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Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. Markus 13, 31 Ev. Philippusgemeinde Köln Raderthal Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. Markus 13, 31
Predigt am 6.11.2005 über Lukas 11, 14-23--
 
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Liebe Gemeinde,

 jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens eine Reihe wichtiger Entscheidungen von weittragender Bedeutung zu treffen z.B.

·         Ausbildung,

·         Beruf,

·         Ehe etc.

Um die jeweils richtige Entscheidung treffen zu können, ist es wichtig, die Realität, d.h. die mich umgebende Wirklichkeit zu kennen und
richtig einzuschätzen, sonst komme ich zu falschen Entschlüssen.

Die wichtigste, weitreichendste und folgenschwerste Entscheidung im Leben eines jeden Menschen ist die für Jesus!

Diese Entscheidung, wie ich mich in Bezug auf Jesus verhalte, d.h. ob ich mich für oder gegen IHN entscheide – das bestimmt meinen weiteren Lebenslauf und meine Ewigkeit.

In unserer Gesellschaft, im Land der Reformation, ist Jesus mehr und mehr in Vergessenheit geraten, ja z.T. sogar völlig unbekannt. Aber auch unter Christen macht sich in Bezug auf Glaube und Bibel eine zunehmende Unwissenheit breit. Viele wissen nicht (mehr) genau, wer Jesus wirklich ist und was ER konkret für uns getan hat und was sie davon haben, wenn sie sich für Jesus entscheiden.  

Wenn ich schon bei den wichtigen Entscheidungen wie Ausbildung, Beruf, Ehe etc. eine genaue Analyse meiner Ausgangssituation vornehmen sollte, um wieviel mehr bei der Entscheidung für Jesus. In welcher Lage befinden wir uns denn?

Zu deren Beurteilung „ist die Erkenntnis von größter Bedeutung, daß die sichtbaren und die unsichtbaren Welten, daß Himmel und Erde ein einziges, zusammenhängendes Reich bilden, dessen König Jesus, der Christus ist, wie wir eben gesungen haben. Deshalb ist auch ein Eingreifen der unsichtbaren Welt in die sichtbare möglich…“[1] wie die Bibel an verschiedenen Stellen berichtet, z.B. in unserem heutigen Predigttext, Luk. 11, 14-23.

In den hier geschilderten Auseinandersetzungen mit den Pharisäern und Schriftgelehrten geht es um die Vollmacht, in der Jesus auftritt und handelt. Ja, es geht um die zentrale Frage:

„Jesus, wer bist DU?“

 Drei Punkte möchte ich behandeln:

1.        der Sklavenhalter/das Sklavenhaus

2.        der Befreier

3.        die Entscheidung

 

1. der Sklavenhalter/Sklavenhaus

kurz und knapp berichtet die Bibel: „Und er trieb einen Teufel aus, der war stumm. Und es geschah, da der Teufel ausfuhr, da redete der Stumme.“[2]  Hierdurch bestätigt Jesus in göttlicher Autorität, daß es einen Teufel gibt und daß dieser die Menschen knechten und schädigen kann. Es muß ja nicht gerade eine Besessenheit sein wie hier bei dem Stummen. Wie oft stellen wir fest, daß uns eine Macht entgegensteht, gegen die wir nicht ankommen. z.B. wenn jemand von Neid, Habgier, Eifersucht geplagt ist. Wer schon einmal versucht hat, gegen seine unguten Gedanken anzukämpfen, weiß, da ist eine Macht, der wir Menschen nicht gewachsen sind. Doch die wenigsten fragen sich, woher kommt das?

Wir befinden uns in einem ernsten Kampfgeschehen!

Viele glauben, mit Jesus ginge es nur über friedliche Blumenwiesen. Sie sehen in Jesus immer nur den sanftmütigen Friedefürst, der niemand etwas zuleide tun kann. Bevor Jesus aber dieser Friedefürst für alle Zeiten wurde, hatte ER einen universalen Kampf mit den Mächten der Finsternis zu führen. Die Nachwehen davon bekommen wir als Christen heute mehr denn je zu spüren.

Aber am Kreuz von Golgatha hat Jesus den Sieg ein für allemal errungen.

In unserem Text blitzt von diesem Kampf ja nur etwas auf. Jesus läßt uns ein klein wenig hinter die Kulissen schauen, damit wir begreifen, was da abläuft und wer hier der Herr im Hause ist.

Mit dem Sündenfall ist die Welt und die gesamte Menschheit unter die Sklavenherrschaft des Teufels, des Widersachers Gottes, gekommen. Und nachdem er diese Herrschaft einmal erlangt hatte, konnte die ganze gefallene Menschheit mit vereinten Kräften ihn nicht mehr vom Throne stoßen. „Unter der Herrschaft Satans steht ein gewaltiges, einheitlich regiertes Reich der Finsternis.“[3]

Nach Jesu eigenen Worten ist er „ein Lügner“ und „ein Mörder von Anfang[4] an.

Sein ganzes Sinnen und Trachten ist darauf gerichtet, den Menschen zu schaden, sie mit viel List über ihre Lage zu betrügen und, wenn möglich, auf ewig von Gott zu trennen.

Jeder Mensch wird mit seiner Geburt unter diese Sklavenherrschaft geboren. Gott hat den Satan nach dessen Sturz nicht vernichtet und endgültig beseitigt, sondern Gott hat ihm zur Bewährung unseres Glaubens eine gewisse Handlungsfreiheit zu Angriffen gelassen, die für uns Menschen noch immer gefährlich genug sind und im ewigen Tod enden können.

Diese Dimension, diese größte Lebensgefahr, ist vielen Menschen oft gar nicht bewußt oder sie haben sie einfach ausgeblendet oder verdrängt.  Papst Johannes Paul II. sagte:

„Der größte Erfolg des Satans besteht darin, den Eindruck zu erwecken, daß es ihn nicht gibt.“[5]

Und wenn man die Entwicklung der letzten zwei Jahrhunderte im sog. christl. Abendland betrachtet, stellt man voller Erschütterung fest, wie erfolgreich der Satan mit seiner Strategie bisher war. Die aufgeklärten Menschen in der westlichen Welt sind diesem Betrug bereits weitgehend verfallen. Ja manche strecken sich bewußt und absichtlich andere aus Unkenntnis nach okkulten Dingen (Esoterik) aus und beschäftigen sich mit Dingen, die die Bibel zu unserem eigenen  Schutz verbietet.  Demgegenüber wissen die Menschen in den Entwicklungsländern oft noch genau um die Existenz der finsteren Mächte und fürchten sich davor, wie uns die Missionare immer wieder berichten. Martin Luther, der große Reformator, wußte noch sehr genau darüber Bescheid. In seinem Lied: „Ein feste Burg ist unser Gott…“[6], das wir gerade gesungen haben, heißt es:

„Der alt böse Feind mit ernst er’s jetzt meint; groß Macht und viel List sein grausam Rüstung ist, auf Erd ist nicht seinsgleichen.“ Und die zweite Strophe beginnt mit der nüchternen und realistischen Ein­schätzung der Lage, in der wir uns als Menschen befinden: „Mit unsrer Macht ist nichts getan, wir sind gar bald verloren.“  Es geht hier nicht darum, den Teufel stark zu machen und es ist auch nicht das Ziel, daß Menschen an den Teufel glauben. Aber es gilt, seine Realität und Macht in dieser Welt ernst zu nehmen. Denn das Evangelium, die Siegesbotschaft von Jesus Christus und was ER für uns getan hat, kann in seiner ganzen Tiefe nicht begriffen werden, wenn man die diabolische Macht ausblendet. Der Teufel ist nach dem Zeugnis der Bibel der „Gott dieser Welt“[7] und der Weltbeherrscher dieser Finsternis.[8] 

Sein Ziel ist es, die Menschen von der Erkenntnis der Wahrheit für Jesus abzuhalten und möglichst viele Menschen mit in den ewigen Tod zu reißen. Die gesamte Menschheit befindet sich in einer ausweglosen Lage, aus der sich kein einziger Mensch befreien kann. Da helfen

·         keine Religion,

·         keine Philosophie,

·         keine guten Werke

·         und keine schlauen Ideen! 

Das ist die schreckliche Realität, die der Teufel mit allen Mitteln zu vertuschen und zu vernebeln versucht. 

Es wäre deshalb Dummheit, die Realität des Bösen in Abrede zu stellen.

 

2. der Befreier

Gott sei Dank gibt es aber auch die andere, die strahlend helle Realität der Rettung und Befreiung.

Denn in diese ausweglose Situation greift der lebendige Gott ein. ER liebt die Menschen trotz ihrer Sünde und Auflehnung gegen IHN. Ja, ER liebt sie so sehr, daß ER Seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an IHN glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.[9] Weiter bezeugt die Bibel:

Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, daß er die Werke des Teufels zerstöre.“[10] Das beginnt bereits mit der Versuchung Jesu in der Wüste, wo der Widersacher Gottes am Schluß das Feld räumen muß, weil ihm Jesus standhaft widersteht. Auch unser Predigttext berichtet darüber, daß Jesus die Werke des Teufels zerstört, indem  ER bei einem Menschen einen Teufel / Dämon austreibt, der stumm war. Wie ER das machte wird nicht berichtet, nur daß der stumme Mensch wieder redete und sich das Volk, das dabei war, verwunderte.

Hier in unserem Text wird das Wesen des Diabolischen besonders anschaulich. Es wird deutlich, mit welcher Brutalität der Teufel diesen Menschen versklavt, so daß er stumm ist und auf der anderen Seite mit welcher listigen Widerwärtigkeit er die Gedanken der Pharisäer und Schriftgelehrten verwirrt. Denn, obwohl die Austreibung ein eindeutiges Zeichen Seiner göttlichen Autorität ist, unterstellen sie Jesus, ER stünde mit dem Belzebub, dem obersten der Dämonen im Bunde und triebe den Teufel mit dem Belzebub aus. Das ist eine diabolische Verführung, eine dämonische Inszenierung mit dem Ziel, das Volk, das zuhörte, zu täuschen. Das Diabolische hat sein Wesen darin, daß es Dinge in sein Gegenteil verkehrt, daß es die Wahrheit verstellt und ihre Erkenntnis verhindert.

(Beispiel: Jesus sagt, Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben…“ wenn man uns dagegen immer wieder weiß machen will, alle Religionen seien gleich gültig und alle Menschen glaubten doch an denselben Gott, dann ist das eine teuflisch inszenierte Verdrehung der Wahrheit in ihr Gegenteil, die Lüge.) 

Wie reagiert Jesus auf die Unterstellungen? ER bleibt ganz sachlich und entfaltet vor seinen Hörern,

·    wie ER Sein eigenes Zeichen versteht,

·    was hier passiert und

·    versucht sie durch eine logische Argumentation zu überzeu­gen und zu gewinnen.

Jesus erklärt nun, wie unhaltbar die Unterstellungen sind:

ER sagt:

1.)«Jeder weiß, daß ein Staat sich selbst ruiniert und schließlich untergehen wird, wenn dort mehrere Machthaber um die Alleinherrschaft kämpfen.

2.)Würde nun ein Teufel den anderen austreiben, wie könnte dann das Reich des Teufels Bestand haben?

3.)Ihr behauptet, daß ich die Dämonen mit Hilfe des Satans austreibe. Wenn das tatsächlich so wäre: Welche Kraft gebrauchen dann eure Leute, wenn sie Dämonen austrei­ben? Sie selbst werden euch das Urteil sprechen.

4.)Wenn ich aber die Dämonen durch Gottes Macht austreibe, so begreift doch endlich, daß Gottes Herrschaft jetzt beginnt - mitten unter euch! Solange ein starker Mann, der dazu noch gute Waffen besitzt, sein Haus verteidigt, kann ihm niemand etwas rauben; es sei denn, er wird von einem Stär­keren angegriffen, überwältigt und entwaffnet. Dann freilich wird der Stärkere den ganzen Besitz an sich reißen.“[11]

 

Jesus öffnet Seinen Hörern die Augen und die Ohren und macht ihnen klar: Ihr seid soeben Zeuge geworden, wie das Reich des Starken durch einen Stärkeren angegriffen und ein Mensch daraus befreit wurde. Dies geschah durch die Macht Gottes. Begreift doch endlich, wer vor euch steht. Ich, Jesus, bin der Stärkere, der in der Vollmacht Gottes vor euren Augen diese Befreiung gewirkt hat.   

 

Das ist das Evangelium, die frohe Botschaft vom Sieg Jesu über Hölle (Sünde), Tod und Teufel.

Hier handelt es sich nur um ein Zeichen Seiner Messianität an einem Menschen. Aber an Karfreitag, am Kreuz von Golgatha kämpfte Jesus einen unvorstellbar harten Kampf gegen die geballte Macht des Dämonenreiches. Niemand konnte IHM helfen. Ganz allein, am Kreuz hängend zwischen Himmel und Erde, hat ER diesen Kampf ausgefochten bis ER rufen konnte: „Es ist vollbracht!“ Was hat ER denn nun dadurch erreicht?

1.) Jesus hat die Sünde der ganzen Welt hinauf ans Kreuz getragen und sich für alle Menschen die göttliche Strafe des ewigen Todes auflegen lassen und als der Sündenbock, als das Lamm Gottes aus der Welt geschafft. Stellvertretend für Dich und mich ist ER dort am Kreuz gestorben, damit wir diese ewige Strafe für unsere Trennung von Gott nicht tragen müssen. Welch eine Liebe Jesu zu uns Menschen wird hier sichtbar.

2.) Jesus hat den Teufel mit seinem gesamten Dämonenheer besiegt, entwaffnet (ihrer Macht entkleidet) und öffentlich an den Pranger gestellt und hat durch das Kreuz siegreich triumphiert. Wir sind den Mächten der Finsternis nicht mehr hilflos ausgeliefert.

3.) Jesus hat den Tod, den letzten Feind des Menschen besiegt. Er hat nicht mehr das letzte Wort

4.) Jesus hat uns durch Seinen Sieg am Kreuz das ewige Leben erworben. Als Kinder des Vaters im Himmel dürfen wir ewige Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott in Seiner himmlischen Herrlichkeit haben.  

Mit der Auferstehung Jesu hat Gott das Opfer Seines Sohnes als vollgültig angenommen und damit besiegelt, daß Sein Erlösungswerk endgültig vollbracht ist.

Bei seiner Himmelfahrt hat Gott IHN zum HERRN aller Herren und zum König aller Könige eingesetzt.    

 

 

3. die Entscheidung

Jesus hat Seinen Zuhörern deutlich gemacht, daß die Austreibung eines bösen Geistes ein eindeutiges Zeichen ist und nur eine Schlußfolgerung zuläßt:

Du bist Jesus, der Sohn des lebendigen Gottes.

Diese Erkenntnis kann allerdings nicht ohne Folgen bleiben. Deshalb sagt Jesus zum Schluß mit ganzem Ernst und Nachdruck:

„Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.“[12]

Diese Aufforderung Jesu galt nicht nur den Zuhörern damals. Heute morgen richtet Jesus, der auferstandene HERR, diese Aufforderung an jeden Einzelnen hier in der Philippus-Kirche, klar Stellung zu beziehen, ob wir für oder gegen IHN sind. Denn

jetzt ist die Zeit der Gnade, jetzt ist der Tag des Heils.[13]

Für IHN sein ist mehr als für wahr halten, was die Bibel über IHN sagt. Für IHN sein heißt, IHM ein für allemal verbindlich zu sagen, daß ich mein bisher selbstbestimmtes Leben aufgebe. Stattdessen will ich mich von nun an ganz und gar Seiner Führung und Leitung, Seiner Fürsorge und Seinem Schutz  unterstellen. Ich will IHM sagen:

DU sollst von nun an der HERR in meinem Leben sein, der Kapitän auf meinem Lebensschiff. Ich will Dir nachfolgen und aktiv am Bau Deines ewigen Reiches mitarbeiten.

 

Jesus will Dich durch diese Predigt ganz persönlich ansprechen und Dir sagen: Ich bin gekommen als Befreier, als Erlöser und will Dich aus der Sklaverei von Sünde, Tod und Teufel befreien und Dir ewiges Leben schenken. Dafür habe ich am Kreuz von Golgatha mein Leben geopfert. Das tat ich auch für Dich.

Willst Du Dich mir anvertrauen? Ich warte auf Deine Antwort.

Amen

Wolfgang Wilke



[1] vgl. Haarbeck Theodor, Biblische Glaubenslehre, 1956, S. 46

[2] V. 14

[3] Haarbeck, s.o. S. 61

[4] Joh. 8,44

[5] NAI, Nachrichten aus Israel, Oktober 2005, S. 29

[6] EG, Evangelisches Gesangbuch Nr.362

[7] 2. Kor. 4,4

[8] Eph. 6,12

[9] Joh. 3,16

[10] 1. Joh. 3,8

[11] V. 17-22, Hoffnung für alle

[12] V. 23

[13] 2. Kor. 6, 2