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Familienkrieg nach Matthäus 10, 34-39 Armin Bräuning; Philippuskirche Raderthal; 16. Oktober 2005 „Ich war
noch nie in Raderthal, noch nie in Eigelstein, Dieses kölsche Lied beschreibt das Leben eines Kölners. Doch Freunde und Verwandte halten ihn auf. Liebe
Philippusgemeinde, liebe Gäste! Wer sich so eng anschnallen lässt hat Probleme. Ohne Mut aber wirst du kein Neuland erobern.
Er schafft einen Sicherheitsabstand zu deinem alten
Leben ohne ihn. Hören wir dazu noch mal auf den heutigen Abschnitt aus Gottes Buch. Christine Wilke und ich werden dabei die Sätze einmal laut durchdenken. Matthäus
10, 34-39 Christine: 34a „Meint
nur nicht, dass ich gekommen bin, um Frieden auf die Erde zu bringen.“ Armin: Doch Jesus, das meinten wir bisher eigentlich schon, oder nicht? Christine: 34b „Nein,
keinen Frieden, ich bringe Kampf!“ Armin: Aber Kriege gibt es doch schon genug auf dieser Welt. Irak, Sudan, Afghanistan, Kaschmir… Wenn du jetzt auch noch damit anfängst, wo sollen wir denn dann noch Schutz und Geborgenheit erfahren. Wo sollen wir hin, Herr Jesus, wenn nicht zu dir? Bist du nicht der Friedefürst? Christine: 35 „Ich
werde Vater und Sohn, Mutter und Tochter, Armin: Oh Mann Jesus, bist du dir da sicher? So kennen wir dich doch gar nicht. Sollen wir nicht vielmehr aufeinander achten und nett zueinander sein, gerade in unserer Familie? Christine: 37 „Wer
seinen Vater oder seine Mutter, seinen Sohn oder seine Tochter mehr
liebt als mich, der ist es nicht wert, dass ich für ihn da bin. Armin: Sag mal ehrlich, wer soll denn das alles schaffen? Christine: 39 „Wer
sich an sein Leben klammert, der wird es endgültig verlieren. Ende des
Predigttextes. Klingt das nicht unmöglich? Und das steht nicht irgendwo im Alten Testament bei extremen Propheten mit langem Bart. Das sind auch nicht einige der über 600 Gesetze aus den Mosebüchern am Anfang der Bibel. Diese Sätze, sehr geehrte Hörer, hat Jesus
Christus selbst gesagt. Dieses Kapitel 10 hat es in sich. Hier treffen wir
einen entschlossenen Jesus. Jesus nimmt hier kein Blatt vor den Mund. Worum geht es Jesus? Orden sind dabei nicht zu erwarten. Und diese Rede gipfelt im heutigen Absatz: Ich sage, wie ich diesen Text verstehe: Jesus
liefert uns eine Dienstanweisung für Christen. Jesus reißt einen Graben zwischen Biografie und
Glauben. So etwas kannst du nur mit einer soliden Begründung
machen. Jesus hat sie. Meine theologische Ausbildungsstätte Tabor gehört
zum deutschen Gemeinschafts- und Diakonieverband DGD. Dort gibt es
monatliche Rundbriefe. „Schwester
Marthas fast hundertjähriges Erdenleben begann 1907 in Heinrichsdorf,
Kreis Neidenburg/Ostpreußen, wo sie mit neun Geschwistern zusammen
aufwachsen durfte. Der erste
Weltkrieg mit seinen einschneidenden Veränderungen für die Deutschen
störte diese frohe Kinderzeit nicht. Es blieb
alles in weithin geregelten Bahnen: Schulbesuch, Konfirmation, Haus- und
Feldarbeit sowie die Freiheit zur Evangelisation und Verkündigung. Dieser Dienst
wurde oft durch Vandsburger Schwestern getan, und so ist es zu
verstehen, dass Schwester Martha schon als Vierzehnjährige mit der
Lebensübergabe an Jesus zugleich die Berufung für den späteren
Diakonissendienst vernahm. Vaters unerbitterliches Nein stand dieser Berufung entgegen. Jahr um
Jahr blieb dem jungen Mädchen nur das Vertrauen auf das Handeln ihres
himmlischen Vaters.“ Eine junge Frau erfährt etwas von der Liebe
Gottes. Am liebsten will sie immer für Jesus da sein. Als sie es dem Vater erzählt winkt er ab. Er
braucht alle Kinder zuhause. Was sollte die Vierzehnjährige Martha machen? Sie
wollte gehorsam sein. Sie hatte den Ruf Gottes zum Dienst der Diakonisse
gehört. Sie tat das, was sie aus der Bibel und dem
Konfirmandenunterricht kannte. Sie betete für eine Lösung, am besten im
Einvernehmen der Eltern. „Und das
erbetene Wunder geschah. Das war 1929. Und nun starb sie 2005. Sie pflegte Kranke im Lazarett und leitete einen
Kindergarten im Weserbergland. „Schwester
Marthas Dienstleben weist keine großen Taten auf, aber, wo sie diente,
sind lichte Spuren geblieben und ein dankbares Erinnern. Wir Schwestern
vermissen sie auch.“ Ist das nicht ein schönes Zeugnis für ein Leben?
Ein junges Mädchen kämpft leise für ihre Überzeugung. Als sie ihr
gewährt wird führt sie ihren Glauben leise und bescheiden aus. Jesus predigt seinen Leuten Klartext.
„Gott gibt uns hier ein Hilfsmittel zum Bau des
Reiches Gottes, indem wir von allem los sind. Wie kann diese Radikalität erklärt werden? Gerade das macht den Sturz eines Jüngers zur
Katastrophe. Wer Gottes Bedingungen überliest, Harte Sache! Willst du dich auf so was einlassen? Eigentlich aber will Jesus keine Zwietracht säen.
Er will gesunde Familien! Es geht Jesus um Entschiedenheit: er allein ist der
Weg zum Vaterhaus. Es geht darum, dass wir nachdenken, was uns unser
Christsein wert ist. Luther konnte, in seiner ihm eigenen Art, die
Weisung Jesu ernst nehmen. „Lass mich zufrieden mit deiner Sorge. |