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Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. Markus 13, 31 Ev. Philippusgemeinde Köln Raderthal Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. Markus 13, 31
 

Predigt am  30. September 2007   über  "Alles andere als einfach" (Welcome)   -
 
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Ihr Lieben,

es klingt so einfach, was die Bibel über Gott und Mensch sagt:

„Jeder Mensch ist – wie die ganze übrige Welt auch – ein geliebtes Geschöpf Gottes.

Selbst wenn Menschen sich von dieser Liebe entfernt haben – Gott liebt uns so sehr, dass er uns beständig nachgeht, um uns zu sich zurückzuholen. Das geschieht in Jesus und seiner Gemeinde.“

So weit, so einfach. Drei Sätze – und das Evangelium Gottes ist gesagt.

Andererseits gibt es da so was wie das Kleingedruckte.

Wer Gott und seine Liebe erkannt und angenommen hat, der findet es nach und nach heraus:

Der Glaube löst vielleicht einige Probleme meines Lebens –

andererseits kommen Fragen dazu, über die ich mir früher nie Gedanken gemacht habe:

- Wenn Gott mich wirklich vorbehaltlos liebt, weshalb muss ich dann so viele Regeln und Vorschriften beachten, wenn ich ein Christ sein will? (Wie die Frau eben im Anspiel)

- Wenn die Bibel das Instrument des Redens Gottes ist, warum ist sie dann oft so schwer zu verstehen?

- Wenn ich nicht einem blinden Schicksal oder Zufall ausgeliefert bin, sondern ein liebender Gott über mein Leben wacht – wie kann dann trotzdem Krankheit, Schmerz und gar der Tod eine solche Macht über mich haben? Wie passt die Klage junger Eltern über ihr tödlich verunglücktes Kind zur Rede von der Liebe Gottes?

Wir ahnen: das Leben mit Glauben an Gott ist „Alles andere als einfach!“

Lasst mich heute versuchen, auf diese drei Fragen einzugehen.

- Wie höre ich Gottes Reden durch ein uraltes Buch hindurch?

Damit möchte ich beginnen, weil es relativ am leichtesten zu beantworten ist.

- Was ist mit den Regeln und Ordnungen, wenn der Geist Gottes ein Geist der Freiheit ist?

- Was bleibt zu sagen, wenn der Schmerz mir die Worte verschlägt?

Alles andere als einfach: Gott durch die Bibel reden zu hören.

Am Mittwoch Abend saßen wir in einem Gesprächskreis zusammen und lasen in der Bibel.

Paulus zur Frage: wie soll die Rollenverteilung von Mann und Frau sein?

Das klang erst einmal sehr befremdlich. Die Frauen sollen sich unterordnen?

Soll das heute noch gültig sein?

Immerhin ist es schon fast 2000 Jahre alt – gedacht in einem völlig anderen Kulturkreis.

Was sollte uns das schon sagen?

Es braucht beim Lesen der Bibel etwas Hintergrundwissen – das wurde schnell deutlich.

Wie gut, dass wir zusammen saßen und miteinander sprechen konnten.

Wir haben entdeckt: manches ist nur zu verstehen und einzuordnen aus der Lebenssituation der Leser von damals. Das brauchen wir nicht eins zu eins übertragen.

Aber: hineingewoben in die Bedingtheiten der Geschichte sind Grundwahrheiten – und die sind nicht überholt. Paulus weiß von der gleichen Wertschätzung Gottes für alle Menschen.

Gerade weil die Bibel nicht immer gleich verständlich ist, braucht es das Gespräch.

Wir haben Bibelkreise in der Gemeinde. Wo Menschen miteinander reden und aufeinander hören. Wo Erfahrungen ausgetauscht werden.

Wer im Verständnis des Glaubens weiterkommen will, der ist herzlich eingeladen, sich einem solchen Kreis anzuschließen.

Ein guter Einstieg kann das Gemeindeseminar im November sein – dazu gibt es nachher noch eine extra Information.

Allerdings: Es ist wahrlich nicht alles nur ein Problem des Verstehens!

Mark Twain, der amerikanische Schriftsteller, der Tom Sawyer und Anderes geschrieben hat, hat einmal gesagt: „Mir machen nicht die Stellen in der Bibel Probleme, die ich nicht verstehe. Es sind die Stellen, die ich verstehe - die machen mir Probleme.“

Das kann ich nur bestätigen! Ein Beispiel. Jesus sagt:

Niemand kann zwei Herren gleichzeitig dienen. Wer dem einen richtig dienen will, wird sich um die Wünsche des anderen nicht kümmern können. Er wird sich für den einen einsetzen und den anderen vernachlässigen. Auch ihr könnt nicht gleichzeitig für Gott und das Geld leben. Jesus in: Matthäus 6, 24

Natürlich ist das wahr und einleuchtend.

Jede Entscheidung für etwas - einen bestimmten Lebensstil, oder Werte, die einer wichtig nimmt, ist immer gleichzeitig die Absage an andere Möglichkeiten.

Wer heiratet, der hat sich gegen Unverbindlichkeit und Bindungslosigkeit entscheiden.

Wenn nicht, dann wird seine Ehe eher früher als später scheitern.

Jesu sagt: sein Leben auf Gott auszurichten und die Liebe zum Geld – das passt nicht zusammen. Entweder Gott oder Geld – denn Geld ist ein Götze!

Dabei geht es gar nicht um das Geld, was wir zählen können.

Beim Thema Geld geht es – wie so oft – um die innere Haltung:

Um die Frage: Worauf verlasse ich mich wirklich?

Wenn Glaube das Vertrauen ist, von Gott wirklich geliebt zu sein, dann ist das sorgenvolle Kreisen um das Thema Geld nichts Anderes als Unglaube.

Der Versuch, sein Leben selber abzusichern.

Und Jesus sagt: Beides geht nicht! Es schließt sich aus.

Eben die Frau am Kaffeetisch erinnerte sich:

Bevor sie Gott kennen gelernt hat, da war es für sie ganz selbstverständlich:

Natürlich handle ich so, dass ich den Vorteil habe – auch auf Kosten Anderer.

Ihr Maßstab im Leben war nicht: „Was ist richtig und schadet niemandem?

Sondern so: „Was ist mir nützlich und bringt mir keinen Ärger?“

„Du sollst nicht stehlen“ – sagt Gott.  Nicht: „Du sollst Dich nicht erwischen lassen.“

Wenn man also Gott in sein Leben reinreden lässt, dann geht nicht mehr alles wie vorher.

Dagegen ist ja erstmal gar nichts zu sagen.

Nur: irgendwann spürte sie den Widerstand in sich. Sie sträubte sich einfach, die Regeln eines Anderen – und sei es Gott – einfach zu befolgen. Warum eigentlich?

Im Nachdenken kam die Frau sich selber auf die Spur:

Im Tiefsten geht es gar nicht um einzelne Regeln des Verhaltens.

Sondern um den Schmerz, den sie schon lange unbearbeitet mit sich trägt:

Ihr Vater, der Mann, dessen Liebe ihr viel bedeutet hatte, hatte sie offenbar gar nicht geliebt! Sie hatte damals vor allem funktionieren und möglichst wenig stören sollen.

Es war dieses Gefühl der Zurückweisung, was jetzt wieder aufgebrochen ist.

Deshalb lehnte sich in ihr alles auf gegen irgendwelche Ordnungen. Und gegen den, von dem alle scheinbar so selbstverständlich und unkompliziert als himmlischen Vater sprachen.

Seit ich einmal eine Frau kennen gelernt habe, die wegen ihrer eigenen Vater-Erfahrungen Gott nicht mehr als Vater ansprechen mochte, kann ich das verstehen.

Die Bibel kennt eine Menge Bilder für Gott.

Oder Namen, mit denen man Ihn ansprechen kann.

Wenn da jemand mit der Vater–Anrede Schwierigkeiten hat, dann soll er bitte nicht aufgeben! So wunderbar und zentral diese Bezeichnung Gottes bei Jesus ist – auch das ist für manch einen alles Andere als einfach.

Wir alle denken in Bildern. Und erfassen damit Gott nie ganz.

Wenn das Eine Bild nicht reicht, dann lasst uns ein anderes suchen.

Wie die Frau: sie sucht im Tiefsten einen verlässlichen Freund. Einen, der zuhört, der nichts verlangt und der einem einfach nur helfen will, besser durchs Leben zu kommen.

Ja, aber…. Ist es denn wirklich so?

Vor einer Woche starb Lena, ein dreizehnjähriges Mädchen. Einige in der Gemeinde haben sie gekannt. Viele haben gebetet, dass Gott ihr nach dem Unfall das Leben erhalten möge.

Und es ist nicht so gekommen.

Was machen wir mit solchen Erfahrungen?

Mit den Krisen, wo unser Grundvertrauen erschüttert wird?

Es bleibt ein Rätsel – es bleibt auch eine Herausforderung.

Es geht eben nicht alles einfach auf, auch nicht mit Gott.

Das hätten wir so gerne. Danach sehnen wir uns auch.

Dass es wahr sein möge: dass niemand tiefer fallen kann als in Gottes Hand.

Ja, ich glaube, dass es so ist. Auch und gerade jetzt.

Und noch einmal bin ich froh, dass Jesus sich so etwas Geniales ausgedacht hat wie die Gemeinde.

Die Gemeinschaft der Glaubenden und Zweifelnden.

In der geweint und getröstet wird – im Namen Jesu.

In der auch miteinander gedankt und gelacht werden kann.

In der wir einander daran erinnern:

Wir gehören zu einem größeren Ganzen.

Mein kleines Leben ist nicht alles.

Ich bin getragen von der Hoffnung, dass es festgemacht ist in der Ewigkeit Gottes.

Auf einer Postkarte las ich gestern den Satz:

Es kommt nicht darauf an, mehr Jahre in unser Leben zu kriegen.

Eher kommt es darauf an, mehr Leben in unsere Jahre zu bekommen.

Wer in die Gemeinschaft der Glaubenden kommt, der gewinnt Leben.

Der findet Anschluss an die Ewigkeit – und das verlängert unser Leben.

Ganz unabhängig davon, wie viele Jahre es dann noch dauert.

Willkommen in dieser Gemeinschaft der Zweifelnden und Glaubenden.

Amen!

 

 

 

Ihr Lieben,
es klingt so einfach, was die Bibel über Gott und Mensch sagt:
„Jeder Mensch ist – wie die ganze übrige Welt auch – ein geliebtes Geschöpf Gottes.
Selbst wenn Menschen sich von dieser Liebe entfernt haben – Gott liebt uns so sehr, dass er uns beständig nachgeht, um uns zu sich zurückzuholen. Das geschieht in Jesus und seiner Gemeinde.“
So weit, so einfach. Drei Sätze – und das Evangelium Gottes ist gesagt.
Andererseits gibt es da so was wie das Kleingedruckte.
Wer Gott und seine Liebe erkannt und angenommen hat, der findet es nach und nach heraus:
Der Glaube löst vielleicht einige Probleme meines Lebens –
andererseits kommen Fragen dazu, über die ich mir früher nie Gedanken gemacht habe:
- Wenn Gott mich wirklich vorbehaltlos liebt, weshalb muss ich dann so viele Regeln und Vorschriften beachten, wenn ich ein Christ sein will? (Wie die Frau eben im Anspiel)
- Wenn die Bibel das Instrument des Redens Gottes ist, warum ist sie dann oft so schwer zu verstehen?
- Wenn ich nicht einem blinden Schicksal oder Zufall ausgeliefert bin, sondern ein liebender Gott über mein Leben wacht – wie kann dann trotzdem Krankheit, Schmerz und gar der Tod eine solche Macht über mich haben? Wie passt die Klage junger Eltern über ihr tödlich verunglücktes Kind zur Rede von der Liebe Gottes?
Wir ahnen: das Leben mit Glauben an Gott ist „Alles andere als einfach!“
Lasst mich heute versuchen, auf diese drei Fragen einzugehen.
- Wie höre ich Gottes Reden durch ein uraltes Buch hindurch?
Damit möchte ich beginnen, weil es relativ am leichtesten zu beantworten ist.
- Was ist mit den Regeln und Ordnungen, wenn der Geist Gottes ein Geist der Freiheit ist?
- Was bleibt zu sagen, wenn der Schmerz mir die Worte verschlägt?
Alles andere als einfach: Gott durch die Bibel reden zu hören.
Am Mittwoch Abend saßen wir in einem Gesprächskreis zusammen und lasen in der Bibel.
Paulus zur Frage: wie soll die Rollenverteilung von Mann und Frau sein?
Das klang erst einmal sehr befremdlich. Die Frauen sollen sich unterordnen?
Soll das heute noch gültig sein?
Immerhin ist es schon fast 2000 Jahre alt – gedacht in einem völlig anderen Kulturkreis.
Was sollte uns das schon sagen?
Es braucht beim Lesen der Bibel etwas Hintergrundwissen – das wurde schnell deutlich.
Wie gut, dass wir zusammen saßen und miteinander sprechen konnten.
Wir haben entdeckt: manches ist nur verstehen und einzuordnen aus der Lebenssituation der Leser von damals. Das brauchen wir nicht eins zu eins übertragen.
Aber: hineingewoben in die Bedingtheiten der Geschichte sind Grundwahrheiten – und die sind nicht überholt. Paulus weiß von der gleichen Wertschätzung Gottes für alle Menschen.
Gerade weil die Bibel nicht immer gleich verständlich ist, braucht es das Gespräch.
Wir haben Bibelkreise in der Gemeinde. Wo Menschen miteinander reden und aufeinander hören. Wo Erfahrungen ausgetauscht werden.
Wer im Verständnis des Glaubens weiterkommen will, der ist herzlich eingeladen, sich einem solchen Kreis anzuschließen.
Ein guter Einstieg kann das Gemeindeseminar im November sein – dazu gibt es nachher noch eine extra Information.
Allerdings: Es ist wahrlich nicht alles nur ein Problem des Verstehens!
Mark Twain, der amerikanische Schriftsteller, der Tom Sawyer und Anderes geschrieben hat, hat einmal gesagt: „Mir machen nicht die Stellen in der Bibel Probleme, die ich nicht verstehe. Es sind die Stellen, die ich verstehe - die machen mir Probleme.“
Das kann ich nur bestätigen! Ein Beispiel. Jesus sagt:
Niemand kann zwei Herren gleichzeitig dienen. Wer dem einen richtig dienen will, wird sich um die Wünsche des anderen nicht kümmern können. Er wird sich für den einen einsetzen und den anderen vernachlässigen. Auch ihr könnt nicht gleichzeitig für Gott und das Geld leben. Jesus in: Matthäus 6, 24
Natürlich ist das wahr und einleuchtend.
Jede Entscheidung für etwas - einen bestimmten Lebensstil, oder Werte, die einer wichtig nimmt, ist immer gleichzeitig die Absage an andere Möglichkeiten.
Wer heiratet, der hat sich gegen Unverbindlichkeit und Bindungslosigkeit entscheiden.
Wenn nicht, dann wird seine Ehe eher früher als später scheitern.
Jesu sagt: sein Leben auf Gott auszurichten und die Liebe zum Geld – das passt nicht zusammen. Entweder Gott oder Geld – denn Geld ist ein Götze!
Dabei geht es gar nicht um das Geld, was wir zählen können.
Beim Thema Geld geht es – wie so oft – um die innere Haltung:
Um die Frage: Worauf verlasse ich mich wirklich?
Wenn Glaube das Vertrauen ist, von Gott wirklich geliebt zu sein, dann ist das sorgenvolle Kreisen um das Thema Geld nichts Anderes als Unglaube.
Der Versuch, sein Leben selber abzusichern.
Und Jesus sagt: Beides geht nicht! Es schließt sich aus.
Eben die Frau am Kaffeetisch erinnerte sich:
Bevor sie Gott kennen gelernt hat, da war es für sie ganz selbstverständlich:
Natürlich handle ich so, dass ich den Vorteil habe – auch auf Kosten Anderer.
Ihr Maßstab im Leben war nicht: „Was ist richtig und schadet niemandem?
Sondern so: „Was ist mir nützlich und bringt mir keinen Ärger?“
„Du sollst nicht stehlen“ – sagt Gott. Nicht: „Du sollst Dich nicht erwischen lassen.“
Wenn man also Gott in sein Leben reinreden lässt, dann geht nicht mehr alles wie vorher.
Dagegen ist ja erstmal gar nichts zu sagen.
Nur: irgendwann spürte sie den Widerstand in sich. Sie sträubte sich einfach, die Regeln eines Anderen – und sei es Gott – einfach zu befolgen. Warum eigentlich?
Im Nachdenken kam die Frau sich selber auf die Spur:
Im Tiefsten geht es gar nicht um einzelne Regeln des Verhaltens.
Sondern um den Schmerz, den sie schon lange unbearbeitet mit sich trägt:
Ihr Vater, der Mann, dessen Liebe ihr viel bedeutet hatte, hatte sie offenbar gar nicht geliebt! Sie hatte damals vor allem funktionieren und möglichst wenig stören sollen.
Es war dieses Gefühl der Zurückweisung, was jetzt wieder aufgebrochen ist.
Deshalb lehnte sich in ihr alles auf gegen irgendwelche Ordnungen. Und gegen den, von dem alle scheinbar so selbstverständlich und unkompliziert als himmlischen Vater sprachen.
Seit ich einmal eine Frau kennen gelernt habe, die wegen ihrer eigenen Vater-Erfahrungen Gott nicht mehr als Vater ansprechen mochte, kann ich das verstehen.
Die Bibel kennt eine Menge Bilder für Gott.
Oder Namen, mit denen man Ihn ansprechen kann.
Wenn da jemand mit der Vater – Anrede Schwierigkeiten hat, dann soll er bitte nicht aufgeben! So wunderbar und zentral diese Bezeichnung Gottes bei Jesus ist – auch das ist für manch einen alles Andere als einfach.
Wir alle denken in Bildern. Und erfassen damit Gott nie ganz.
Wenn das Eine Bild nicht reicht, dann lasst uns ein anderes suchen.
Wie die Frau: sie sucht im Tiefsten einen verlässlichen Freund. Einen, der zuhört, der nichts verlangt und der einem einfach nur helfen will, besser durchs Leben zu kommen.
Ja, aber…. Ist es denn wirklich so?
Vor einer Woche starb Lena, ein dreizehnjähriges Mädchen. Einige in der Gemeinde haben sie gekannt. Viele haben gebetet, dass Gott ihr nach dem Unfall das Leben erhalten möge.
Und es ist nicht so gekommen.
Was machen wir mit solchen Erfahrungen?
Mit den Krisen, wo unser Grundvertrauen erschüttert wird?
Es bleibt ein Rätsel – es bleibt auch eine Herausforderung.
Es geht eben nicht alles einfach auf, auch nicht mit Gott.
Das hätten wir so gerne. Danach sehnen wir uns auch.
Dass es wahr sein möge: dass niemand tiefer fallen kann als in Gottes Hand.
Ja, ich glaube, dass es so ist. Auch und gerade jetzt.
Und noch einmal bin ich froh, dass Jesus sich so etwas Geniales ausgedacht hat wie die Gemeinde.
Die Gemeinschaft der Glaubenden und Zweifelnden.
In der geweint und getröstet wird – im Namen Jesu.
In der auch miteinander gedankt und gelacht werden kann.
In der wir einander daran erinnern:
Wir gehören zu einem größeren Ganzen.
Mein kleines Leben ist nicht alles.
Ich bin getragen von der Hoffnung, dass es festgemacht ist in der Ewigkeit Gottes.
Auf einer Postkarte las ich gestern den Satz:
Es kommt nicht darauf an, mehr Jahre in unser Leben zu kriegen.
Eher kommt es darauf an, mehr Leben in unsere Jahre zu bekommen.
Wer in die Gemeinschaft der Glaubenden kommt, der gewinnt Leben.
Der findet Anschluss an die Ewigkeit – und das verlängert unser Leben.
Ganz unabhängig davon, wie viele Jahre es dann noch dauert.
Willkommen in dieser Gemeinschaft der Zweifelnden und Glaubenden.
Amen!