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Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. Markus 13, 31 Ev. Philippusgemeinde Köln Raderthal Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. Markus 13, 31
Predigt am 9. Juli 2006  über 1. Petrus 3, 8 -17 --
 
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Eine deutsche Predigt zum WM-Finale 2006  

Einigkeit und Recht und Freiheit,

für das deutsche Vaterland,

danach lasst uns alle streben,

brüderlich mit Herz und Hand.

Das Lied der Deutschen erlebt diese Tage eine Renaissance.

Die Klinsmänner singen es, die Fans singen es.

Führende Politiker und Prominente singen es auch.

 

Was ist dran an dieser Parole?

Der Dichter aus Fallersleben bei Wolfsburg war ein Kind seiner Zeit.

Er ist ein Sohn der Aufklärung.

Er erforschte Volkslieder und Heldensagen.

 

Der Titel des Liedes „Deutschland, Deutschland, über alles“ brachte ihm die Entlassung seiner Professur in deutscher Sprache und Literatur ein.

 

Hoffmann von Fallersleben war eindeutig freiheitlich-national eingestellt.

Heute sind die ersten zwei Strophen des Liedes völlig zu Recht verboten!

 

Ich aber habe diese 3. Strophe auf echte Werte untersucht.

 

1. Einigkeit  

Petrus war kein einfacher Mensch.

Er war spontan und damit unberechenbar.

 

Nein Jesus, wasch` mir nicht die Füße.

Ich will das nicht, das ist mir peinlich.

 

Wie bitte, du musst das tun, weil ich sonst nicht in den Himmel kommen kann?

Oh Mann, Jesus, dann kipp die ganze Schüssel über mich drüber.

 

Petrus traf Entscheidungen, bevor er an die Folgen dachte.

Oder er versprach das Blaue vom Himmel:

 

Jesus, ich werd dich nie verraten!

Das Versprechen konnte er keine 5 Minuten durchhalten.

Und, ja, Petrus war sogar gewaltbereit. Sein Meister lehrte Segen und Feindesliebe.

 

Aber unser Mann hatte zur Sicherheit eine kleine Zimmerflak in der Tasche.

Bei Jesu Verhaftung zieht er mal locker ein Samuraischwert aus dem Ärmel.

 

Es ist hart, aber der angeblich erste Papst war kein „Vorzeigechrist“.

Er war ein antiker Hooligan, der bisweilen kindisch und peinlich zugleich war.

Liebe Gemeinde, der kann doch keiner von uns gewesen sein, oder?

So jemand, der menschlichen Reflexen einfach freien Lauf lässt.

 

Von Christen hat die Öffentlichkeit doch bitteschön ein anderes Bild.

Der Christ hat sich im Griff, kennt seine Grenzen.

 

Gott selber ruft ihn heraus aus der Masse.

Er wird zur Nüchternheit und Selbstbeherrschung angehalten.

 

Frage: Wie soll ich das schaffen?

Antwort: Gar nicht. Du kannst es gar nicht schaffen!

 

Aus diesem Grund spricht die Bibel von Lebensänderung.

„Du musst von neuem geboren werden“ sagte Jesus zu diesem Thema.

 

Ganz klar: mit der Umkehr zu Jesus beginnt ein neues Leben!

Wer nicht von neuem geboren ist hat das neue Leben nicht.

Hast du diese Umkehr schon für dich persönlich festgemacht?

 

Mit Jesus beginnt wirklich dein zweites Leben!

Zum biologischen Dasein kommt die geistliche Ebene dazu.

 

Keine andere Religion hat sie, weil nur der Vater Jesu unser Schöpfer ist!

Und diese geistliche Dimension wirkt sich auf dein Verhalten aus.

 

Bei diesem Verhalten steht die Einigkeit ganz vorne.

Die ersten Christen, also auch Petrus, waren „ein Herz und eine Seele“.

Es gibt eine gleiche Gesinnung durch den gemeinsamen Glauben.

 

In der Gemeinde ziehen Christen in diesem Punkt an einem Strick.

Bitte, nicht immer eine Meinung, sondern immer eine gemeinsame Grundlage.

 

Die Grundlage heißt: Jeder hier ist von Gottes Gnade abhängig!

Das prägt den Umgang miteinander.

 

  • Haltet fest zusammen. Tut es in dem, was ihr glaubt. Haltet zusammen in dem Bild, das ihr in Köln als Gemeinde darstellt.
  • Nehmt Anteil am Leben des anderen. Sollte selbstverständlich sein. Ist einer krank in der Gemeinde, dann wissen andere darüber bescheid.
  • Liebt euch wie Brüder! Geschwister grüßen, beten und informieren auch andere. Keiner muss da außen vor bleiben. Jeder Glaubensgenosse soll dazugehören.
  • Seid barmherzig zueinander. Wenn einer leidet, es ihm oder ihr dreckig geht, dann leiden die anderen mit. Kein Mitleid aus Anstand, sondern echtes Mitgefühl eben.

 

Eine stärkere Einigkeit kann es doch kaum geben, oder?

Aus einem eigensinnigen Fischer ist ein Anführer geworden.

 

Ein Mann, der Briefe schreibt.

Ein Leiter, der gute Ratschläge fürs Leben gibt.

 

Christen sind anders, weil Gott anders ist.

2. Recht  

Ha, ausgerechnet Petrus. Jurist war der nicht.

Ob er den Abschluss auf der Volksschule erreicht hat ist auch ungewiss.

Und doch erteilt er uns hier eine Lektion über das Recht.

 

Vergeltet nicht Böses mit Bösem.

Zahlt keinem mit gleicher Münze zurück.

Hat Petrus da Recht?

 

Fordert nicht das Gesetz des Mose Rache gegen Unrecht?

Soll ich nicht Auge um Auge und Zahn um Zahn zurückgeben?

 

Moses Anweisung war ein Schutz gegen erlittenes Unrecht, keine Frage.

Doch in seiner Zeit war es schon revolutionär.

 

Nur ein Auge gegen ein Auge

Nur ein Zahn gegen einen anderen. Kein ganzes Gebiss, wie sonst damals üblich.

 

Jesus predigt aber die Feinde nicht zu hassen.

Paulus schreibt, dass die Rache allein Gott gehört.

Petrus bestätigt, dass der Mensch generell zum Bösen neigt.

 

Aber für einen Christen gehört es sich nicht.

So soll er sich nicht reizen lassen.

Selbst Beleidigungen soll er noch leise wegstecken.

 

Freundlich soll er bleiben, der Christ, auch wenn er eine Faust im Gesicht spürt.

Das ist ein neues Recht. Menschen können das nicht durchhalten.

 

Für Christen ist es ein Maßstab, weil Jesus das auch gelebt hat.

Die Begründung liegt dann im Segen, der auf jeden Fall noch auf uns wartet.

 

Ruth hat es vorher in der Kantine nicht geschafft.

Aus eigenem Antrieb hat sie menschlich auf die Kritik von Patricia reagiert.

 

Erst das Reden Gottes hat sie auf den richtigen, den biblischen Weg geführt.

Ich muss nicht genauso pampig zurückschießen.

 

Warum steh ich nicht zu meinen Fehlern?

Warum schäme ich mich eigentlich Christ zu sein?

Kann ich nicht mit Gott zusammen das Böse mit Gutem überwinden?

 

In Kanada wurde mir nachts das Auto geklaut. Morgens stand es wieder da.

Aber es fehlte Benzin und es war natürlich nicht von mir genehmigt.

 

Ich legte mich in den Straßengraben und wartete.

Dann kamen zwei Jugendliche. Sie gingen zum Auto und wollten die Tür knacken.

 

Ich sprang raus, schnappte mir einen und führte ihn ab in meine Bude.

Er wurde verhört und gefesselt und blieb da die Nacht liegen.

Aber am nächsten Morgen war er wieder frei.

 

Ich entließ ihn mit einem tollen Frühstück.

Das Auto wurde danach nie wieder geklaut.

 

3. Freiheit  

Kann euch jemand schaden, wenn ihr wirklich Gutes tun wollt?

Mit diesem Satz schwärmt unser Fischer vom See Genezareth von der Freiheit.

 

Richtig verstandene Freiheit, versteht sich.

Freiheit mit Jesus.

 

Denn, eins ist klar, von allein ändert sich dein Verhalten nicht.

Nur weil Zeit vergeht wird man kein besserer Mensch.

Auch nicht als Christ.

 

Wie dann?

Muss ich sämtliche Knigge-Regeln auswendig lernen?

Nein, etwas viel besseres passiert.

 

Jesus kommt in mein Leben.

Jesu Freundlichkeit prägt meinen Alltag.

Ich lerne die Möglichkeit der Vergebung kennen.

 

Die Spielwiese dafür heißt Philippusgemeinde.

Bist du für dieses Abenteuer bereit?

 

Willst du die Einigkeit in dieser deiner Gemeinde?

Willst du das Recht Gottes in deiner Umwelt umsetzen?

Dann musst du dich in der Freiheit der Kinder Gottes bewegen.

 

Diese Freiheit gibt es nur in der Gebundenheit.

Die Bindung ist fester als eine Ehe.

 

Sie ist organisch.

Gott ist der Weinstock, wir sind die Reben!

 

Freiheit ist von Gottes Gnade leben.

Jetzt lebe nicht länger ich mit meinen eigenen Ideen.

Nein, Gottes Worte sind wichtig. Jesu Wille zählt.

 

Ein Christ liest eben jeden Tag ein Stück in der Bibel.

Nicht weil er muss, sondern weil er will.

 

Er informiert sich im Buch der Bücher, weil er es braucht.

Das ist sein Müsliriegel am Morgen, sein Kaffee am Nachmittag.

 

Wisst ihr, an dieser Sache leiden ich – und wir als Familie - im Moment am Meisten.

Es hat mit den beiden kleinen Kindern zu tun.

Ruhe zum Bibellesen finden wir da fast nicht.

Ich ordne das als Phase ein, die vorübergeht.

Es mag auch andere Gründe für solche Zeiten geben.

 

Wenn es dir gerade genauso geht bist du mit mir in gleicher Gesellschaft.

Entscheidend ist, dass dieser Zustand nicht einfach so stehen bleibt.

 

Wenn sich Möglichkeiten auftun, dann sollte die Bibel aufgeschlagen werden.

Aber ich weiß mich auch in diesen Lebensabschnitten von Gott getragen.

 

Geschwisterliebe das Kennzeichen der Christen.

Als Christ sollte ich die anderen mögen, oder versuchen sie zu mögen,

sagte mir neulich ein Kollege.

 

Ist das jetzt ein Wettbewerb in der Gemeinde:

Hallo, hier, ich bin der Netteste von allen!

 

Nein! Keine neue Weltmeisterschaft!

 

Die Idee der Freiheit Gottes wird von einem Schatzkästchen getragen.

Hier spricht Petrus von der Demut.

Sie ist das Kleinod der Christen.

 

Der Demütige denkt gering von sich selber.

Er kann sich leicht Anderen widmen.

 

Für ihn sind Andere interessant, weil er nämlich viel von ihnen hält.

Er denkt von sich selber niedrig, von den Geschwistern im Glauben hoch.

 

Und jetzt predigt der Bräuning das hee in Kölle!

Liebe Leute, fünf Jahre lebe ich in dieser Stadt.

 

Die Kölner sind die Besten.

Das Herz von der Welt, das schlägt am Rhin.

 

Nicht mal New York wurde mehr besungen als unsere WM-Stadt.

Die Kölner sind stolz auf ihr Kölsch, den Dom und 2ooo Jahre Stadtgeschichte.

 

Das könnt ihr aber mit Jesus nicht durchhalten.

Ein Christ darf sein Leben nicht auf andere Werte bauen.

Kein anderer Grund ist gelegt für den Menschen um selig zu werden.

 

Selbst wenn der Dom bei der Entrückung in den Himmel dabei ist,

es nützt dir ganz und gar nicht.

Die Grundlage heißt Jesus Christus!

 

Nun, wenn ich jetzt mit der Predigt aufhöre, bin ich morgen Stadtgespräch.

In Köln auffallen geht nicht, außer man kratzt am Lack der Stadt selbst.

 

Was kann ich als Prediger dazu sagen?

Nun, kein Christ muss seine Herkunft verleugnen.

 

Wer Kölner ist soll Kölner bleiben, auch als Nachfolger Jesu!

Dass dazu eine gewisse lokale Überzeugung gehört braucht nicht erwähnt werden.

 

Aber wenn Jesu Worte nicht wichtiger sind als die Songs der Höhner,

dann weiß ich nicht, was das mit Christ Sein zu tun haben soll.

 

Wie aber geht Christ Sein?

Schau dir dazu die Gläubigen der Bibel an.

 

Sie haben für Gott ihr Leben riskiert.

Sie haben Jesus vor Politikern, Soldaten, Philosophen bekannt.

Sie gingen dafür ins Gefängnis, wurden geschlagen und umgebracht.

 

Christen bekamen reihenweise rote Karten:

Darunter auch so Kracher wie Rede- und Stadtverbot!

 

Ich behaupte: Ein Christ ist jemand, der für Jesus verrückt wird.

Verrückt, weil er seine Maßstäbe verrückt.

 

Verrückt, weil er kreativ und schonungslos diesen Glauben vertritt.

Verrückt, weil er sich nicht für Jesus schämt, egal welche Folgen es hat.

Verrückt, selbst wenn die ganze Stadt dagegen ist.

 

Genau diese Verrückten garantieren einen freundlichen Umgang.

Denn ein echter Christ strahlt Gottes Nächstenliebe aus.

Aus allen Knopflöchern sieht die Welt: hier ist ein Glaubenskind!

 

Bin ich von den Gütern dieser Welt abhängig?

Nein, Jesus gibt mir was ich brauche!

 

Christen sind anders, weil Jesus sie anders macht.

So gesehen: Einigkeit und Recht und Freiheit,

in dieser Gemeinde können sie für dich Wirklichkeit werden.

 

Natürlich stehe ich dazu, dass ich Deutscher bin.

Ich bin es gern und ich finde, wir haben ein wunderschönes Land.

 

Aber noch lieber bin ich Christ und gehöre zu Jesus.

Als Christ bin ich anders, weil Jesus mich anders gemacht hat.

Und ihr konntet das fünf Jahre lang überprüfen.

AMEN

Armin Bräuning