu glauben. Er will von Seinen Menschen aus freien Stücken erkannt und geliebt werden.

Der französische Religionsphilosoph, Mathematiker und Physiker, Blaise Pascal hat das treffend so formuliert:
„Gott gibt so viel Licht, daß, wer glauben will, glauben kann – und
soviel Dunkelheit, daß, wer nicht glauben will, nicht glauben muß.“ vii

Die Größe Gottes wird auch dadurch sichtbar, daß ER nicht darauf angewiesen ist, daß IHN große und starke Menschen bewundern, erkennen und anbeten. In Vers 3 heißt es dazu:

„Aus dem Mund der Kinder erklingt dein Lob. Es ist stärker als das Fluchen deiner Feinde. Erlahmen muß ihre Rachsucht, beschämt müssen sie verstummen.“

„Es gefällt Gott, seine Herrschaft in dieser Welt durch schwache und verachtete Werkzeuge durchzusetzen und die Feinde seines Reiches zu unterwerfen. Er läßt sich das Lob der Unmündigen und Kinder gefallen und bereitet sich – in völliger Umkehr aller menschlichen Maßstäbe – daraus eine Macht, an welcher der Trotz seiner Widersacher zuschanden wird. Herrlicher könnte er seine Überlegenheit nicht kundtun.“ viii
Das zeigt uns die Geburt Jesu, des
Sohnes Gottes, als schwaches, hilfloses Kind im Stall von Bethlehem.

Gott ist in den Schwachen mächtig.

Angesichts der unvorstellbaren Größe und Allmacht Gottes stellt sich die Frage nach der Bedeutung des Menschen. Welche Rolle wurde ihm in diesem Schöfpungswerk von Gott zugedacht?
In den Versen
4-5 heißt es:

„Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: was ist der Mensch, daß du seiner gedenkst, und des Menschenkind, daß du dich seiner annimmst?“

„Was für ein unsagbar großer, herrlicher und majestätischer Gott muß das sein, der dieses Heer schuf und regiert! Was für eine winzige, bedeutungslose Figur stellt der Mensch dar, der sich so wichtig nimmt, wenn man ihn diesem Herrscher mit seinem unermeßlichen Hoheitsbereich gegenüberstellt.
Der Hochmütige muß angesichts dieser Tatsachen völlig niedergeschlagen
sein.

Nietzsche kommt denn auch zu dem Ergebnis: „Nichts ist der Mensch, ein Stäublein, eine „kleine überspannte Tierart, die ihre Zeit hat.“ ix

Aber – das ist das Wunder, worüber der Beter unseres Psalms nicht genug staunen kann – Gott geht mit diesem Menschlein nicht um wie mit Staub und Ton (vgl. Jes. 40,15). Er gedenkt seiner, er nimmt sich seiner an, d.h. er wendet ihm seine ganze persönliche Huld und Fürsorge zu. x

So darf sich der Demütige freuen, daß er einen solch großen und wunderbaren Gott kennen darf. Er darf wissen, dieser große Herrscher, Schöpfer und Erhalter Himmels und der Erde, nimmt sich in unbegreiflicher Liebe seiner Geschöpfe an und würdigt sie Seiner ganzen Aufmerksamkeit.

Welch eine Mühe hat sich Gott mit den Menschen gegeben. Nachdem ER das ganze wunderbare Universum geschaffen hatte, schuf ER unsere Erde, den blauen Planeten – das Juwel unter den Planeten – als Lebensraum für die Menschen.

Und nachdem ER alles Geschaffene durch Sein mächtiges Wort ins Dasein und ins Leben gerufen hatte, schuf ER, als Krone Seiner Schöpfung, den Menschen. Dies geschah nicht durch Gottes gebietendes „es werde“, nein, durch göttlichen Ratschluß, in einer einmaligen Sonderaktion, in Handarbeit und als individuelle Einzelanfertigung erschuf Gott das erste Menschenpaar. Aber damit nicht genug.

In V. 6 heißt es weiter:

„Du hast ihn wenig niedriger gemacht denn Gott, und mit Ehre und Schmuck hast Du ihn gekrönt. Du hast ihn zum Herrn gemacht über Deiner Hände Werk.“

Gott hat den Menschen zu Seinem Abbild geschaffen, zu Seinem Gegenüber, - ausgestattet mit außergewöhnlicher Herrlichkeit. Der Mensch hatte direkten Sichtkontakt mit dem Schöpfer und war eingesetzt als Herrscher über die ganze Schöpfung.
Er sollte im
Auftrag Gottes und in Abhängigkeit von IHM herrschen, bebauen und bewahren.

Welch hohe Stellung, welch eine Würde und Aufgabe, vom Schöpfer des Universums persönlich zum Verwalter Seiner Schöpfung eingesetzt zu sein, nur wenig niedriger als Gott selbst.
Das ist bereits im
AT ein Hinweis auf Jesus, denn ER ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes und repräsentiert den wahren Menschen, so wie Gott es sich bei der Erschaffung des Menschen gedacht hatte.

Doch durch seine Auflehnung gegen Gott, den Sündenfall, ist das aber größtenteils verloren gegangen und der Mensch ist dem Tod verfallen. Aber trotz allem gedenkt Gott des Menschen, ja mehr noch, ER nimmt sich seiner in ganz besonderer und einmaliger Weise an.

Denn, der Schöpfergott ist gleichzeitig auch der Erlösergott.
Jesus
ist nämlich der Schöpfer des gesamten Universums.

Paulus schreibt über Jesus im Brief an die Kolosser:

„Durch IHN ist alles geschaffen, was im Himmel und auf der Erde ist, alles Sichtbare und Unsichtbare, alle Königreiche und Mächte, alle Herrscher und Gewalten, alles ist durch IHN und auf IHN hin geschaffen.“ xi

Und nun geschieht das Unfassbare:
In diesem Jesus wird Gott selber Mensch, um uns aus der Sklaverei
von Sünde, Tod und Teufel zu befreien und für ein ewiges Leben in Seiner himmlischen Herrlichkeit zu retten.
ER liebt uns so sehr, daß ER bereit ist, stellvertretend für uns
Gottlose und Sünder den grauenvollen Sühne-Tod am Kreuz von Golgatha auf sich zu nehmen, damit wir, wenn wir dieses stellvertretende Opfer annehmen, unsere Ewigkeit nicht in der ewigen Finsternis der Gottesferne erleiden müssen.

Gott will nicht, daß auch nur ein Mensch verloren geht. Aber es ist unsere Entscheidung, ob wir uns retten lassen wollen.

Das Schönste kommt noch:
Mit der Auferstehung am Jüngsten Tage
wird Gott dann alle Menschen, die ihr Leben Jesus anvertraut haben, mit einem unvorstellbar schönen, unsterblichen Herrlichkeitsleib ausstatten und sie erneut als Verwalter in Seinem ewigen Reich einsetzen.

Welch eine Bestimmung, welch eine Zukunft hat uns Jesus bereitet.

Sein Name soll in der ganzen Welt, ja bis an die äußersten Enden der Erde bekannt gemacht werden.

Denn es ist „in keinem anderen das Heil, auch ist kein anderer Name unter dem Himmel dem Menschen gegeben, durch den sie sollen gerettet werden“ xii.

Laßt uns deshalb einstimmen in den erneuten Jubelruf mit dem der Psalm schließt:

„HERR unser Herrscher, wie herrlich ist Dein Name in allen Landen.“

Haben Sie Ihre Entscheidung für diesen Jesus schon getroffen? Ihre Ewigkeit hängt davon ab!

Amen.

Wolfgang Wilke

 

Fußnoten

i Gesangbuch EG 507 Fußnote

ii Norbert Pailer, Faszination Weltraum – Bilder vom Rand der Welt, Hänssler Verlag S.86

iii Prof. Werner Gitt, Faltblatt „Wer ist der Schöpfer“

iv Hebr. 1,3

v Theodor Ellinger, zitiert in Henrik Ullrich: Mit Kopf und Herz – Bekenntnisse im Zeitalter der Wissenschaft; Hänssler Verlag, 2004, S. 10

vi Römer 1,18-21, nach Hoffnung für alle

vii Blaise Pascal (1623-1662) zitiert in Henrik Ullrich, a.a.O. S. 23

viii Helmut Lamparter, Kommentar: Die Botschaft des Alten Testaments – Das Buch der Psalmen, Calwer Verlag 1977, S.58

ix Helmut Lamparter, Kommentar: a.a.O. S.56

x Helmut Lamparter, Kommentar: a.a.O. S.58

xi Kol. 1,16

xii Apg.4,12