Predigt am 4. März 2007 über
Johannes 8, 21 - 30 - Drucken
Ihr
Lieben,
vor ein
paar Tagen war auf der Titelseite der Zeitung ein Bild:
Unsere
Bundeskanzlerin in der Begegnung mit Jaques Chirac – dem französischen
Premier.
In
inniger Umarmung – da ging buchstäblich kein Blatt Papier dazwischen.
Natürlich
ein bewusst so inszeniertes Bild. Mit klarer Botschaft.
Zwei
gleichberechtigte Partner machen klar:
„Wir
sind uns einig – und niemand wage es, irgendeinen Keil zwischen uns zu
treiben!“
Ihr
Lieben,
vor ein
paar Tagen war auf der Titelseite der Zeitung ein Bild:
Unsere
Bundeskanzlerin in der Begegnung mit Jaques Chirac – dem französischen
Premier.
In
inniger Umarmung – da ging buchstäblich kein Blatt Papier dazwischen.
Natürlich
ein bewusst so inszeniertes Bild. Mit klarer Botschaft.
Zwei
gleichberechtigte Partner machen klar:
„Wir
sind uns einig – und niemand wage es, irgendeinen Keil zwischen uns zu
treiben!“
Es ging
um die Zukunft von Airbus, um Werksschließungen und um viele Arbeitsplätze.
Und die
demonstrierte Einigkeit sollte den Betroffenen das Signal geben:
Was
immer kommt. Es wird gerecht zugehen. Hier zieht keiner den Anderen über
den Tisch.
Wer´s
glaubt!
Mir fiel
das Bild ein, weil es in der Erzählung für heute auch um eine solche
Einigkeit geht.
Jesus
redet davon, dass er eine solche Einigkeit mit Gott lebt – und dass dies
ihn trägt.
Darum
geht es heute.
Und zwar
nicht einfach so, als akademische Betrachtung.
Jesus
ist in einem Gespräch mit Menschen, die ihm genau das nicht glauben!
Es ist
sein letzter Versuch, in Galiläa Menschen zum Glauben an ihn zu führen.
Ich lese
aus Johannes im achten Kapitel:
Da
sprach Jesus abermals zu den Pharisäern:
Ich gehe hinweg, und ihr werdet mich suchen und in eurer Sünde sterben.
Wo ich hingehe, da könnt ihr nicht hinkommen.
Da
sprachen die Juden: Will er sich
denn selbst töten, dass er sagt: Wohin ich gehe, da könnt ihr nicht
hinkommen?
Und
Jesus sprach zu ihnen: Ihr seid von
unten her, ich bin von oben her; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht
von dieser Welt. Darum habe ich euch gesagt, dass ihr sterben werdet in
euren Sünden; denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, werdet ihr
sterben in euren Sünden.
Da
fragten sie ihn: Wer bist du denn?
Und
Jesus sprach zu ihnen: Zuerst das,
was ich euch auch sage. Ich habe viel von euch zu reden und zu richten.
Aber der mich gesandt hat, ist wahrhaftig, und was ich von ihm gehört
habe, das rede ich zu der Welt.
Sie
verstanden aber nicht, dass er zu ihnen vom Vater sprach.
Da
sprach Jesus zu ihnen: Wenn ihr den
Menschensohn erhöhen werdet, dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin
und nichts von mir selber tue, sondern, wie mich der Vater gelehrt hat, so
rede ich. Und der mich gesandt hat, ist mit mir.
Er
lässt mich nicht allein; denn ich tue allezeit, was ihm gefällt.
Als er
das sagte, glaubten viele an ihn.
Spannend finde ich: zu
Beginn dieses Gesprächs hat Jesus mit Menschen zu tun, die ihm weder
glauben noch überhaupt verstehen, wovon er spricht.
Und dann – am Ende –
stellt Johannes fest: Als er das
sagte, glaubten viele an ihn.
Es geht hier um ein
Fortschreiten im Glauben –
Darum, dass eine Zeit des
Nicht Glaubens ein Ende finden kann. Das finde ich tröstlich.
In diesem erzählten
Gespräch liegt offenbar ein Schlüssel verborgen –
eine Antwort auf die Frage:
Was kann aus Ungläubigen Glaubende
machen?
Der Glaube, um den es hier
geht, ist nicht bloß eine Überzeugung oder Weltsicht – neben anderen,
die ebenso möglich sind.
Es geht um den Glauben, an
dem sich Leben und Tod entscheiden – im biblischen Sinn:
Denn denen, die nicht
glauben, sagt Jesus: Ihr werdet
sterben in euren Sünden.
Seinen Jünger gilt dagegen
dies: „Siehe, ich gehe Euch voran,
um für Euch eine Wohnung zu bereiten.“ Jesus zu glauben, das gibt
Leben mit ewigen Bestand – selbst im Sterben.
Die Binsenweisheit „Im
Tod sind alle gleich“ – ist eben keine biblische Wahrheit!
Wir hätten das vielleicht
gerne – aber Jesus redet ganz unverblümt anders.
Ihr
seid von unten her, ich bin von oben her; ihr seid von dieser Welt, ich
bin nicht von dieser Welt. Darum habe ich euch gesagt, dass ihr sterben
werdet in euren Sünden; denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin,
werdet ihr sterben in euren Sünden.
Das ist hammerhart! Wer
Jesus nicht glaubt, hat nichts anderes als den Tod zu erwarten.
Und Johannes stellt fest:
„Sie verstanden aber nicht“ Vers
27
Aber dann – drei Verse
weiter, auf einmal: „Als er das
sagte, glaubten viele an ihn“ Vers 30
Was also steht in den zwei
Sätzen dazwischen? Nicht weniger als der Schlüssel zur Ewigkeit!
Jesus redet über sich
selbst. Und er sagt dies:
„Wenn ihr den Menschensohn erhöhen werdet, dann werdet ihr erkennen,
dass ich es bin und nichts von mir selber tue, sondern, wie mich der Vater
gelehrt hat, so rede ich. Und der mich gesandt hat, ist mit mir. Er lässt
mich nicht allein; denn ich tue allezeit, was ihm gefällt.“
Schild:
„Ich bin Gott“ hochhalten
Das steckt da drin! Es ist
für uns nur etwas verborgen.
Seine Hörer damals hatten
es leichter. Sie verstanden sofort, was Jesus da sagte:
Der
Menschensohn – das ist die exklusive Bezeichnung für den
Beauftragten Gottes.
Den Menschensohn sah der
Prophet Daniel vor dem Thron Gottes.
Dort wurde ihm die
Vollmacht gegeben, über alle Reiche dieser Erde zu herrschen.
Wenn
ihr ihn erhöhen werdet – das ist eine mehrdeutige Formulierung :
Zuerst einmal meint es
dies: vor der tiefen Erkenntnis, wer Jesus ist, steht die Anbetung.
Wartet nicht länger
darauf, bis ihr alle Fragen des Glaubens geklärt und beantwortet habt.
Erkenntnis des Gesalbten
Gottes stellt sich ein, wenn Menschen ihn erhöhen, also anerkennen.
Die meisten Geschichten des
Glaubens sind so verlaufen:
Ein Mensch entschließt
sich: Ja, ich will davon ausgehen,
dass Jesus die Wahrheit gesagt hat.
Ja,
ich lass mich darauf ein. Ich vertraue ihm.
Wer sich dafür
entscheidet, dem öffnet sich der Glaube in seiner ganzen Vielfalt.
Jesus hat gesagt: „Wenn
jemand den Willen Gottes tun will, dann wird erkennen, ob meine Lehre von
Gott ist oder ob ich von mir selbst aus rede.“ Johannes 7,17
Und hier: wenn ihr den Menschensohn erhöht, dann werdet ihr erkennen.
Und was? „Dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin“!
Das klingt fast
nichtssagend – und ist doch die zentrale Aussage!
Im Johannes – Evangelium
finden sich sieben Aussagen von Jesus, die alle so beginnen:
Ich
bin…. Es folgt dann: …das
Licht der Welt; ….der gute Hirte, …das Brot des Lebens; …die Tür;
…der Weinstock – alles Sätze, die sehr bildlich und einladend
klingen.
Aber auch zwei anstößige,
steile Sätze beginnen mit diesem „Ich
bin…“: …der Weg, die Wahrheit und das Leben; …die Auferstehung und
das Leben.
An diesen Sätzen scheiden
sich die Geister.
Manche würden sie am
Liebsten streichen. Sie klingen so absolut und damit ärgerlich.
Was Jesus hier sagt, was
wir fast überhören, ist allerdings noch einige Grad härter:
Die Theologen sprechen hier
von den sogenannten absoluten „Ich bin“ - Worten.
Da sagt Jesus eben nur „Ich
bin es“. Und das ist im Hebräischen ein Zitat!
Jesus zitiert hier die
Selbstvorstellung Gottes.
Den heiligen Namen Jahwe,
den kein Jude ausgesprochen hat.
Das hier sagt Jesus für
jeden, der es hören will: Ich bin
Gott!(Tafel noch mal
hochhalten!)
Und jetzt verstehen wir den
Satz von Jesus vielleicht noch klarer:
Wer Jesus, den Menschensohn
erhöht, der erkennt sein wahres Wesen: dass Gott selber in ihm gegenwärtig
ist.
Mit „Erhöhen“ ist bei
Johannes auch die Kreuzigung gemeint: Jesus wurde ans Kreuz erhöht, als
man dieses Folter- und Hinrichtungsinstrument mit ihm aufgerichtet hat.
Und als das geschah,
passierte genau das, was Jesus hier angekündigt hat:
„Wenn
der Menschensohn erhöht wird,werdet
ihr erkennen, dass ich es bin“
Der römische Hauptmann ist
es, der erkennt und bekennt:
„Dieser
ist wahrhaftig Gottes Sohn gewesen.“
Darum geht es! Das zu
erkennen und zu bekennen.
Es gibt noch einen weiteren
Zusammenhang: Hier sagt Jesus verschlüsselt: Ich bin Jahwe
Am Kreuz wurde die Tafel
angebracht, auf der in drei Sprachen die Begründung dieser Hinrichtung
vermerkt war.
Und die hebräische Version
enthält noch einen Hinweis auf Gott:
Sie besteht aus vier
Worten. Jeschua hanozre wemelech hajehudim.
Und die vier
Anfangsbuchstaben ergeben J H W H - Jahwe – den Gottesnamen.
Deshalb gingen die Männer
des Hohenpriesters empört zu Pilatus.
Sie forderten, er solle die
Inschrift ändern.
Weil ihnen das nicht
passte: Der Gottesname über diesem Gekreuzigten!
Wir wissen: Pilatus blieb
dabei: Was ich geschrieben habe, hab
ich geschrieben. Basta!
Hier ist bis heute die
Entscheidung gefordert:
Wer ist Jesus für Dich?
Der Rabbi von vor 2000 Jahren –
mit den blumigen, aber
weltfremden Reden?
Oder der, der er selber
beanspruchte, zu sein: Gott selber in Person.
Wer das erkennt und
bekennt, der gehört zu den Glaubenden.
Und über die sagt Jesus:
Wenn
ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger
und
werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.
Joh.8,31
Amen!
Björn Heymer
Es ging
um die Zukunft von Airbus, um Werksschließungen und um viele Arbeitsplätze.
Und die
demonstrierte Einigkeit sollte den Betroffenen das Signal geben:
Was
immer kommt. Es wird gerecht zugehen. Hier zieht keiner den Anderen über
den Tisch.
Wer´s
glaubt!
Mir fiel
das Bild ein, weil es in der Erzählung für heute auch um eine solche
Einigkeit geht.
Jesus
redet davon, dass er eine solche Einigkeit mit Gott lebt – und dass dies
ihn trägt.
Darum
geht es heute.
Und zwar
nicht einfach so, als akademische Betrachtung.
Jesus
ist in einem Gespräch mit Menschen, die ihm genau das nicht glauben!
Es ist
sein letzter Versuch, in Galiläa Menschen zum Glauben an ihn zu führen.
Ich lese
aus Johannes im achten Kapitel:
Da
sprach Jesus abermals zu den Pharisäern:
Ich gehe hinweg, und ihr werdet mich suchen und in eurer Sünde sterben.
Wo ich hingehe, da könnt ihr nicht hinkommen.
Da
sprachen die Juden: Will er sich
denn selbst töten, dass er sagt: Wohin ich gehe, da könnt ihr nicht
hinkommen?
Und
Jesus sprach zu ihnen: Ihr seid von
unten her, ich bin von oben her; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht
von dieser Welt. Darum habe ich euch gesagt, dass ihr sterben werdet in
euren Sünden; denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, werdet ihr
sterben in euren Sünden.
Da
fragten sie ihn: Wer bist du denn?
Und
Jesus sprach zu ihnen: Zuerst das,
was ich euch auch sage. Ich habe viel von euch zu reden und zu richten.
Aber der mich gesandt hat, ist wahrhaftig, und was ich von ihm gehört
habe, das rede ich zu der Welt.
Sie
verstanden aber nicht, dass er zu ihnen vom Vater sprach.
Da
sprach Jesus zu ihnen: Wenn ihr den
Menschensohn erhöhen werdet, dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin
und nichts von mir selber tue, sondern, wie mich der Vater gelehrt hat, so
rede ich. Und der mich gesandt hat, ist mit mir.
Er
lässt mich nicht allein; denn ich tue allezeit, was ihm gefällt.
Als er
das sagte, glaubten viele an ihn.
Spannend finde ich: zu
Beginn dieses Gesprächs hat Jesus mit Menschen zu tun, die ihm weder
glauben noch überhaupt verstehen, wovon er spricht.
Und dann – am Ende –
stellt Johannes fest: Als er das
sagte, glaubten viele an ihn.
Es geht hier um ein
Fortschreiten im Glauben –
Darum, dass eine Zeit des
Nicht Glaubens ein Ende finden kann. Das finde ich tröstlich.
In diesem erzählten
Gespräch liegt offenbar ein Schlüssel verborgen –
eine Antwort auf die Frage:
Was kann aus Ungläubigen Glaubende
machen?
Der Glaube, um den es hier
geht, ist nicht bloß eine Überzeugung oder Weltsicht – neben anderen,
die ebenso möglich sind.
Es geht um den Glauben, an
dem sich Leben und Tod entscheiden – im biblischen Sinn:
Denn denen, die nicht
glauben, sagt Jesus: Ihr werdet
sterben in euren Sünden.
Seinen Jünger gilt dagegen
dies: „Siehe, ich gehe Euch voran,
um für Euch eine Wohnung zu bereiten.“ Jesus zu glauben, das gibt
Leben mit ewigen Bestand – selbst im Sterben.
Die Binsenweisheit „Im
Tod sind alle gleich“ – ist eben keine biblische Wahrheit!
Wir hätten das vielleicht
gerne – aber Jesus redet ganz unverblümt anders.
Ihr
seid von unten her, ich bin von oben her; ihr seid von dieser Welt, ich
bin nicht von dieser Welt. Darum habe ich euch gesagt, dass ihr sterben
werdet in euren Sünden; denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin,
werdet ihr sterben in euren Sünden.
Das ist hammerhart! Wer
Jesus nicht glaubt, hat nichts anderes als den Tod zu erwarten.
Und Johannes stellt fest:
„Sie verstanden aber nicht“ Vers
27
Aber dann – drei Verse
weiter, auf einmal: „Als er das
sagte, glaubten viele an ihn“ Vers 30
Was also steht in den zwei
Sätzen dazwischen? Nicht weniger als der Schlüssel zur Ewigkeit!
Jesus redet über sich
selbst. Und er sagt dies:
„Wenn ihr den Menschensohn erhöhen werdet, dann werdet ihr erkennen,
dass ich es bin und nichts von mir selber tue, sondern, wie mich der Vater
gelehrt hat, so rede ich. Und der mich gesandt hat, ist mit mir. Er lässt
mich nicht allein; denn ich tue allezeit, was ihm gefällt.“
Schild:
„Ich bin Gott“ hochhalten
Das steckt da drin! Es ist
für uns nur etwas verborgen.
Seine Hörer damals hatten
es leichter. Sie verstanden sofort, was Jesus da sagte:
Der
Menschensohn – das ist die exklusive Bezeichnung für den
Beauftragten Gottes.
Den Menschensohn sah der
Prophet Daniel vor dem Thron Gottes.
Dort wurde ihm die
Vollmacht gegeben, über alle Reiche dieser Erde zu herrschen.
Wenn
ihr ihn erhöhen werdet – das ist eine mehrdeutige Formulierung :
Zuerst einmal meint es
dies: vor der tiefen Erkenntnis, wer Jesus ist, steht die Anbetung.
Wartet nicht länger
darauf, bis ihr alle Fragen des Glaubens geklärt und beantwortet habt.
Erkenntnis des Gesalbten
Gottes stellt sich ein, wenn Menschen ihn erhöhen, also anerkennen.
Die meisten Geschichten des
Glaubens sind so verlaufen:
Ein Mensch entschließt
sich: Ja, ich will davon ausgehen,
dass Jesus die Wahrheit gesagt hat.
Ja,
ich lass mich darauf ein. Ich vertraue ihm.
Wer sich dafür
entscheidet, dem öffnet sich der Glaube in seiner ganzen Vielfalt.
Jesus hat gesagt: „Wenn
jemand den Willen Gottes tun will, dann wird erkennen, ob meine Lehre von
Gott ist oder ob ich von mir selbst aus rede.“ Johannes 7,17
Und hier: wenn ihr den Menschensohn erhöht, dann werdet ihr erkennen.
Und was? „Dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin“!
Das klingt fast
nichtssagend – und ist doch die zentrale Aussage!
Im Johannes – Evangelium
finden sich sieben Aussagen von Jesus, die alle so beginnen:
Ich
bin…. Es folgt dann: …das
Licht der Welt; ….der gute Hirte, …das Brot des Lebens; …die Tür;
…der Weinstock – alles Sätze, die sehr bildlich und einladend
klingen.
Aber auch zwei anstößige,
steile Sätze beginnen mit diesem „Ich
bin…“: …der Weg, die Wahrheit und das Leben; …die Auferstehung und
das Leben.
An diesen Sätzen scheiden
sich die Geister.
Manche würden sie am
Liebsten streichen. Sie klingen so absolut und damit ärgerlich.
Was Jesus hier sagt, was
wir fast überhören, ist allerdings noch einige Grad härter:
Die Theologen sprechen hier
von den sogenannten absoluten „Ich bin“ - Worten.
Da sagt Jesus eben nur „Ich
bin es“. Und das ist im Hebräischen ein Zitat!
Jesus zitiert hier die
Selbstvorstellung Gottes.
Den heiligen Namen Jahwe,
den kein Jude ausgesprochen hat.
Das hier sagt Jesus für
jeden, der es hören will: Ich bin
Gott!(Tafel noch mal
hochhalten!)
Und jetzt verstehen wir den
Satz von Jesus vielleicht noch klarer:
Wer Jesus, den Menschensohn
erhöht, der erkennt sein wahres Wesen: dass Gott selber in ihm gegenwärtig
ist.
Mit „Erhöhen“ ist bei
Johannes auch die Kreuzigung gemeint: Jesus wurde ans Kreuz erhöht, als
man dieses Folter- und Hinrichtungsinstrument mit ihm aufgerichtet hat.
Und als das geschah,
passierte genau das, was Jesus hier angekündigt hat:
„Wenn
der Menschensohn erhöht wird,werdet
ihr erkennen, dass ich es bin“
Der römische Hauptmann ist
es, der erkennt und bekennt:
„Dieser
ist wahrhaftig Gottes Sohn gewesen.“
Darum geht es! Das zu
erkennen und zu bekennen.
Es gibt noch einen weiteren
Zusammenhang: Hier sagt Jesus verschlüsselt: Ich bin Jahwe
Am Kreuz wurde die Tafel
angebracht, auf der in drei Sprachen die Begründung dieser Hinrichtung
vermerkt war.
Und die hebräische Version
enthält noch einen Hinweis auf Gott:
Sie besteht aus vier
Worten. Jeschua hanozre wemelech hajehudim.
Und die vier
Anfangsbuchstaben ergeben J H W H - Jahwe – den Gottesnamen.
Deshalb gingen die Männer
des Hohenpriesters empört zu Pilatus.
Sie forderten, er solle die
Inschrift ändern.
Weil ihnen das nicht
passte: Der Gottesname über diesem Gekreuzigten!
Wir wissen: Pilatus blieb
dabei: Was ich geschrieben habe, hab
ich geschrieben. Basta!
Hier ist bis heute die
Entscheidung gefordert:
Wer ist Jesus für Dich?
Der Rabbi von vor 2000 Jahren –
mit den blumigen, aber
weltfremden Reden?
Oder der, der er selber
beanspruchte, zu sein: Gott selber in Person.
Wer das erkennt und
bekennt, der gehört zu den Glaubenden.
Und über die sagt Jesus:
Wenn
ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger
und
werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.
Joh.8,31