Predigt am 13.05.2007 über
Matthäus 7, 24 - 27 -
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zunächst einmal
bitte ich jetzt Till und Jakob, nach vorne zu kommen.
Diese beiden haben
etwas gemeinsam.
Beide können ganz
toll Türme bauen – mit Bauklötzen.
Und heute bitte ich
Euch beide, dass ihr je einen Turm baut.
Nur: Till, du sollst
bitte hier auf dem Kissen bauen.
Jakob, du baust auf
dem glatten Fußboden.
Wir wollen sehen,
welcher Turm wohl höher wird – und welcher eher umfällt.
Ihr könnt gleich
anfangen.
Klar, das ist nicht
fair.
Wer eben die
Geschichte gehört hat, der weiß schon, was gleich passiert:
Der Turm vom Till
wird ganz bestimmt zuerst umfallen. –
wie das Haus, das auf
Sand gebaut war.
Auch wenn Till
genauso gut Türme bauen kann wie der Jakob.
Warum? Weil er eben
einen Boden hat, der nicht richtig fest ist.
So ein Kissen ist
weich, es gibt nach und da muss das Ganze ja kippen.
Das lernt doch jedes
Kind spätestens im Kindergarten. Genau!
Wie stabil ein Haus
ist, das hängt vom Fundament ab – viel mehr als von den
Baumaterialien, von der Zahl der Zimmer oder der Farbe der Fenster.
Der schönste Palast
fällt eher in sich zusammen als eine einfache Hütte -
wenn das Fundament
fehlt. Wenn man auf Sand gebaut hat.
So dumm ist doch kein
Baumeister!
Stimmt,
sagt Jesus. Beim Häuserbauen
sind die meisten klug genug.
Warum
eigentlich nicht auch sonst im Leben?
Jesus hat viele
Geschichten erzählt – wie diese.
Ein eindrückliches
Bild, das wir so schnell nicht vergessen.
Nur: Was machen wir
damit?
Für die Kinder
reicht das vielleicht schon: dass sie etwas verstanden haben darüber,
wie der Untergrund sich auswirkt, wenn man hoch hinaus will.
Aber Jesus wollte
nicht Kindern die Grundlagen des Hausbaus beibringen.
Er hat diese
Geschichte erzählt, weil er etwas gesehen hat, was ihn traurig
machte:
Viele Menschen
scheitern in ihrem Leben.
Sie gehen nicht gut
miteinander um – und auch nicht mit sich selbst. Und so soll es
nicht sein.
Als Jesus diese
Geschichte erzählt hat, da hatte er vorher schon ganz viel zum
Leben gesagt:
Sie steht am Ende der
sogenannten Bergpredigt.
Das ist die
Programmrede, die Jesus in Galiläa gehalten hat.
Seine wichtigste
Rede. Die Herzensanliegen von Jesus sind hier zusammengefasst.
Er sprach von den
Dingen, die Er für wirklich wichtig hielt im Leben.
Und am Ende fragte er
seine Hörer – und heute uns:
Auf
welches Fundament baust Du Dein Leben?
Welche
Werte sind Dir wichtig?
Woran
hältst Du dich?
Wofür
setzt Du Dich ein?
Die Antworten auf
diese Fragen bilden das Fundament für Dein Leben.
Und es ist nicht
beliebig, wie wir diese Fragen beantworten.
Ich nenn mal einige
Kernsätze von Jesus – Fundamentsteine, auf die man ein Leben
bauen kann: So wie dies: „Alles,
was ihr wollt, das Euch die Leute tun, das tut ihnen auch.“
Das ist die
sogenannte Goldene Regel. Sie klingt sofort einleuchtend.
Erwarte nicht, dass
man Dich besser behandelt als wie Du mit Anderen umgehst.
Wenn Du willst, dass
Andere Dir helfen, wenn es Dir schlecht geht, dann lass Dir die Not
des Anderen nicht egal sein.
Wer nie einen Kranken
besucht, der sollte sich wundern, wenn er selber trotzdem besucht
wird.
Wer nie jemandem
hilft, der wir am Ende einsam sein.
Nur wenn Du selber
fair bleibst, kannst Du erwarten, fair behandelt zu werden.
Das wär schon was,
wenn Menschen so miteinander umgehen!
Ein guter Stein in
einem tragfähigen Fundament fürs eigene Leben.
Oder dieser – auch
aus der Bergpredigt:
„Sorgt Euch nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet, auch
nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Euer Vater im Himmel
weiß doch, dass ihr das alles braucht!“
Ohne Gott leben viele
Menschen nach einer anderen Regel:
„Jeder
denkt an sich, nur ich denke an mich. Prima, so ist an alle
gedacht!“
Falsch! Warum? Weil
dabei nur Rücksichtslosigkeit und Verdrängung herauskommt.
Jeder nimmt, was er
kriegen kann – und die Schwachen fallen durch die Maschen.
So geht es zu in der
Welt, aber so ist es nicht gut!
Wer so denkt und
handelt, der hat einen entscheidenden Faktor vergessen:
Jesus fragt die
Reichen, die Gesunden und Starken:
„Was
hast Du, das Du nicht empfangen hast?“
Niemand rühme sich
seiner Stärke – sie ist Dir von Gott anvertraut.
Mehr nicht. Und Gott
hat den Armen und Kranken genauso gemacht wie Dich.
Stattdessen sagt
Jesus: Sorgt Euch nicht!
Aus der Sorge wächst
der Egoismus - und die Angst, zu kurz zu kommen.
Egoismus und Angst -
beides lähmt uns, so zu leben, wie Gott es will.
Das wäre ein
Fundament aus Sand – wenn der Nächste neben uns verhungert.
Und noch ein dritter
guter Fundamentstein:
Wenn
ihr betet, dann betet so: Vater unser im Himmel….
Viele Menschen beten
– aus ganz unterschiedlichen Gründen.
Manche sagen: „Not lehrt beten“. Da wird Gott dann zum Rettungsring:
„Gut,
dass Er da ist, aber hoffentlich kommt es nie so weit, dass ich ihn
brauche.“
Andere sagen: „Kann ja nicht schaden.“ – und beten, wenn ihnen gerade danach
ist.
Oder weil sie es von
ihren Eltern her gelernt haben.
Ich kannte mal eine
Frau, die kam in dem Moment zur Gemeinde, als ihre Mutter gestorben
war. Bis dahin reichte es ihr, wenn die Mutter ging.
Sozusagen
stellvertretend für die Familie – eben: Es
kann ja nicht schaden.
Es soll ja immer noch
Leute geben, die denken, es macht einen guten Eindruck, wenn man
sich in der Kirche sehen lässt. Ich kenn zwar niemand, aber es mag
ja sein.
Jesus hatte solche
Leute vor Augen und denen sagt Er ganz klar:
Beten
ist etwas nur zwischen Gott und Dir.
Kein
Anderer soll das mitbekommen. Keiner bete, damit Er dabei gesehen
werde.
Zu beten, damit die
Leute einen sehen, das wäre kein gutes Fundament. Das wäre Sand.
Stattdessen bete
jeder still für sich – wie ein Kind mit dem Papa redet.
Das ist ein starkes
Fundament fürs Leben:
Wer das tut, den
wirft so schnell nichts um.
Wenn Du willst, dass
Dein Lebenshaus nicht umstürzt, dann achte aufs Fundament!
Seltsam, dass wir in
geistlichen Dingen oft so genügsam sind.
Dass wir uns so
selten gönnen, auf Jesus wirklich zu hören.
Paulus kennt das Bild
vom Fundament auch. Nur beschreibt er es etwas anders:
Für die glaubende
Gemeinde gibt es nur ein Fundament – und das ist nicht unser
Handeln.
Das ist Christus.
Er gibt uns den Halt,
den wir uns nie selber geben können.
„Ein
anderes Fundament sollte niemand legen als das Eine, das gelegt ist:
Christus.
Ein
jeder achte darauf, wie er darauf sein Leben weiterbaue.“ Amen!
Björn Heymer
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