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Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. Markus 13, 31 Ev. Philippusgemeinde Köln Raderthal Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. Markus 13, 31
Predigt am  12. November 2006  über Jeremia 29, 1 - 14-
 
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01 Dies sind die Worte des Briefes,  den der Prophet Jeremia

  von Jerusalem sandte  an den Rest  der Altesten,

  die weggeführt waren,

  an die Priester und Propheten und  an das ganze Volk,

  das Nebukadnezar von Jerusalem nach Babel weggeführt hatte.

04 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels, zu den Weggeführten,

  die ich  von Jerusalem nach Babel  habe wegführen lassen:

05 Baut Häuser und wohnt darin;

  pflanzt Gärten und esst ihre Früchte;

06 nehmt euch Frauen  und zeugt Söhne und Töchter,

  nehmt für eure Söhne Frauen,

  und gebt  eure Töchter Männern,

  daß sie Söhne und  Töchter gebären;

  mehret euch dort,  daß ihr nicht weniger werdet.

07 Suchet der Stadt Bestes,

  dahin  ich euch habe wegführen lassen,

  und betet für sie zum HERRN;

  denn wenn es ihr wohlgeht, so geht es auch euch wohl.

08 Denn  so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels:

  Laßt euch durch die Propheten, die bei euch sind,

  und durch die Wahrsager nicht betrügen,

  und hört nicht auf die Träume, die sie träumen!

09 Denn sie weissagen euch Lüge  in meinem Namen.

  Ich  habe sie nicht  gesandt,   spricht der HERR.

10 Denn so spricht der HERR:

  Wenn für Babel siebzig Jahre voll sind,

  so will ich euch heimsuchen

  und will  mein gnädiges Wort  an euch erfüllen,

  dass ich euch wieder  an diesen Ort  bringe.

11 Denn ich weiß wohl,

  was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR:

  Gedanken des Friedens und nicht des Leides,

  dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.

12 Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und mich bitten,

  und ich will euch erhören.

13 Ihr werdet mich suchen  und  finden;

  denn  wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet,

14 so will ich mich von euch finden lassen,  spricht der HERR,

  und will eure Gefangenschaft wenden

  und euch sammeln   aus allen Völkern und von allen Orten,

  wohin ich euch  verstoßen habe,   spricht der HERR,

  und will euch wieder  an diesen Ort bringen,

  von wo  ich euch  habe  wegführen lassen.

Amen

 

Liebe Gemeinde,

Jeremia,  ein unbequemer Prophet,   ein Bußprediger,

ein Mann Gottes,

den Gott zu seinem Mund gemacht hat.                Jer.l,4-10

Wer Buße predigt macht sich unbeliebt

Nicht nur heute sondern auch damals.

Gegner hatte Jeremia deshalb sein Leben lang.

Seine Schriften wurden verbrannt,

er bekam Redeverbot,

er wurde ins Gefängnis geworfen,

zuletzt sogar nach Ägypten verschleppt - dort verliert sich seine Spur.

Erschütternd nachzulesen, was er alles erleiden musste,

ungefähr vergleichbar mit dem Leiden Jesu.

Und doch - Jeremia war heimlich hoch geachtet

und später hat ihn die Geschichte Israels rehabilitiert

und sein Buch wurde in den Kanon der Heiligen Schrift aufgenommen.

Es lohnt sich, aus dem Predigttext

den Willen Gottes herauszulesen,

denn das Wesen des Herrn und sein Wille  ist zeitlos

und gilt deshalb sowohl

für den Alten Bund - und für den Neuen Bund,

und für jeden von uns.

Der Predigttext informiert uns,

dass der Prophet einen Brief an die Jerusalemer sandte,

die der Großkönig Nebukadnezar

von Jerusalem nach Babel hatte wegführen lassen.

Achtmal lesen wir darin

„so spricht der Herr".

und wir tun gut daran, das ernst zu nehmen.

 

1. Zunächst die uns bekannte Vorgeschichte - was war passiert?

597 vor Chr. und vor allem 587 vor Chr. hatten die Babylonier

bei ihrer Eroberung Jerusalems,

° den Tempel in Brand gesetzt,

° die Befestigungsanlagen zerstört

° die Stadtmauer geschliffen,

° den König abgesetzt.

Und um das gesamte Land zu schwächen,

hatten sie

die führenden  und  bedeutenden Menschen  der Stadt,

die religiöse Elite

und natürlich auch den König mit seinem Gefolge

1000 km weit nach Babel verschleppt

in die  so genannte  Babylonische Gefangenschaft.

Jeremia musste ihnen nun schriftlich mitteilen:

So spricht der Herr Zebaoth, der Gott Israels:

Ich  habe  euch

von Jerusalem nach Babel wegführen lassen.

Damit lag auf dieser Generation voll

Gottes Gericht,  Gottes Zorn,

die Strafe  für den ganzen Ungehorsam des Volkes Gottes

- eine Last, die sie zu tragen haben,

weil  der Herr  sie  ihnen auferlegt hatte.

Jeremia hatte stets und immer wieder

auf dieses Gericht Gottes hingewiesen.

Mir kommt dabei das Wort aus dem Hebräerbrief in den Sinn:

Es ist schrecklich,

in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.  ( Hebr .10,31)

Und ebenso lesen wir im Galaterbrief:

Irret euch nicht !    Gott lässt sich nicht spotten,

denn was der Mensch sät,  das wird er ernten,   (Gal. 6,7)

Auch heute gilt, wenn der Herr seinen Segen zurückzieht,

dann ereignen sich immer wieder unfassbare Dinge !

Darum lohnt es sich, mit dem Segen des Herrn

den neuen Tag zu beginnen,

ihn täglich  um seinen Segen  für den Tag zu bitten.

Leiden und Schmerz sind allerdings normal,

sie gehören zum Leben dazu.

Es gibt niemand, der allem Leid entfliehen kann,

unabhängig davon,

ob er es verdient hat  oder nicht.

Jeder erfährt irgendwo und irgendwann in seinem Leben Leid.

Ich sage mir  aber  immer:

Gott ist  immer schon da,  bevor etwas passiert

und er ist da, wenn mir etwas geschieht

und natürlich auch, wenn es passiert ist,  also danach !

Wer glaubt, dass der Herr uns liebt,

der wird an den Choral erinnert, in dem es heißt:             [eg 374]

Ich steh in meines Herren Hand und will drin stehen bleiben.

Und der Glaube setzt hinzu:

Und was er mit mir machen will, ist alles mir gelegen;

ich halte ihm im Glauben still und hoff auf seinen Segen.

Wer nachforscht,

warum dieses Unheil der babylonischen Gefangenschaft

über Israel hereinbrach,

der findet in dem Buch des Propheten Jeremia

die entsprechenden Antworten.

Dort finden wir die Antworten  auf unsere Warum- Fragen,

und die Wahrheit  über das Wesen und den Willen des Herrn.

2.  Der zweite wichtige Gedanke in unserem Text ist:

Der Prophet muß den Weggeführten mitteilen

dass in ihrer Generation die Strafe nicht aufgehoben wird,

sie ist gleichsam  lebenslänglich.

Das war die schlechte Nachricht.

Die gute dagegen lautet:

das Leben geht weiter, weil Gott mitgeht.

Denn so spricht der Herr Zebaoth, der Gott Israels:  Ich lese hier:

Baut Häuser und wohnt darin,

pflanzt Gärten und esst ihre Früchte,

heiratet  und  setzt Kinder in die Welt.

Suchet der Stadt Bestes,

dahin ich euch habe wegführen lassen

und betet für sie  zum Herrn.

Also  eine Rückkehr in die alten Verhältnisse wird es nicht geben,

aber in den neuen  ist Gott  ganz gewiß  gegenwärtig

und schafft neue Möglichkeiten, wenn wir ihm vertrauen.

Not lehrt beten - heißt es,

aber - es ist falsche Hoffnung,

wenn man  den Glauben hegt,  die entstandene Notlage

könnte man durch Beten wieder rückgängig machen.

Ich denke an manche persönliche Schicksale,

z.B. an das eines früheren Studienfreundes.   Ich habe das öfters schon erzählt.

Er ist promovierter Diplomchemiker,  ein gebürtiger Berliner.

In Ostberlin  ist er  damals   vor dem Mauerbau als Student

verhaftet  und zu einem Jahr Gefängnis  verdonnert worden,

weil er sich an der Studentenmissionsarbeit beteiligt hatte

und Adressen christlicher Studenten aus der DDR mit sich führte.

Zunächst, so erzählte er später,

habe er gebetet wie ein Weltmeister,

dass Gott ihn aus dem Gefängnis herausholen möchte,

dann aber wurde ihm klar,

wenn  Gott  ihn ins Gefängnis schickt,

dann hat er  etwas  mit ihm vor.

Und darauf bemühte er sich, ein Zeuge Jesu Christi

in seiner Umgebung zu sein.

Wenn wir für etwas gebetet haben und es nicht eintrifft,

dann haben wir  etwas falsch gemacht.

Wie viele  Anfechtungen und Zweifel sind gerade

durch falsches Beten ausgelöst worden.

Weil unsere Gebete nicht erhört wurden,

haben viele Menschen  das Beten schließlich überhaupt aufgegeben

und vielleicht sogar ihren Glauben an Gott.

Wer über das, was er erlebt hat, nicht hinweg kommt,

wer verbittert an seiner Vergangenheit kleben bleibt,

wer nicht nach vorn schaut und nicht nach oben,

weil er nicht vergessen kann,

der bestraft sich selbst.

Wenn wir unseren Schmerz hegen und pflegen

und immer wieder aufwärmen, kann es sein,

dass wir und unsere Umgebung krank werden.

Wenn wir nicht aufpassen,

kann unsere Last  zu einem schwarzen Loch  werden,

das alle Lebenskraft und Freude aus unserem Leben aufsaugt

und allen neuen Segen erstickt, den Gott uns geben will.

Gottes gute Nachricht dagegen weist auf die Zukunft.

In dem PS 68,20 heißt es:

Gelobt sei der Herr  täglich.

Gott legt uns eine Last auf,  aber er hilft uns auch.

Darum schreibt der Prophet Jeremia:

Suchet der Stadt Bestes

und  betet für sie,

denn wenn es ihr wohl geht, so geht es auch euch wohl.

Mit anderen Worten:   - ich denke dabei an uns -

wir werden  von dem Herrn  angehalten,

nach vorn zu blicken

und die Situation, in die wir gestellt werden, in der wir stehen,

positiv anzugehen und seiner Hilfe zu vertrauen.

Suchet der Stadt Bestes !

Das „Beste" heißt im hebräischen Text  „Shalom".

Gemeint ist die Suche nach dem äußeren und inneren Frieden,

nach einem guten Miteinander,

gemeint ist: für das Gemeinwohl verantwortlich zu sein,

im Rahmen unserer Möglichkeiten.

In Frankreich,    in Angers an der Loire,

kann man  große, mittelalterliche Seidenteppiche besichtigen,

die das Buch der Offenbarung des Johannes

in Bilder übersetzen.

Auf einem dieser Teppiche sieht man vier Männer.     ( Bild 39)

Sie haben sich zusammengetan

und bekämpfen  ein riesiges siebenköpfiges Ungeheuer,

die Personifikation des Bösen.

Dieses Bild ist ein Hinweis darauf, was wir sinnvoll tun können.

Wir sollen gemeinsam

dem Bösen in Stadt und Land entgegentreten,

wo immer es sich erhebt

und zwar mit dem ganzen Waffenarsenal des Glaubens,

der Liebe und der Hoffnung.                                  Eph 6.10-17

Wir sollen als Christen eintreten für Frieden und Gerechtigkeit .

Daß wir der Stadt Bestes suchen

dass wir uns  für ihr Wohl  mitverantwortlich fühlen,

das ist nichts Besonderes von uns Christen.

Aber  was nur wir  für das Beste der Stadt tun können,

das ist die  Fürbitte für Stadt und Land.

Suchet der Stadt Bestes und  betet für sie zum Herrn!

Wenn wir das Beten unterlassen, tut das kein anderer.

Das Gebet ersetzt natürlich nicht das Tun,

aber  es ist ein Tun,

das durch  kein anderes zu ersetzen ist.

Beten für Stadt und Land,  für die Menschen,

die darin  leben,  arbeiten  und  leiden,

die besondere Verantwortung tragen.

Sie vor den Herrn bringen im Gebet,  dazu sind wir aufgerufen.

Und wenn wir für sie den Segen des Herrn erbitten,

dann können wir sie nichtgleichzeitig als Feinde ansehen,

auch  wenn sie es uns gelegentlich schwer machen.

Wir haben eben das Wort Jesu aus seiner Bergpredigt.

in der Evangeliumslesung gehört:

Liebet eure Feinde,

segnet, die euch fluchen,

tut wohl denen, die euch hassen

und bittet für die, die euch beleidigen und verfolgen. Matth. 5.43-45

In diese Richtung möchte uns  der Wochenspruch

dieser neuen Woche  leiten:

Laß dich nicht vom Bösen überwinden,

sondern überwinde das Böse mit Gutem,        Röm. 12,21

Für den „Schalom" der Stadt beten,  heißt   darum bitten,

dass Gott  geehrt, geheiligt und  angebetet wird

und dass möglichst viele sich an Jesus Christus wenden

und von ihm  Vergebung, Leben und  Segen  empfangen.

3.  Das dritte wichtige Gotteswort in diesem Jeremiatext    10-12

richtet sich gegen die Falsch-Propheten:

08 Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels:

Laßt euch durch die Propheten, die bei euch sind,

und durch die Wahrsager nicht  betrügen,

und hört nicht auf die Träume, die sie träumen!

09 Denn sie weissagen euch Lüge  in meinem Namen.

Ich habe sie nicht gesandt,   spricht der HERR.

Jeremia hatte jahrzehntelang  nichts anderes

als  Gott  den Richter  und   Gott den Retter  gepredigt.

Ich bewundere seinen Mut,

denn  wir haben heute  nicht die Courage,

die entsetzlichen Katastrophen und Schicksalsschläge  unserer Zeit

als Gottes Gericht, Gottes Zorn und Gottes Strafe zu benennen.

Es gab schon damals zur Zeit Jeremias  genügend Stimmen,

die ganz anderer Meinung waren als er,

die statt von  Gottes Gericht,  vom Unrecht der anderen redeten,

die den Deportierten  eine baldige Rückkehr versprachen

- und das alles im Namen Gottes,

die von Gottes Zorn und seinem Richten  nichts  wissen wollten,

die  nur  von einem lieben, einem gütigen Gott sprachen,

nicht aber  von einem Herrn,

vor dem wir uns verantworten müssen,  der uns Menschen richtet

und dem man fürchten und lieben soll.

Und diese falschen Propheten gibt es bis heute.

Das Neue Testament warnt uns vor ihnen und sagt:

Sie haben  den Schein der Frömmigkeit,

aber deren Kraft verleugnen sie;

solche Menschen meide!                    2.Tim 3,5

Und Jesus sagt in seiner Bergpredigt:

Seht euch vor vor den falschen Propheten,

die in Schafskleidern zu euch kommen,

inwendig  aber sind sie reißende Wölfe.         Mt 7,15

Ebenso warnt der Prophet Jesaja:

Weh denen, die Böses gut und Gutes böse nennen,

die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen,

die aus sauer süß und aus süß sauer machen!

Weh denen,

die weise sind in ihren eigenen Augen

und halten sich selbst für klug!               Jes 5,20-21

Die falschen Propheten sind diejenigen,

die immer dem Zeitgeist  entsprechend

den Glauben an Jesus Christus  modernisieren wollen.

Sie reden Gott mit Mutter an

und Christus ist für sie mehr  ihr Bruder als ihr Herr.

Sie wollen nicht als „die Toren Christi" gelten,         1. Kor 1,18-25

Immer wieder begegnen uns Menschen in der Kirche,

die ihre Entscheidungen  nicht  danach ausrichten,

was der Glaube an Jesus Christus verlangt,

sondern die darauf aus sind,  ihr Gesicht zu wahren,

um Anerkennung zu bekommen.

und die  das Credo der Kirche,

also das,  was es in der Kirche Jesu Christi  zu glauben gilt,

längst verlassen haben und sich  obendrein

als die richtigeren Kirchenchristen  aufspielen.

Atheisten sind sie,

für die es keinen wirklichen real existierenden Gott

und kein Leben nach dem Tode gibt.

Ich habe sie nicht gesandt,  spricht der Herr.  V.9

4. Bemerkenswerter Weise enthält der Brief des Jeremia

weder Vorwürfe noch Anklagen, auch keine Verurteilungen,

sondern der Prophet trägt vor,

was er immer schon  sein Leben lang verkündet hat, nämlich

So spricht der Herr Zebaoth, der Gott Israels:

Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet,

so will ich mich von euch  finden lassen.

Der Herr hatte diejenigen,

die er nach Babel  hat wegführen lassen,

nicht nur  dazu  ermutigt,

sich unter die Last ihres Alltages  zu stellen

und sich  auf die neue Lebenssituation einzulassen,

er will ihnen auch  zusagen,

wo immer wir sind

und wie auch immer  es uns gehen mag,   nirgendwo

und in keiner Situation

fallen wir  aus der Hand  des ewigen Herrn.

Darum ist es nur sinnvoll und folgerichtig,

ihn anzubeten,  ihn zu suchen  und  an ihm festzuhalten.

Er wird uns zusagen,

dass denen, die ihn lieben, alle Dinge zum Besten dienen, Röm .28

Die  von der Last des Schicksals  Betroffenen          

können zwar - wie so oft - das,

was  über sie hereingebrochen ist, nur als Unheil verstehen

- und wenn es ihnen geschenkt wird  als Gnade -.

Aber das hier verhängte Leid  ist kein Merkmal dafür,

dass Gott keine weiterführende Gedanken

der Vergebung und der Liebe hat,

vielmehr:

auch wenn Gott hart zufasst und nicht nur zum Schein straft,

hat er Gutes  im Sinn.

Es kann sein, wir sehen nur Finsternis,

aber hören wir doch auf das,

was der Prophet  im Auftrage des Herrn schreibt:

Ich weiß wohl,  was für Gedanken ich über euch habe,

Gedanken des Friedens und nicht des Unheils,

dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.

Und ihr werdet mich anrufen und hingehen

und mich bitten,

und ich will euch erhören.

Ihr werdet mich suchen   und  finden;

Der Herr ist überall,  denn die Welt ist Gottes Welt

und es gibt keinen Gott außer ihm.

Alle Zeit ist Gottes Zeit und ER ist keinem von uns fern. Apg 17,27

Er ist und bleibt  auch der Herr,

der vom Schicksal Geschlagenen,

der vom  Leben  Bestraften,

der aus der Bahn Geworfenen, der Kranken und der Leidenden.

Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet,

so will ich mich von euch finden lassen.

Jesus wiederholt das in seiner Bergpredigt:

Bittet, so wird euch gegeben;

suchet, so werdet ihr finden;

klopfet an, so wird euch aufgetan.

Denn wer da bittet, sagt Jesus, der empfängt;

und wer da suchet, der findet;

und wer da anklopft, dem wird aufgetan.

In einem in diesem Jahr herausgegebenen Buch   Credo, Herder Verlag

schreibt der jetzige Papst Benedikt der XVI.  :

„ Nur durch Bekehrung wird man Christ,

das gilt für den Einzelnen ein ganzes Leben lang,

das gilt für die Kirche,  die ganze Geschichte hindurch. "     S. 193

[Ich denke dabei an das hinter uns liegende Reformationsfest.]

„auch die Kirche lebt davon," schreibt er,

„dass sie sich immer wieder neu zum Herrn hin bekehrt,"      S.194

sich wegkehrt  von einer unfruchtbaren Frömmigkeit

zu dem lebendigen Herrn

und ihn anruft,  ihn fürchtet, ihn liebt und ihm vertraut.

Aus dem Neuen Testament wissen wir,

dass Gott seine Friedensgedanken in die Tat umgesetzt hat.

Jesus Christus starb für mich.

Er trägt meine Schuld  als das Lamm Gottes.

Durch ihn bin ich versöhnt mit dem Vater.

Er gab seinen Sohn dafür her.  Wir sind teuer erkauft.

Darum macht es Sinn, ihn anzubeten, ihn zu suchen

und an ihm fest zu halten.

Heute werden wir wieder eingeladen

zur Feier des Heiligen Abendmahls an seinen Tisch.

Mit ihm dürfen wir das uns geschenkte Heil genießen

und in uns aufnehmen.

5. Unser  Jeremia-Text   endet

mit einem großen Schlusswort  der Treue Gottes.

Ich zitiere den Predigttext:

Denn so spricht der Herr

Wenn für Babel siebzig Jahre voll sind,

so will ich euch heimsuchen

und will  mein gnädiges Wort  an euch erfüllen,

und will eure Gefangenschaft wenden

und euch sammeln

aus allen Völkern und von allen Orten,

wohin ich euch verstoßen habe,   spricht der HERR,

und will euch wieder  an diesen Ort bringen,

von wo  ich euch  habe  wegführen lassen.

Diese Verheißung hatte sich  nach rund 70 Jahren erfüllt,

denn der treue Herr stand und steht  zu seinem Wort.

Die Verbannten aus Babylon sind tatsächlich heimgekehrt,

d.h. genauer gesagt,  ihre Nachkommen

und sie durften den Tempel und die Stadt wiederaufbauen.

Denn der Gott Abrahams, lsaaks und Jakobs

hatte dem Abraham versprochen,

seinen Nachkommen für immer dieses Land zu geben.

Er hatte dem Volk Israel seinen Bund versprochen

und daran hält er fest bis heute

in großer Geduld und Treue.

Nach der Kreuzigung von Christus Jesus, dem Sohn Gottes,

haben die Römer  im Jahr 70 n. Chr.

den neuen Tempel ein weiteres Mal zerstört

und die Bevölkerung im Jahr 135 n. Chr. aus Jerusalem vertrieben

Und nun sammelt der Herr seit der Staatsgründung Israels - neu -

aus allen Völkern und von allen Orten

wohin er sie verstoßen hatte,  die Gemeinde seines Bundes,

und unsere Generation darf  nach 2000 Jahren

staunend zur Kenntnis nehmen,

dass der Herr  zu seinem Wort  steht,

und ihnen das verheißene Land zurückgegeben hat

und ihnen wie es in dem Psalm 23 von dem guten Hirten heißt,

einen Tisch deckt im Angesicht ihrer Feinde,

denn der Himmel und Erde geschaffen hat,

hält seinen Bund und seine Treue ewig

und gibt das Werk seiner Hände nicht preis.

Bei seinem Volk nicht  und  in unserem Leben  ebenfalls nicht.

Ihm sei alle Ehre !

Amen.

Friedhelm Müller