Predigt am 12. 05. 2008 über
Römer 8, 1+2, 10+11
Pfingstmontag -
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an einem so schönen sommerlichen Tag fällt es nicht leicht,
über eine ernste Schattenseite des Lebens zu sprechen.
Dennoch geht es heute um ein ernstes Thema.
Für heute ist uns ein Abschnitt aus dem Römerbrief zum
Nachdenken empfohlen. Paulus schreibt:
So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind. Denn
das Gesetz des Geistes, der lebendig macht in Christus Jesus, hat
dich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. Wenn aber
Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen,
der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen. Wenn nun der
Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt,
so wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure
sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch
wohnt.
Starke, mahnende Worte. Es geht um den Geist Gottes – das
passt zu heute.
Paulus erinnert seine Hörer daran, was Gott tun kann.
der
Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat;
Für Paulus ist die Auferweckung Jesu von den Toten das
zentrale Fundament des Glaubens. Es ist der eine, große Krafterweis
Gottes.
Der Gott, von dem wir reden, ist Herr auch über den Tod!
Weil das so ist, ist der Geist dieses Gottes stark – stärker
als der Tod.
Paulus sagt es so:
das
Gesetz des Geistes, der lebendig macht in Christus Jesus, hat dich
frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. Wie
bitte?
Ich will es einmal versuchen, anschaulich zu machen:
Vor einigen Wochen haben die Kinder im KidsGo solche kleinen Vögel
aus Ton geformt. Unser Till brachte seinen auch ganz stolz nach
Hause.
Nur: ein paar Tage später bekam Leander (der ist jetzt gerade
eins) den Vogel in die Hände.
Und das hier ist, was von dem Vogel übrig geblieben ist:
(eine
Schale Ton und eine kleine Feder)
Was passiert ist: Leander hat den Vogel fallen gelassen.
Und er zerbrach – und dann haben die Kinder den Ton
eingesammelt, Wasser drauf gegossen und das Ganze geknetet.
Sie wollen natürlich einen neuen Vogel daraus machen. Nur:
das ist noch nicht passiert – und wie ich das so kenne, wird es
auch nichts mehr damit.
Ihr Lieben – das ist nicht viel anders als das, was mit
jedem von uns passieren wird! Früher oder später. Wir alle
unterliegen einem Gesetz:
Paulus nennt es das Gesetz der Sünde und des Todes
Gesetz bedeutet hier; das ist ein Naturgesetz – eine
unausweichliche Abfolge.
Menschen leben – und solange sie leben, sündigen sie.
Keiner von uns lebt so, wie Gott sich das gedacht hat.
Und darum werden wir alle eines Tages sterben und verfallen.
„Von
Erde sind wir genommen, zu Erde sollen wir wieder werden.“
Daran werden wir bei jeder Beerdigung erinnert.
Der Tod ist in der Sicht der Bibel nicht ein normaler
Bestandteil des Lebens.
Der Tod ist vielmehr die schreckliche Folge der Trennung von
Gott.
Das Gute, das Paulus uns heute sagt ist dies -
Dieser Satz ist nicht das letzte Wort über einen Menschen,
der glaubt.
Christen haben eine lebendige Hoffnung, die über das Sterben
hinausreicht.
Hier sagt Paulus, warum wir darauf hoffen dürfen, dass am
Ende nicht nur eine Handvoll Staub bleibt.
Weil Gott es selber vorgemacht hat!
Er hat seinen Sohn aus dem Tod in ein neues Leben gerufen.
Und zwar nicht nur symbolisch, sondern echt, ganz real.
Der Grund unserer Hoffnung ist eine geschichtliche Tatsache.
Darum ist es so wichtig, dass wir Zeugen der Auferweckung
haben.
Paulus, der selber dem Auferweckten begegnet ist – sagt es
einmal so:
Wenn die Auferweckung nicht wahr wäre, dann wäre der ganze
Glaube nichtig – für die Katz.
Dann wäre die einzige Wahrheit über ein menschliches Leben
dies hier:
die Schale mit Ton. Dann müssten wir kapitulieren vor dem
Tod.
Nun feiern wir aber heute das Pfingstfest. Wir feiern:
Gott hat seinen Geist nicht nur Einzelnen Wenigen gegeben.
Er hat ihn ausgegossen. Reichlich! Überall hin. Wie Wasser.
Wenn ich in diese Schale mit Ton Wasser gießen würde –
dann wäre auf einmal etwas möglich, was vorher unmöglich
erschiene:
Aus der reinen Materie ließe sich ein neuer Leib formen.
Hieraus könnte ich einen neuen Vogel machen.
Wenn Gottes Geist in ein Leben kommt, geschieht das:
Gott erschafft etwas Neues – aus unserem alten, dem Tode
verfallenen Leben!
Und das nicht erst irgendwann einmal – weit nach unserem
Sterben. Pfingsten geschieht mitten im Leben.
In unserem Glaubensbekenntnis zählen wir auf, was der Geist
tut:
Er macht uns gemeinschaftsfähig! Schon allein damit hat Er
jede Menge zu tun.
Er schenkt mir die Gewissheit: meine Schuld ist mir vergeben!
Wie wunderbar.
Er weckt Tote zu neuem Leben auf.
Und Er gibt uns die Gewissheit ewiger Gemeinschaft mit Gott.
Das alles haben wir durch den Geist.
Um nicht weniger dürfen wir bitten, wenn es uns schwer fällt,
es zu glauben.
Und das ist noch nicht alles! Gott tut noch etwas
Entscheidendes dazu:
Das andere Bild für den Geist ist das Bild des Feuers.
Und das lässt sich hier auf den Vogel auch gut anwenden:
Gottes Geist schafft nicht nur neu – er verwandelt auch:
Feuer brennt den Ton.
Er wird so hart, dass er nicht mehr zerfällt, sobald er ins
Wasser gerät.
So ist der neue Mensch, den der Geist schafft.
Er ist nicht mehr dem Tod ausgeliefert. Der neue Mensch hat
Bestand.
Am vergangenen Dienstag haben wir in der Schule darüber
nachgedacht,
was Gottes Geist in Menschen heute bewirkt.
Ich hab einige der möglichen Wirkungen des Geistes auf Karten
geschrieben.
Die Kinder haben dann ausgesucht und zu einer Auswirkung etwas
gemalt
Es gab Bilder dazu, dass Gottes Geist tröstet.
Dass er Kraft gibt, dass er uns hilft. Dass Er uns zum Singen
bringt.
Ein Bild hat Michael gemalt.
„Eigentlich
kann ich gar nicht malen“
– hat er erst gesagt.
Und dann hat er sein Lineal genommen. Das gab ihm Sicherheit.
Und so hat er ein starkes Bild gemalt – vielleicht das Stärkste
von allen:
Sein Thema: Der Geist Gottes macht Mut.
Und was hat er gemalt? Ein Mensch, der die Hände hochhebt.
Er schaut freundlich und selbstbewusst in die Welt.
Warum? Weil da eine große Hand hinter ihm ist, die ihm den Rücken
stärkt.
So ist Gottes Geist! Er macht uns mutig und stärkt uns den Rücken.
Für mich ist es das Bild für Pfingsten in diesem Jahr
geworden.
Amen!
Björn Heymer
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