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Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. Markus 13, 31 Ev. Philippusgemeinde Köln Raderthal Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. Markus 13, 31

Predigt am Neujahrstag 2006  über Josua 1, 1-9 -
 
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Gliederung:

    Einleitung

       I           Auftrag

       II          Zusage

       III          Wegweisung

Schluß

Einleitung

Ihr Lieben,

das neue Jahr ist noch taufrisch, noch keine 12 Stunden alt. 365 noch unbeschriebene Tage liegen vor uns und wir wissen nicht, was sie bringen werden.

Es kann eine spannende und interessante Zeit werden und für den einen oder anderen eventuell aber auch eine aufregende und bedrängende Zeit. Für so manchen Einzelnen und so manche Gemeinde türmt sich das neue Jahr sogar auf wie ein unbezwingbarer Berg.

Der eine hat gerade sein Berufsleben abgeschlossen und weiß nicht wie er die neue Zeit füllen soll. Der andere hat eine existentiell wichtige Prüfung zu bestehen. Ein Dritter hat einen lieben Angehörigen verloren und muß mit dem Verlust und dem neuen Zustand fertig werden. Wieder ein anderer tritt jetzt nach Schule oder Studium ins Berufsleben und weiß nicht wie er die neue Herausforderung meis­tern soll.

Und unsere Gemeinde?  

·         Wir wollen eine missionarische Gemeinde sein,

·         neues Land betreten,

·         neue Wege gehen,

·         Welcome Gottesdienste,

·         ProChrist Übertragung.  

Werden wir das schaffen können? Reichen unsere Mitarbeiter, un­sere Kraft und unser Mut, diese Aufgaben anzupacken auch gegen manchen Widerstand.   

Wir fragen uns, gibt es einen Berater, der weiß, wo es lang geht, einen Helfer, der uns zur Seite steht, einen der uns bei all den Un­wägbarkeiten Mut, Sicherheit, Schutz und Geborgenheit geben kann?

Auf diese Frage will uns die Jahreslosung 2006 eine Antwort geben.

Gott spricht:

"Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen."[1]

Das sagt ER zu Josua, der auch vor scheinbar unlösbaren Proble­men und einer wohl einmaligen Herausforderung stand.  

Ich lese den Textzusammenhang aus Josua 1, 1-9.  

Drei Punkte möchte ich beleuchten:

1. Auftrag

2. Zusage

3. Wegweisung  

1. Auftrag

40 Jahre Wüstenwanderung lagen hinter dem Volk Israel, als es endlich auf der Ostseite des Jordans, gegenüber Jericho und Gilgal, an die Grenzen des von Gott verheißenen Landes Kanaan kam. 

Da, in der entscheidenden Stunde, wo es darauf ankam, alle Kräfte und Fähigkeiten zu mobilisieren, da stirbt Mose. Josua, sein treuer Diener, und das Volk sind plötzlich alleine.

In dieser Situation erhält Josua den klaren Auftrag von Gott:

Mein Knecht Mose ist gestorben; so mache dich nun auf und zieh über den Jordan, du und dies ganze Volk, in das Land, das ich ihnen, den Kindern Israel, gegeben habe".[2] (wörtlich: im Begriff bin, zu geben.)

Angesichts der dramatischen Lage werden Josua sicher die Knie weich. Wie soll er das bewerkstelligen? Mose, der geniale Führer und Stratege, fehlt. Israel seit 40 Jahren Nomadenvolk mit geringer Kriegserfahrung. Vor ihnen liegt Kanaan, das feindliche Land, mit befestigten Städten mit hohen Mauern, Soldaten bis an die Zähne bewaffnet und kriegserfahren.
Josua sieht sich vor eine unlösbare Aufgabe gestellt. Sie gleicht einem Himmelfahrtskommando.

 

Josua erhielt den Auftrag, das Land einzunehmen, worin das Wan­dervolk Israel zur vorläufigen Ruhe kommen sollte. Unsere Aufgabe als Jünger/Diener Jesu ist es, am Bau Seiner Gemeinde mitzuar­beiten und Gottes Reich auszubreiten, denn Jesus, der auferstan­dene HERR, hat uns beauftragt:

"..gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe".[3]

Dieser Auftrag stellt uns durchaus oft vor ähnliche Herausforderun­gen. Da macht uns Gott plötzlich deutlich, daß wir einen Hausbibelkreis beginnen sollen, damit Neulinge im Glauben an die Hand genommen und weitergeführt werden. Uns ist das auch alles klar aber  wie soll das gehen, mit meiner kleinen Kraft und bei manchmal soviel intellektuellem und geschulten Gegenwind (kritische Fragen etc.) Oder als Gemeinde ist uns klar, daß wir einen Gottesdienst für Distan­zierte anbieten sollen, einen Welcome Gottesdienst.

Am Anfang stand die bange Frage: Wie sollen wir das schaffen, kaum Mitarbeiter, nur wenige Musiker, kaum Technik, viel Einwände, kaum Besucher. Aber Gott sagt, mache dich auf, du Philippus-Gemeinde, ziehe über diesen Jordan der Probleme, Widerstände und Angriffe.

Hier kann uns die Zusage Gottes helfen, die ER Josua damals gab.

"Jeden Quadratmeter, darauf eure Fußsohlen treten werden, habe ich euch gegeben, wie ich Mose geredet habe".[4]

d.h. das ganze riesige Territorium in den beschriebenen Grenzen hat Gott bereits für Sein Volk Israel reserviert. Es muß nur noch rein physisch Schritt für Schritt in Besitz genommen werden.

So verhält es sich auch bei uns als Einzelnem oder als Gemeinde. Wenn Gott uns einen bestimmten Auftrag gibt z.B. missionarische Projekte wie Hausbibelkreise, Wellcome Gottesdienste oder Pro­Christ, dann hat ER das Terrain bereits vorbereitet. Wir müssen dann aber auch gehorsam sein, und treu und in festem Vertrauen auf IHN die Aufgabe mutig angehen und das Terrain für Gott ein­nehmen.

Mancher fragt sich vielleicht, weshalb macht Gott das nicht selber, ER kann das doch ohnehin viel besser.

Antwort: Weil ER keine Marionetten will. ER würdigt uns, Seine Mitarbeiter zu sein und will uns am Bau Seines Reiches beteiligen. Es gilt das geistliche Gesetz der Aneig­nung, d.h. Gott gibt, aber wir müssen nehmen, um zu haben.  

Die Zusage des verheißenen Landes hat aber eine noch viel weitergehende Dimension. 
So wie Gott Israel das Land zum Besitz verheißen hat, so sagt ER in der Taufe zu jedem Täufling bedingungslos ja. Aber  der Täufling muß die Zusage und Verheißung im Glauben ergreifen, d.h. er muß Jesus sein ganzes Vertrauen schenken und das neue, das ewige, Leben annehmen. 

2. Zuspruch

Josua hat also den Auftrag Gottes gehört, über diesen Jordan zu ziehen. Er hat auch dessen Zusage gehört, daß jeder Quadratmeter Land, auf den das Volk den Fuß setzen wird, von Gott bereits zur Eroberung vorbereitetes Land ist. (zur Eroberung freigegeben) Das wird Josua zwar erleichtert haben, aber ermutigt und beruhigt hat es ihn sicherlich noch nicht, denn die kriegerische Auseinandersetzung mit den Feinden (Kanaanäer) blieb ihm dadurch nicht erspart.

Aber wenn Gott einem Menschen einen Auftrag erteilt, dann läßt ER ihn damit nicht alleine. In Seiner großen Güte gibt Gott dem Josua eine ganz besondere Zusage, die sein Herz erfreuen und seinen Mut stärken wird.

„Es soll dir niemand widerstehen (können) dein Leben lang. Wie ich mit Mose gewesen bin, also will ich auch mit dir sein. Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen.“[5]

Welch eine überwältigende Zusage. Josua darf wissen, wenn sie jetzt aufbrechen und im Auftrage Gottes diesen Jordan überschreiten und das Land unter ihre Füße nehmen, dann ist Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde, selber mit ihnen. Gott sagt ihm zu, daß er zwar kämpfen muß, aber die Feinde werden ihn sein Leben lang nicht besiegen können. Mehr noch, Gott gibt ihm die feste unverbrüchliche Zusage:

„Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen.“

Das verleiht ihm eine ungeheuere, freudige Motivation, so daß er sofort den Befehl gibt:

„In drei Tagen werden wir über diesen Jordan gehen…“[6]

Diese Zusage Gottes gilt aber nicht nur Josua und dem Volk Israel sondern auch uns, wenn wir durch Jesus Christus Gottes Kind geworden sind und zu Seinem Eigentumsvolk (d.h. Gemeinde Jesu) gehören. Dann ist ER mit uns unterwegs, Schritt für Schritt, Tag für Tag.

Jesus hat für Seine Gemeinde diese Zusage wiederholt: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“[7] d.h. die Zusage der ständigen Begleitung, die Gott Josua und dem Volk Israel damals gab, gilt durch Jesu Zusage auch uns, Seiner Gemeinde und sie gilt als Jahreslosung nicht nur bis zum Ende des Jahres 2006 sondern darüber hinaus bis in Sein Reich, in Seine Ewigkeit.

Mit Jesus, dem auferstanden HERRN, an der Seite dürfen wir als Gemeinde und als Einzelner mutig voranschreiten und den großen und wichtigen Auftrag ausführen, die rettende Botschaft von Jesus Christus zu verkünden und die Menschen dieser Erde für Gottes Reich zu werben, damit auch sie das ewige Leben erlangen. Das ist die Landnahme durch die Gemeinde Jesu, die auch nicht ohne Wi­derstand und geistlichen Kampf erfolgt.

Bei all dem dürfen wir wissen: Was Gott zusagt, das hält ER gewiß. Auf Zusagen und Versprechungen von Menschen können wir uns nur bedingt verlassen. Auf Gottes Zusage:

„Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen.“[8] (Jahreslosung)  ist absoluter Verlaß.

  

3. Wegweisung

Bei all der ermutigenden Zusage Gottes an Josua ist aber zu beachten, daß das Gelingen des großen Unternehmens voraussetzt, daß Josua mit dem Volk strikt auf Gottes vorbereiteten Wegen wandelt. Deshalb legt Gott ihm die intensive Nutzung des Navigationssystems, d.h. des Wortes Gottes, ans Herz und ermahnt ihn:   

"Sei nur getrost und sehr freudig, daß du haltest und tust allerdinge nach dem Gesetz, das dir Mose, mein Knecht, geboten hat.

Weiche nicht davon, weder zur Rechten noch zur Linken, auf daß du weise handeln mögest in allem, was du tun sollst. Und laß dieses Buch des Gesetzes nicht von deinem Munde kommen, sondern betrachte es Tag und Nacht, auf daß du haltest und tust allerdinge nach dem, was darin geschrieben steht. Alsdann wird es dir gelingen in allem, was du tust, und wirst weise handeln können."[9]  

Gott ist der große Seelsorger und kennt seine Menschen genau. ER weiß, daß sie trotz der Zusage Seines Geleites, immer wieder in der Gefahr stehen, den geraden Weg zu verlassen, auf Abwege zu geraten, ja sich völlig zu verlaufen und zu verirren.

Deshalb schärft ER Josua ein, daß er einen ganz intensiven Umgang mit Gottes Wort haben soll. Denn wie soll er sonst wissen, wo es lang geht und wie er in dieser oder jener Situation schnell ent­scheiden soll. Was ist richtig, was ist falsch?  

Von der Wegweisung des Wortes Gottes hat schon der Dichter des 119. Psalms gewußt, wenn er sagt:

"Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege."[10]

Leider haben, mit wenigen Ausnahmen, alle Nachfolger Josuas die ernste Mahnung, ständigen und intensiven Kontakt mit Gott zu haben und Sein Wort zu studieren, sträflich mißachtet und das Volk Israel in die Katastrophe geführt.

Schluß

Josua war ein gehorsamer Diener Gottes und ist sein Leben lang treu den Weg an Gottes Seite gegangen und hat Seinen Auftrag konsequent ausgeführt.

Nachdem das Land erfolgreich eingenommen und Josua alt geworden war, versammelte er das ganze Volk auf dem Landtag zu Sichem und legte vor Gott und dem ganzen Volk dieses Bekenntnis ab:

"Wählt euch heute, wem ihr dienen wollt. Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen"[11]  

Diesem klaren Bekenntnis möchte ich mich persönlich anschließen und möchte auch Sie ermutigen: Vertrauen Sie Ihr Leben diesem gnädigen und barmherzigen Gott an, der Sie mit der Zusage der Jahreslosung:

"Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen."[12]

durch dieses Jahr und durch Ihr Leben begleiten möchte. Laßt uns fest in Gottes Wort gegründet sein und in Gottes Spur bleiben.  

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Jahr 2006 unter dem schützenden Geleit Gottes und in Seiner Hand geborgen.

Amen. 

Wolfgang Wilke


[1]Jos 1,5

[2]

[3] Matth. 28, 19-20

[4] V.3

[5] Jos 1,5

[6] Jos 1,11

[7] Matth 28,20

[8] Jos 1,5

[9] Jos 1,7-8

[10] Psalm 119,105

[11] Jos 24,15

[12] Jos 1,5