Hier kommen Sie zurück zur Startseite Termine und Veranstaltungen in der Gemeinde + Linkliste Gemeindeprofil, Bildergalerie, Artikel, Predigten Gruppen in unserer Gemeinde (Kigo,Förderverein,Frauenhilfe,Hauskreise) Adressen, Telefonnummern, Lageplan, Umfrage, Gästebuch
Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. Markus 13, 31 Ev. Philippusgemeinde Köln Raderthal Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. Markus 13, 31
 

Predigt am  13.05.2007  über  Matthäus 7, 24 - 27   -
 
Drucken  

Ihr Lieben,

zunächst einmal bitte ich jetzt Till und Jakob, nach vorne zu kommen.

Diese beiden haben etwas gemeinsam.

Beide können ganz toll Türme bauen – mit Bauklötzen.

Und heute bitte ich Euch beide, dass ihr je einen Turm baut.

Nur: Till, du sollst bitte hier auf dem Kissen bauen.

Jakob, du baust auf dem glatten Fußboden.

Wir wollen sehen, welcher Turm wohl höher wird – und welcher eher umfällt.

Ihr könnt gleich anfangen.

Klar, das ist nicht fair.

Wer eben die Geschichte gehört hat, der weiß schon, was gleich passiert:

Der Turm vom Till wird ganz bestimmt zuerst umfallen. –

wie das Haus, das auf Sand gebaut war.

Auch wenn Till genauso gut Türme bauen kann wie der Jakob.

Warum? Weil er eben einen Boden hat, der nicht richtig fest ist.

So ein Kissen ist weich, es gibt nach und da muss das Ganze ja kippen.

Das lernt doch jedes Kind spätestens im Kindergarten. Genau!

Wie stabil ein Haus ist, das hängt vom Fundament ab – viel mehr als von den Baumaterialien, von der Zahl der Zimmer oder der Farbe der Fenster.

Der schönste Palast fällt eher in sich zusammen als eine einfache Hütte -

wenn das Fundament fehlt. Wenn man auf Sand gebaut hat.

So dumm ist doch kein Baumeister!

Stimmt, sagt Jesus. Beim Häuserbauen sind die meisten klug genug.

Warum eigentlich nicht auch sonst im Leben?

Jesus hat viele Geschichten erzählt – wie diese.

Ein eindrückliches Bild, das wir so schnell nicht vergessen.

Nur: Was machen wir damit?

Für die Kinder reicht das vielleicht schon: dass sie etwas verstanden haben darüber, wie der Untergrund sich auswirkt, wenn man hoch hinaus will.

Aber Jesus wollte nicht Kindern die Grundlagen des Hausbaus beibringen.

Er hat diese Geschichte erzählt, weil er etwas gesehen hat, was ihn traurig machte:

Viele Menschen scheitern in ihrem Leben.

Sie gehen nicht gut miteinander um – und auch nicht mit sich selbst. Und so soll es nicht sein.

Als Jesus diese Geschichte erzählt hat, da hatte er vorher schon ganz viel zum Leben gesagt:

Sie steht am Ende der sogenannten Bergpredigt.

Das ist die Programmrede, die Jesus in Galiläa gehalten hat.

Seine wichtigste Rede. Die Herzensanliegen von Jesus sind hier zusammengefasst.

Er sprach von den Dingen, die Er für wirklich wichtig hielt im Leben.

Und am Ende fragte er seine Hörer – und heute uns:

Auf welches Fundament baust Du Dein Leben?

Welche Werte sind Dir wichtig?

Woran hältst Du dich?

Wofür setzt Du Dich ein?

Die Antworten auf diese Fragen bilden das Fundament für Dein Leben.

Und es ist nicht beliebig, wie wir diese Fragen beantworten.

Ich nenn mal einige Kernsätze von Jesus – Fundamentsteine, auf die man ein Leben bauen kann: So wie dies: „Alles, was ihr wollt, das Euch die Leute tun, das tut ihnen auch.“

Das ist die sogenannte Goldene Regel. Sie klingt sofort einleuchtend.

Erwarte nicht, dass man Dich besser behandelt als wie Du mit Anderen umgehst.

Wenn Du willst, dass Andere Dir helfen, wenn es Dir schlecht geht, dann lass Dir die Not des Anderen nicht egal sein.

Wer nie einen Kranken besucht, der sollte sich wundern, wenn er selber trotzdem besucht wird.

Wer nie jemandem hilft, der wir am Ende einsam sein.

Nur wenn Du selber fair bleibst, kannst Du erwarten, fair behandelt zu werden.

Das wär schon was, wenn Menschen so miteinander umgehen!

Ein guter Stein in einem tragfähigen Fundament fürs eigene Leben.

Oder dieser – auch aus der Bergpredigt:

Sorgt Euch nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet, auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Euer Vater im Himmel weiß doch, dass ihr das alles braucht!“

Ohne Gott leben viele Menschen nach einer anderen Regel:

„Jeder denkt an sich, nur ich denke an mich. Prima, so ist an alle gedacht!“

Falsch! Warum? Weil dabei nur Rücksichtslosigkeit und Verdrängung herauskommt.

Jeder nimmt, was er kriegen kann – und die Schwachen fallen durch die Maschen.

So geht es zu in der Welt, aber so ist es nicht gut!

Wer so denkt und handelt, der hat einen entscheidenden Faktor vergessen:

Jesus fragt die Reichen, die Gesunden und Starken:

„Was hast Du, das Du nicht empfangen hast?“

Niemand rühme sich seiner Stärke – sie ist Dir von Gott anvertraut.  

Mehr nicht. Und Gott hat den Armen und Kranken genauso gemacht wie Dich.

Stattdessen sagt Jesus: Sorgt Euch nicht!

Aus der Sorge wächst der Egoismus - und die Angst, zu kurz zu kommen.

Egoismus und Angst - beides lähmt uns, so zu leben, wie Gott es will.

Das wäre ein Fundament aus Sand – wenn der Nächste neben uns verhungert.

Und noch ein dritter guter Fundamentstein:

Wenn ihr betet, dann betet so: Vater unser im Himmel….

Viele Menschen beten – aus ganz unterschiedlichen Gründen.

Manche sagen: „Not lehrt beten“. Da wird Gott dann zum Rettungsring:

„Gut, dass Er da ist, aber hoffentlich kommt es nie so weit, dass ich ihn brauche.“

Andere sagen: „Kann ja nicht schaden.“ – und beten, wenn ihnen gerade danach ist.

Oder weil sie es von ihren Eltern her gelernt haben.

Ich kannte mal eine Frau, die kam in dem Moment zur Gemeinde, als ihre Mutter gestorben war. Bis dahin reichte es ihr, wenn die Mutter ging.

Sozusagen stellvertretend für die Familie – eben: Es kann ja nicht schaden.

Es soll ja immer noch Leute geben, die denken, es macht einen guten Eindruck, wenn man sich in der Kirche sehen lässt. Ich kenn zwar niemand, aber es mag ja sein.

Jesus hatte solche Leute vor Augen und denen sagt Er ganz klar:

Beten ist etwas nur zwischen Gott und Dir.

Kein Anderer soll das mitbekommen. Keiner bete, damit Er dabei gesehen werde.

Zu beten, damit die Leute einen sehen, das wäre kein gutes Fundament. Das wäre Sand.

Stattdessen bete jeder still für sich – wie ein Kind mit dem Papa redet.

Das ist ein starkes Fundament fürs Leben:

Wer das tut, den wirft so schnell nichts um.

Wenn Du willst, dass Dein Lebenshaus nicht umstürzt, dann achte aufs Fundament!

Seltsam, dass wir in geistlichen Dingen oft so genügsam sind.

Dass wir uns so selten gönnen, auf Jesus wirklich zu hören.

Paulus kennt das Bild vom Fundament auch. Nur beschreibt er es etwas anders:

Für die glaubende Gemeinde gibt es nur ein Fundament – und das ist nicht unser Handeln.

Das ist Christus.

Er gibt uns den Halt, den wir uns nie selber geben können.

„Ein anderes Fundament sollte niemand legen als das Eine, das gelegt ist: Christus.

Ein jeder achte darauf, wie er darauf sein Leben weiterbaue.“  Amen!

Björn Heymer