Ev. Philippusgemeinde Köln Raderthal |
Unterwegs im Namen
des Herrn! „Mensch,
hau bloß ab. Mach dich vom Acker.“ Oder
wie man in Bayern sagt: „Schleich di!“ Diese
Sprüche kennt man von halbstarken Jugendlichen. Jeden
Tag kannst du sie auf den Schulhöfen dieser Welt hören. Aber
solch ein Satz aus dem Mund Gottes? „Verlass
deine Heimat, hau ab, mach, dass du weg kommst.“ Ist
das nicht ungewöhnlich? Mit
wem redet Gott so? Im
Umfeld kann dazu nur folgendes in Erfahrung bringen. Es
ist jemand wie du und ich! Wer
war dieser Abraham?
Ergebnis:
Der Angesprochene hat nichts aufzuweisen. Er fiel nicht auf in seiner Gegend. Eine
Besonderheit fällt dann aber doch auf. Seine
Frau Sara ist unfruchtbar. Sie kann keine Kinder kriegen. Sicher,
auch damit war sie bestimmt nicht die Einzige. Aber
wenn etwas Besonderes an Abraham zu finden ist, dann dieser Zustand
seiner Frau. Es
ist das Einzige, was er „aufzuweisen“ hat. Es
ist das Einzige, was ihn evtl. von anderen unterscheidet. Rief
Gott ihn deswegen aus der Masse der Menschen heraus? Sicherlich
hat er damit ein Schicksal zu tragen. Das
Ehepaar weiß, dass es keine Kinder kriegen kann. Und
das vermutlich schon seit Jahrzehnten. Den
Grund für Gottes Wahl kann ich in dieser Aussage aber nicht finden. Gott
spricht Abraham ohne Grund an. Er
sucht sich einfach einen Menschen aus, den er für seine Zwecke haben
will! Wie
zufällig ist es eben unser Abraham. Gott
wählt souverän, frei und aus eigenem Antrieb. Kuckt
mich an. Wer bin ich schon? In
der Schule war ich kein Held. Das Gymnasium habe ich nicht geschafft. Die
durchschnittliche Mittlere Reife hebt mich nicht von der Masse ab. Dann
war ich Zivi. Das waren viele andere auch. Im
Lehrgang war ich mit 80 anderen zusammen in Trier. Nichts
besonderes, einer von 80 jungen Männern. Aber
Gott wollte mich. Er
ist der Meinung, dass ich gut mit Menschen kann. Und
solange ich das für ihn nutze hab ich die Lizenz zum Predigen. Ab
August in Ostwestfalen. Ich
komme in eine kleine Gemeinde mit etwa 50 Mitgliedern. Und
die bezahlen mich aus eigener Tasche, nur mich. Ich
lebe und ernähre meine Familie, weil ein paar Christen meine Dienste
wollen. Das
finde ich großartig. Es
zeigt viel davon, wie Gott arbeitet. Hier
spüre ich die Einigkeit, von der ich letzte Woche sprach. Die
Leute in der Gemeinde halten eben einfach zusammen. Sie
halten zusammen, weil sie gemeinsam an Jesus glauben. Gott
ruft mich und er sorgt dafür, dass ich mit diesem Auftrag leben kann. Auch
ich bin im Auftrag des Herrn unterwegs. Drei
Dinge gibt uns unser Abschnitt auf den Weg: 1.
Gott will! Gott
hat einen Willen. Das
ist eine wichtige Erkenntnis über den großen Unsichtbaren. Er,
der Schöpfer von Himmel und Erde, hat Absichten, Ziele. Hier,
bei Abraham, wird der Wille ganz konkret: „Abraham,
ich will dich. Mach dich auf den Weg.“ Gottes
Willen leitet eine große Veränderung in einem Menschenleben ein. Diese
Erwählung zieht erhebliche Folgen beim Angesprochenen nach sich. „Verlass
alles, was dein Leben bisher ausgemacht hat. Geh
weg von den Stätten deiner Kindheit und Jugend. Lass
deine Verwandten und Freunde hinter dir. Brich
alle Kontakte ab und geh an einen Ort, den ich dir erst später verraten
werde.“ Und
die nüchterne biblische Antwort? „Abram
folgte dem Befehl des Herrn.“ Welch
eine Berufung und welch ein Gehorsam. Gab
es das nur damals in grauer Vorzeit? Nein! Auch
ich habe mein schwäbisches Musterland verlassen. Gott
wollte, nur ich wollte nicht. Ich
wollte weder die Ausbildung, noch den Pastorenberuf. Erst
auf Drängen von Freunden ließ ich mich auf das Thema mit Gott ein. Ich
sagte zu Gott: Ich hab das Gefühl, dass ich Hauptamtlicher werden soll. Ich
will aber gerne ganz sicher gehen. Können
wir es so regeln? Ich
bewerbe mich auf genau drei Schulen. Wenn
mich eine nimmt, dann geh ich. Wenn
nicht bleibe ich hier im Ländle und fresse weiter schwäbische
Rettiche. Zwei
Schulen waren in Württemberg, eine in Hessen. Die
Württemberger lehnten mich ab. Sollten
ich und meine Freunde uns in Gottes Auswahl geirrt haben? Nein,
denn Tabor wollte mich. Darüber
bin ich heute noch sauer ;) Stimmt
nicht. Diese Aufnahme in Tabor war Gottes Werk. Hier
löste er die Fahrkarte für meinen Pastorendienst. Und,
unter uns, ich liebe meinen Beruf! Gott
wollte und ich bin gegangen. Liebe
Gemeinde, ist Ihnen klar, dass
Gott einen Willen hat? Zu Mose, Josua und Gideon sagt er wörtlich: Ich will mit dir sein! Hiob
und Daniel erkennen staunend an: Gott macht sowieso alles, wie er will! Salomo
gibt ein Selbstzeugnis: Der Herr neigt des Königs Herz, wohin er will. Zum
Unheilbar Kranken sagt Jesus:
Ich will dich heilen. Sei gesund! Und
Paulus wusste und lebte, dass
Gott alle Menschen für sich gewinnen will. Fazit: Dass
Gott einen Willen hat, dass ist unsere Rettung und unser Glück! Denn
das lese ich klar und deutlich: Gottes Wille ist uns sehr gewogen. Mich
sprach er mit 25 Jahren an, Abraham erst 50 Jahre später, mit 75. Keiner
ist zu jung, keiner gehört zum alten Eisen. Gottes Wille gilt auch dir! Gott will dich! 2.
Gott gibt!
Der
Wille Gottes steht nicht mittellos im Raum. Wenn
er sich jemanden aussucht, dann war es das noch nicht. Die
Geschichte mit Gott geht immer weiter als der Erstkontakt. Wenn
Gott dich will, dann lässt er dich auch nicht mehr los. Er
begleitet dich, stattet dich mit himmlischen Gaben aus. Abraham
versprach er eine Menge Nachkommen. Ha,
da ging das Problem schon los. Er konnte doch gar keine kriegen. Schau
dir den Himmel an. Siehst du die Sterne? Kannst du sie zählen? So
viele Nachkommen will ich dir schenken. Hm,
na ja, dachte Abraham, dann muss ich da wohl etwas nachhelfen. In
meinem Alter. Und Sara kann keine Kinder kriegen. Abraham
half Gottes Verheißung nach, indem er sich mit einer anderen Frau
einließ. Fand
Gott das gut? Hat Gott das nötig? Natürlich
nicht! Wir
kennen den Ausgang der Geschichte. Sara
wurde eben doch schwanger und das im Alter meiner Oma! Aber
egal, denn bis heute befinden sich Abrahams Kinder auf diesem Planeten. Es
ist sicher strittig, wer heute so alles dazuzählt. Aber
nach inzwischen etwa 6ooo Jahren ist klar: kein Mensch kann sie mehr zählen. Gott
hat sein Versprechen eingelöst. Und
noch etwas legt Gott vor: Abraham, du wirst in aller Welt geachtet sein. Liebe
Leute, in allen großen Weltreligionen ist Abraham der Vater des
Glaubens. Einen
schöneren Titel kann es für einen Menschen doch nicht geben, oder? Auch
hier gilt: Gott hält sich an seine Abmachungen, selbst
wenn der Betroffene die Bestätigung gar nicht mehr selber erlebt. Wie
formuliert es Gott selber: „An
dir wird sichtbar werden, was es bedeutet, wenn ich jemanden segne. Alle
Völker der Erde werden Glück und Segen bekommen, wenn
sie dir und deinen Nachkommen wohl gesonnen sind.“ Bei
mir hat Gott bisher die Berufung mehrfach bestätigt. Menschen
fanden Jesus durch meinen Dienst. Vielen
konnte ich etwas vom lebendigen Gott weitersagen. Außerdem
bekomme ich nun schon zum dritten Mal eine sichere Stelle. Für
meinen vertraglich geregelten Einsatz werde ich ganz offiziell vergütet. Leute,
ich werde dafür bezahlt, dass ich täglich in der Bibel lese. Kann es eigentlich süßeren Lohn in dieser Welt geben? 3. Gott schützt! „Wenn
einer dir Böses wünscht, dann trifft ihn mein Fluch.“ Dies
ist eigentlich ein wunderschöner Punkt. Gott schützt. Allerdings
hat er immer einen fahlen Beigeschmack. Gott
schützt. Das hört man gern. Aber
während er den Einen schützt, greift er gleichzeitig einen Anderen an. Das
ist dann der, der dem Schützling ans Leder will, weil
er z.B. die Richtigkeit seines Glaubens hinterfragt. Das
macht Gläubige unsicher. Und davor wiederum will Gott ihn bewahren. Wir
wollen das nicht hören. Ein
Gott, der sich gegen Menschen stellt. Ja,
ein Gott, der negativ in das Leben eines Menschen eingreift. Nur
genauso ist es! Die
Bibel bezeugt es von vorne bis hinten. Wo
Menschen sich gegen Gott stellen, wo
sie ihn anklagen oder links liegen lassen, da
wird der liebe Gott zum Kämpfer. So
lässt er die Rotte Kora einfach im Erdboden versinken, weil
sie die Leitung von Mose und Aaron in Frage stellten. Den
Turm von Babel schmeißt er wegen Anmaßung einfach um. Ananias
und Saphira lässt er wegen einer Lüge tot umfallen. Eine
Wahrsagerin lässt er einfach verstummen. Liebe
Gemeinde, wir dürfen niemals den Respekt vor Gott aus dem Auge
verlieren. Und
das kann ganz schnell gehen. Wir
lesen die Interpretation von Sternenkonstellationen in unserer TV-Movie,
weil
wir hoffen, dass dieses Horoskop Aufschluss über unseren Tageserfolg
gibt. Wir
studieren den Mondkalender und jäten das Unkraut um Mitternacht, weil
wir meinen, dass dann unsere Pflanzen intensiver wirken. Wir
streichen unsere Zimmer in Feng-Shui Farben, damit
sie unser Gemüt positiv beeinflussen. Nebenbei
lesen wir Weisheiten vom Dalai-Lama, weil
das ja grundsätzlich nicht schaden kann. Ja,
überhaupt: in Sachen Religion gehen wir lieber auf Nummer Sicher. Von
allem nehmen wir etwas für uns nach Hause. In
einer Ecke steht ein kleiner Buddha, in
einer anderen hängt ein Bild von der Gottesmutter. Und
schließlich haben wir Regale voller Bücher, während
das Buch Gottes im Regal dahinstaubt. Das
beleidigt Gott. Wir
hängen uns an andere Glaubensmöglichkeiten. Unser
Leben stellen wir auf einen sandigen Untergrund. Sicher,
Gott ist auch wichtig. Aber
welcher? Wie ist er? Wo wohnt er? Sieht
er mich, der Allmächtige? Leute,
wir müssen nicht zu den Sternen kucken, um
irgendwelche Wahrheiten über unser Dasein rauszufinden. Gut,
gut, sagst du, Abraham sollte ganz offiziell in die Sterne kucken. Ja,
er sollte sie sogar zählen. Aber
das war doch etwas ganz anderes. Es
war ein Beispiel für ihn wie viel Segen Gott noch für ihn im Köcher
hat. Wir
Kölner aber sollen heute zu dem kucken, der die Sterne gemacht hat. Das
war meine Botschaft in den fünf Jahren. Geh
doch direkt zur Quelle. Ihr
Name heißt Jesus Christus. Da
ist wirklich ein Gott! Und
er ist da für dich. Und
er reicht fürs Leben und Sterben aus, wie wir in dieser Predigt sehen
konnten. Frage:
gehöre ich zu denen, die Gott schützt, oder
steh ich auf der Seite derer, vor denen Gott die Seinen beschützen
muss? Diese
Frage muss jeder selber beantworten. Abraham
ist Gott gefolgt. Ich habe denselben Entschluss vor 15 Jahren getroffen. Es
war die beste und wichtigste Entscheidung meines Lebens. Ich
empfehle sie dir dringen. AMEN Armin
Bräuning |