Hier kommen Sie zurück zur Startseite Termine und Veranstaltungen in der Gemeinde + Linkliste Gemeindeprofil, Bildergalerie, Artikel, Predigten Gruppen in unserer Gemeinde (Kigo,Förderverein,Frauenhilfe,Hauskreise) Adressen, Telefonnummern, Lageplan, Umfrage, Gästebuch
Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. Markus 13, 31 Ev. Philippusgemeinde Köln Raderthal Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. Markus 13, 31
 

Predigt am  15. 06. 2008  über  Josua 3 + 4
Tauferinnerung 
-
 
Drucken  

Ihr Lieben,

Ihr kennt alle die Geschichte von Mose, wie er mit dem Volk Israel aus Ägypten geflohen ist.

Nach wenigen Tagen standen sie vor dem Meer – und es ging nicht weiter.

Hinter ihnen kamen die Soldaten des Pharao – sie hatten den Tod im Nacken.

Und dann hat Gott einen Weg aufgemacht – mitten durch das Meer.

Da, wo es eigentlich gar nicht weiterging.

Gott hat seinen Leute vor dem sicheren Tod gerettet.

Und wir in der Schule haben diese Geschichte besprochen und verstanden:

Sie ist ein Bild dafür, was Gott uns in der Taufe geschenkt hat:

So, wie Israel durchs Wasser ging und damit das Leben noch einmal geschenkt bekam – so bekommen wir mit der Taufe das Leben noch einmal neu geschenkt.

Was viele nicht wissen:

Israel ging nach dem Durchzug durch das Meer nicht gleich in das Land, das Gott ihnen schenken wollte.

Erst zogen sie vierzig Jahre lang durch die Wüste.

Und nicht etwa, weil der Weg so weit war.

Sie hätten in vier Wochen am Ziel sein können.

Sie blieben in der Wüste, weil sie Gott nicht wirklich vertraut haben.

Sie hatten die wunderbare Rettung erlebt – aber sie glaubten nicht an ihn.

So war das. Und deshalb wollte Gott ihnen das Land nicht gleich geben.

Sie bekamen Angst vor den Bewohnern des Landes.

Und deshalb zogen sie dauernd in der Wüste im Kreis herum.

Und erreichten ihr Ziel nicht!

Erst als alle Erwachsenen, die noch in Ägypten gewesen waren, gestorben waren, gab Gott ihnen wieder grünes Licht. Jetzt zieht hinein in Euer Land!

Also zogen sie los – weg aus der Wüste.

Aber ein bisschen Angst hatten sie trotzdem noch.

So machten sie erstmal einen großen Bogen um ihr Land.

Denn das war ja immer noch nicht leer. Da wohnten Andere.

Und die waren stark und besser bewaffnet als sie selber.

Freiwillig würden die das Land nie hergeben.

Die Grenze zum Land ist ein Fluss. Der Fluss Jordan.

Der war nicht besonders groß, aber mit Wagen, Tieren, Gepäck, Frauen und Kindern – da ging es trotzdem nicht gut hinüber.

Da standen sie nun am Ufer. Was tun?

Und dann passierte ein ganz ähnliches Wunder wie damals am Meer, als ihre Eltern aus Ägypten geflohen waren: Und das passierte so:

Josua rief den Priester zu sich. Sie sollten die Bundeslade holen.

Das war eine große, schwere Truhe mit Heiligen Gegenständen drin.

„Nehmt die Lade auf eure Schultern – und geht in den Fluss hinein.“

Sie taten es – und kriegten natürlich erstmal nasse Füße. Da standen sie nun im Wasser und wussten nicht weiter. Was sollte schon passieren?

Aber dann: Auf einmal hörte das Wasser auf, zu fließen.

Es entstand eine Mauer aus Wasser rechts neben ihnen –

da, wo der Jordan herkommt.

Und auf der anderen Seite? Da floss es einfach weiter zum Toten Meer hin.

Und genau da, wo sie standen – da war auf einmal kein Wasser mehr!

Wie aufgestaut – nur, dass kein Staudamm da war.

Es war, als würde die unsichtbare Hand Gottes das Wasser aufhalten.

Der Weg war plötzlich frei – sie konnten ganz leicht gehen!

Das haben sie dann auch schnell gemacht – klar, das kann man sich ja denken.

Als dann alle drüben waren, rief Josua die zwölf Stämme zusammen.

Und er hielt ihnen eine kleine Rede:

„Hört gut zu, alle, die ihr das jetzt miterlebt habt. Gott hat mir etwas gesagt.

Aus jedem Stamm soll einer noch mal zurückgehen in den Fluss.

Nehmt jeder einen großen Stein aus der Mitte des Flusses mit.

Diese Steine sollen wir hier am Ufer zu einem großen Denkmal aufrichten.

Damit Eure Kinder und Enkel sie sehen können.

Denn sonst wird das, was hier gerade passiert ist, bald vergessen sein.

Unsere eigenen Kinder werden uns nicht glauben.

„Durchs Wasser gehen? Das gibt es doch gar nicht!“ – so werden sie sagen.

Sie werden nicht mehr glauben, dass wirklich Gott uns geführt und gerettet hat.

Damit das nicht passiert. Damit sie auch glauben können, brauchen sie ein sichtbares Zeichen – so was wie einen Beweis. Deshalb errichtet das Denkmal.“

Das sagte Josua ihnen – und so taten sie es.

Zwölf Männer gingen zurück in den Fluss – das Wasser stand immer noch still.

Sie holten jeder einen Stein und richteten im Lager das Denkmal auf.

Da blieb es lange Jahre stehen und so erinnerten sich die Leute daran.

Gott hatte seinen Leuten den Weg durch den Fluss möglich gemacht.

Und was bedeutet das jetzt für uns?

Warum denken wir noch an diese Geschichte?

Erst einmal dies: So ist Gott: er suchst sich Menschen aus, für die er etwas ganz Besonderes vorbereitet hat: damals war es das eigene Land, das gut war.

Für uns hat sich Gott auch etwas Besonderes vorbereitet:

Wir sind ausgesucht, einmal für immer in seinem Garten zu leben.

Für das Volk Israel war die Rettung durch das Meer und dann durch den Fluss Stationen auf dem Weg zum großen Ziel.

Für uns ist die Taufe so eine Station auf dem Weg zum Ziel.

Und das Andere: An der Geschichte des Volkes Israel können wir lernen:

Auch wenn Gott einmal rettet, bedeutet das nicht, dass man gleich da ist.

Auch nach unserer Taufe sind wir noch lange nicht im Garten Gottes.

Aber wir sind auf dem Weg dahin. Deshalb erinnern wir uns heute an die Taufe.

Jetzt bitten wir die Kinder…..  (siehe Liturgieblatt)

 Björn Heymer