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Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. Markus 13, 31 Ev. Philippusgemeinde Köln Raderthal Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. Markus 13, 31
Predigt am 7. Mai 2006 (Konfirmation)  über Joh. 20, 21--
 
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Ihr Lieben,

vor einer Woche waren wir hier zusammen – und es gab die roten und die blauen Bonbons.

Für die, die nicht dabei waren: die Farben bezogen sich auf eine Szene aus dem Film Matrix.

Da musste sich jemand entscheiden, welche Wirklichkeit er für wahr halten will.

Eine blaue Kapsel führte zurück in die bequeme Traumwelt.

Eine rote Kapsel öffnete den Blick für die unbequeme Wahrheit:

die Menschheit ist bedroht und braucht einen Retter.

Wer sie schluckt, der kann sich nicht mehr raushalten. Dessen voller Einsatz ist gefragt.

Das haben wir übertragen auf unsere Sicht der Wirklichkeit:

Zählt nur das, was wir zählen können - was wir sehen oder hören?

Oder wollen wir in Zukunft real mit Gott rechnen? Dass Er in unser Leben eingreift?

Wer sich dafür entscheidet, der kann sich nicht mehr auf Dauer raushalten – wenn Probleme kommen. Der wird erkennen: was wir tun, ist nicht beliebig.

Sondern es wird entscheidend für die Zukunft.

Ihr habt es zum Teil sehr deutlich hier vor der Gemeinde gesagt:

Ich will in Zukunft mit Gott leben.

Mit Jesus will ich durch das Leben gehen – und dafür manchmal auch kleine Opfer bringen.

Ich werde mit Jesus gehen!

Und so gut kennen wir uns inzwischen: das habt ihr durchaus ernst gemeint.

Wenn ihr Euch heute konfirmieren lasst, dann ist das ein Akt des Bekenntnisses.

Ihr sagt es so, dass Andere es auch hören können:

Ja, ich will mit Jesus leben. Ich entscheide mich für den roten Bonbon.

Das ist die eine Seite der Konfirmation – Euer Bekenntnis.

Jeder von Euch sechs hat sich einen Bibelspruch zur Konfirmation ausgesucht.

Einer dieser Sprüche nimmt genau dies auf. Er steht im 16. Psalm und lautet so:

Du, Herr, bist alles, was ich habe, du gibst mir alles, was ich brauche. In deiner Hand liegt meine Zukunft. Psalm 16,5

Das ist ein Bekenntnis zu Gott.

Du, Herr, bist alles, was ich habe - Das sagt jemand, der ernst macht mit Gott.

Einer, der Ihm sein Vertrauen ausspricht. Denn darum geht es, wenn wir sagen: „Ich glaube“.

Im Tiefsten ist das sogar noch mehr: es ist eine Liebeserklärung.

Ins Englische übersetzt wird das ganz klar: „glauben“ - das heißt „believe“

Im germanischen Sprachraum sind englisch und deutsch ja nah verwandt – und believe – würde deutsch heißen: belieben – also: mit Liebe begegnen.

Glaube ist zuallererst eine Herzensangelegenheit!

Doch Konfirmation ist noch mehr:

Wenn Ihr Euch zu Gott bekennt, dann antwortet Er.

Und zwar mit einer Zusage und mit einer Berufung

Diese beiden Antworten Gottes auf Euer Bekenntnis schauen wir uns heute an:

Zuerst dies: Ihr empfangt heute einen besonderen Segen.

Einen Segen für den Weg, den ihr gehen werdet.

Segen heißt: da legt einer die Hand auf Dich und sagt Dir zu:

Du gehörst mit allem, was Dich ausmacht, Gott.

Er zieht sich nicht zurück. Er steht zu dir.

Seiner Liebe kannst Du gewiss sein.

Und indem Euch das Einer zusagt, redet Gott selber zu Euch!

Wieder lese ich einige Eurer Sprüche – sie haben genau dies zum Thema:

Ich bin der HERR dein Gott, der deine rechte Hand fasst und zu dir spricht:

Fürchte dich nicht, ich helfe dir. Jesaja 41,13

Er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen. Psalm 91,11

Ich bin der Herr. Ich enttäusche keinen, der mir sein Vertrauen schenkt. Jesaja 49, 23b

Der HERR dein Gott ist barmherzig. Er gibt dich nicht auf und lässt dich niemals untergehen. Für immer hält er an dem Bund fest, den Er mit deinen Vorfahren geschlossen hat. Das hat er geschworen. 5. Mose 4, 31

Von der Seite Gottes ist es klar: Er kennt jeden von Euch ganz genau – und Er wünscht sich nichts sehnlicher als dies: dass Euer Leben gelingt und im Licht seiner Liebe erstrahlt.

Er will Euch schützen auf dem Weg. Er sagt Euch heute zu:

Was immer auch kommen wird – ich bin an Deiner Seite.

Auf mich kannst Du Dich verlassen.

Und dann sagt Gott noch etwas zu Eurer Konfirmation:

Ihr bekommt heute einen Auftrag – Ihr werdet gebraucht!

Als Jesus sich von den ersten Jüngern verabschiedet hat, da hat er ihnen einen klaren Auftrag gegeben: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich Euch.“ Johannes 20,23

So einfach und so klar!

Gott hat damals ganz deutlich durch Jesus zu Menschen gesprochen – sie haben es gespürt:

Hier redet einer mit Vollmacht, mit der vollen Autorität Gottes.

Und so soll Euer Reden ab jetzt auch sein!

Gestern Abend fragte mein dreijähriger Sohn Till mich kurz vor dem Einschlafen:

Welche Stimme hat Gott eigentlich? – Die Antwort: Gott redet heute nur durch Menschen –

Warum? Das hat er sich so ausgedacht. Wenn er direkt reden würde – dann würde das so klingen wie der Donner eines Gewitters. Das würde niemand verstehen.

Also: er redet durch Menschen –

durch Menschen, die auf ihn hören und die weitersagen, was Er sagt.

Jesus hat damals Außenseiter wieder reingeführt in die Gemeinschaft –

Und das sollt Ihr ab heute auch tun. Wie mich der Vater gesandt hat – so sende ich Euch!

In jeder Gruppe gibt es diese Außenseiter: wenn einer nicht so schnell im Denken ist.

Oder unsere Sprache nicht perfekt beherrscht.

Ob es uns passt oder nicht: Jesus finden wir dort: bei denen, die missachtet werden.

Zu denen schickt Jesus uns. Deshalb wird Gemeinde Jesu auch nie nur schön sein.

Deswegen wird es hier auch immer wieder Grund geben, einander zu vergeben.

Weil sich hier nicht so sehr die strahlenden Siegertypen sammeln.

Eher die, die nicht so gut allein klar kommen.

Jesus hat Kranke geheilt und Mutlosen neue Hoffnung gegeben.

Werdet ihr so etwas auch tun? Auch das ist heute unser Auftrag.

So etwas Einfaches wie Hilfsbereitschaft oder Zivilcourage –

erwartet man zu Recht gerade von Christen. Weil Jesus die Menschen nicht nach ihren Leistungen beurteilt hat. Weil er nie gefragt hat, ob einer etwas verdient hat.

Sondern weil er Zeuge der unbegrenzten Liebe Gottes war.

Wie mich der Vater gesandt hat – so sende ich Euch!

Jesus hat Menschen an Gott erinnert, die ihn lange vergessen hatten.

Seither ist die Gemeinde der Ort, wo diese Erinnerung immer wieder geschieht – damit Menschen Gott nicht verlieren.

Ein Riesenauftrag – für viele scheint der so groß, dass sie gar nicht erst anfangen damit.

Dabei kommt es auf jeden an. Je größer die Aufgabe, desto mehr werden gebraucht!

Ihr werdet heute gesegnet und gleichzeitig berufen von Gott.

Übrigens: Einer Eurer Konfirmationssprüche gehört in diesen Bereich:

Der lautet so:

Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. Micha 6,8

Dieses drei soll Eure Konfirmation sein: 1. Ein Bekenntnis: Ja, ich will mit Gott gehen!

2. Ein Segen: Gott sagt Ja zu Dir! 3. Ein Auftrag: Jesus sendet Euch in Seinem Namen.

Werdet ihr alles drei annehmen? Amen!

Björn Heymer