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Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. Markus 13, 31 Ev. Philippusgemeinde Köln Raderthal Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. Markus 13, 31
Predigt am 30.04.2006  über Matthäus 9, 9--
 
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Ihr Lieben,

Sammy, einer meiner ersten Konfirmanden hier in der Gemeinde kam mal mit einer ziemlich steilen These in den Unterricht:

„Weißt Du, Björn, diese Welt, die wir sehen – die ist überhaupt nicht real.

Wir bilden uns das alles nur ein. In Wahrheit wird das alles hier von Computern gesteuert, die unsere Gehirne manipulieren.“

Und dann fiel das Wort Matrix. Er hatte gerade diesen Film gesehen.

Aus dem wir eben den Ausschnitt gesehen haben.

Bei Matrix geht es genau darum:

Das, was wir sehen, ist nicht die Wirklichkeit. In Wahrheit ist die Welt ganz anders.

Die Menschen denken nur, sie seien freie Wesen, die leben, planen, entscheiden ….

Tatsächlich spielt sich das alles nur in unseren Köpfen ab.

Wir denken das nur – es ist eine Traumwirklichkeit.

Und die ist gesteuert und hervorgerufen durch Computer.

Die beherrschen alles. Nicht die Menschen.

Sie sind Gefangene der Computer – eingesperrt in Betten mit Nährlösung.

Sie dienen einem einzigen Zweck: die nötige Energie zu liefern, damit die Computer laufen.

Die ganze Traumwelt hat nur den einen Zweck: uns ruhig zu stellen.

So weit, so schrecklich. Aber: Hoffnung ist in Sicht!

Zwei Menschen unterliegen nicht der Macht der Computer.

Sie sind frei – und leben das echte Leben

Das wirkt allerdings nicht gerade erstrebenswert. Die Freiheit hat ihren Preis.

Dieses Leben kennt kein Licht, es ist nur möglich verborgen in den Tunneln der Kanalisation.

Bleiben wir einen Moment hier stehen:

Was ist denn real?

Wir sind gewohnt, nur das als wirklich anzusehen – was wir eben sehen können.

Oder hören, anfassen, oder riechen und schmecken.

Was unsere Sinne  erfassen können, das ist real.

Gott, der Auferstandene und eine Wirklichkeit jenseits dieses Lebens?

Das passt eigentlich nicht da rein – oder?

Wenn wir vom Glauben an Jesus reden – dann geht es genau darum:

In unsere Vorstellung von Realität etwas aufzunehmen – was wir nicht sehen können.

Was uns bisher vielleicht völlig unbekannt war.

Wir haben es kaum vermisst. Das Leben funktioniert eigentlich auch ohne –

ohne Gott, ohne Jesus, ohne Lesen in der Bibel, ohne Gebet.

Eigentlich – und doch nicht wirklich:

Wir erleben Momente – da ahnen wir: es gibt mehr zwischen Himmel und Erde.

Wir haben vielleicht mal aus einer Laune heraus gebetet – und es hat etwas verändert.

Wir haben in dem uralten Buch gelesen – der Bibel – und sie war überhaupt nicht fremd.

Wir halten ein Neugeborenes in den Händen – und spüren: Leben ist ein Wunder!

Um diese Ahnung ging es eben im Filmausschnitt auch.

Neo, der Mann, der angerufen wurde, hatte solche Ahnungen.

Wie ein Splitter im Kopf – schwer greifbar, aber auch nicht abzustreiten.

Der Andere erinnert ihn daran:

„Du fühlst es schon dein ganzes Leben lang – das mit dieser Welt etwas nicht stimmt.“

Nur: die Ahnung allein hilft nicht weiter. Sie lässt einen unruhig sein – mehr nicht.

Wenn da nicht auf der anderen Seite einer wäre, der auch ein Interesse hat.

Ein Interesse daran, dass dem Neo die Augen aufgehen.

Und dieses Interesse ist sogar noch viel stärker!

„Du magst mich seit ein paar Jahren suchen –

Ich bin schon dein ganzes Leben auf der Suche nach dir.“

So redet die Bibel von Gott! Das ist ein Zitat von Gott – mit anderen Worten!

Nur: eine Ahnung von Gott zu haben – das ist schon ganz gut.

Aber es reicht nicht, um in die andere Wirklichkeit zu kommen.

Du musst Dich entscheiden! – das ist der Punkt!

„Schluckst Du die blaue Kapsel, ist alles aus.

Du  wachst in deinem Bett auf und glaubst, was du glauben willst.

Schluckst Du die rote Kapsel – bleibst Du im Wunderland.

Bedenke, alles, was ich dir anbiete, ist die Wahrheit – nicht mehr.“

Die rote Pille wird ihm die Augen öffnen – und damit den Weg in die Wirklichkeit.

Es ist die Schlüsselszene im Film – hier entscheidet sich das Ganze.

Folge mir! So endet das Gespräch.

Jesus hat genauso Menschen eingeladen – mit ihm zu leben.

Zum Beispiel den Matthäus:

Den sah er am Straßenrand sitzen – und sprach ihn an:

„Folge mir!“ (Matthäus 9,9)

So schlicht und einfach. Und Matthäus hat spontan reagiert.

„Und er stand auf und folgte ihm.“

Entscheide Dich – dann geht es richtig los.

Klar, die Entscheidung will gut überlegt sein – denn sie ist ein Schritt in unbekanntes Land.

Wenn man sich entschieden hat, beginnt man, einen neuen Sinn in allem zu sehen.

Die eigene Entscheidung ist die Voraussetzung – das gilt auch heute.

Natürlich kann man auch ohne klarer Entscheidung in der Gemeinde sein – oder auch mitmachen.

Vermutlich wird man auch Vieles gut finden – hoffentlich.

Über Manches wird man sich wundern. Manches wird fremd bleiben.

Wie entscheidet man sich für Gott?

Bei mir war es ein Gebet – ausgesprochen in aller Unsicherheit, ob es gehört wird.

„Gott, ich will ab jetzt davon ausgehen, dass es Dich gibt. Dass Du Macht hast über mein Leben, dass Du durch die Bibel redest und dass Du meine Gebete hörst.“

Das war meine rote Pille – ein Gebet, an einem Montagmorgen im Frühjahr 1979.

Gott hat dieses Gebet ernst genommen – das kann ich heute mit Gewissheit sagen.

Seither gehöre ich dazu.

Wer sich entscheidet, der wechselt das Lager.

Deshalb sagen wir: Willkommen im Club!

Willkommen im Club der Jesus – Leute.

Wer seine rote Kapsel geschluckt hat, der ist auf unserer Seite.

Natürlich nicht den Bonbon, den wir am Eingang bekommen haben.

Der ist nur ein Symbol. – Er erinnert uns, dass vielleicht Deine Entscheidung ansteht.

Welche Kapsel wirst Du schlucken?

Amen.

Björn Heymer