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"Alexamenos betet seinen Gott an!"
Das stand an der Wand einer römischen Katakombe. Gefunden bei einer Ausgrabung
1856.
Dazu eine Zeichnung: Ein junger Mann mit Eselskopf steht vor einem Kreuz.
Am Kreuz hängt Jesus, auch mit Eselskopf. Die Karikatur ist etwa 1900 Jahre
alt.
Ist das die Wahrheit vom Karfreitag? Gott ist ein Esel - und wer ihn anbetet
ist es auch?
Wie war das mit Jesus?
Jesus war etwa 33 Jahre alt, als er Jerusalem Richtung Westen verließ.
Über ihm - die Not und Schuld der ganzen Welt.
Auf ihm - ein Balken aus massiven Holz.
Hinter ihm und neben ihm - Gaffer! Vor ihm - der Tod.
So marschiert er den mühsamen Weg hinauf zur Kreuzigungsstätte.
* Wie kam es dazu?
Jesus von Nazareth war Junggeselle.
Maria´s Mann, Josef, hat die irdischen Vaterpflichten übernommen.
Jedoch war er vermutlich gestorben, als Jesus noch ein Kind war.
Jesus hat wohl Josef´s Beruf als Zimmermann gelernt und praktiziert.
Mit dem Verdienst versorgte er Mutter und Geschwister über einen langen
Zeitraum.
Mit 30 zog er aus und reiste mit verfilzten Gestalten durchs Land:
Handwerker, Zollbeamte, ungebildete Hinterwäldler.
Mit ihnen lief er durch das Land der Bibel - Israel.
Nach nur drei Jahren Wanderschaft wurde er in Jerusalem hingerichtet.
Warum reden die Menschen noch immer ausgerechnet vom Tod Jesu?
* 1. Möglichkeit: Der Prozess
Jesus konnte nicht einfach heimlich erledigt werden.
Für viele Leute war er ein Held. Er konnte scheinbar alles.
Er half, war friedlich und nahm sich Zeit für andere.
Seine Feinde fürchteten einen Volksaufstand - ein ordentlicher Prozess
musste her.
Ziel war, dass alle Menschen Jesus als Staatsfeind Nummer Eins das Ende wünschen.
Die geistlichen Führer kritisierten seinen unverschämten Anspruch
als Sohn Gottes.
Gerade die Bibelprofis wollten sein Ende!
Jesus war ein Konkurrent, der ihnen das Geschäft kaputtmachte.
König Herodes Antipas freute sich auf Jesus - er war sein Ministerpräsident
in Galiläa.
Seit er Johannes` den Täufer kannte, schätzte er Gespräche über
Gott.
Dann aber wurde er zur Hinrichtung des Täufers überlistet.
Er hielt Jesus für eine Auferstehung des Täufers.
Ein Mix aus Angst, Neugier und Aberglaube kochte in ihm, wenn er an Jesus dachte.
Er hoffte, Jesus würde ihm ein paar Wunder zeigen.
Aber Jesus schweigt und macht gar nichts.
Der König ist sauer und lässt ihn von seinen Soldaten verprügeln.
Für die Belustigung, die der Prediger ihm einbrachte, bot er Pilatus seine
Freundschaft an.
Vorher konnten sich die beiden nicht leiden.
Herodes schickt Jesus zu Pilatus zurück. Er wusste, nur Pilatus kann dieses
Urteil treffen!
Der allerdings konnte keine Schuld an Jesus finden.
Im Gegenteil, er versuchte aus seiner Sicht alles, um Jesus die Kreuzigung
zu ersparen.
Ihm war Jesus unheimlich, er spürte die göttliche Hoheit in der menschlichen
Hülle.
Die Zeugen in den Verhandlungen konnten ihn nicht überzeugen.
Religiöse Formeln interessierten ihn nicht.
Die Warnung seiner Frau vor der Verurteilung Jesu nahm er ernst!
Trotzdem unterschrieb Pilatus die Todesurkunde,
weil er von der Beliebtheit des Volkes abhängig war.
Wenn du den laufen lässt bist du kein Freund des Kaisers - dröhnte
es in seinen Ohren.
Mit dieser Drohung packte ihn der Hohepriester an seiner Ehre.
Damit hatten die weltliche und die religiöse Führung das Urteil legitimiert.
Richtig überzeugt hat das Urteil allerdings niemanden!
Die Argumente waren verdreht, die Zeugen gekauft.
Die Chance der Begnadigung fiel auf einen Mörder, nicht auf Jesus.
Ist dieser unfaire Prozess der Grund, warum die Menschen heute noch von Jesus
reden?
* 2. Möglichkeit: Der Kreuzweg
Es ist Wirklichkeit. Jesus geht seinen Weg zum Friedhof selber.
Doch er ist nicht einsam. Der westliche Stadtausgang ist mit Menschen gepflastert.
Schaulustige sind da, Spaziergänger, Festbesucher - manche kriegen Mitleid.
"Weint nicht über mich, weint über euch selbst und eure Kinder"
antwortet Jesus.
Wahnsinn, in seiner Situation hätte er doch auch im Mitleid baden können.
Es ist klar: hier geht einer, der sich mit diesem letzten Gang abgefunden hat!
Als er zusammenbricht zwingen die Soldaten einen Zuschauer zu helfen.
Zwei weitere Häftlinge gingen mit ihm, auch jeweils einen Balken auf den
Schultern.
Soldaten waren da, die ihre Arbeit machten.
Waren die Verhandlungen schon rau und hart, dieser Aufstieg war eine Qual.
Von allen Seiten wurden die Kandidaten verspottet, weil sie als Schwerverbrecher
galten.
Rücksicht und Menschlichkeit gab es nicht.
Die Kandidaten wurden angerempelt, angespuckt und ausgelacht.
Ist es der Kreuzweg, warum wir heute noch von Jesu Tod reden?
3. Möglichkeit: Das Kreuz
Gegen die Stunden am Kreuz waren Prozess & Kreuzweg noch erträglich.
Als die drei Verurteilten gerade am Hügel ankamen,
da wurden ihre Körper schon hart auf´s Holz geschleudert.
Kalte Eisennägel wurden durch Hände und Füße ins Holz
gerammt.
Ein Begrüßungscocktail wurde serviert, der nach Galle schmeckte.
Danach wurden die Kreuze steil in den Boden gerammt.
Und jetzt - erst jetzt - begann die eigentliche Zeit des Leidens!
Die inneren Organe wurden nicht angerührt.
Die Leiber hingen wie zum Trocknen in der Sonne.
Die Lebenssäfte wurden aus dem Körper ausgesaugt.
Mehrere Tage konnte angeblich ein Gekreuzigter in diesem Zustand durchmachen.
Sind es diese Qualen, weshalb heute weltweit Millionen über Jesu Tod nachdenken?
* Der Versuch einer Antwort
Du ahnst die Antwort.
Links und rechts von Jesus hängen noch zwei andere.
Die sterben genauso - aber über die spricht kaum jemand.
Vor und nach Jesus starben die Menschen, viele davon qualvoll.
Nein, die Marter ist es nicht, jedenfalls nicht alleine!
Dieser Mann ist es, der an diesem mittleren Kreuz hängt.
Sein Sterben bestätigt sein Leben auf eindrucksvolle Weise.
Dieser Mann war in göttlicher Mission unterwegs.
Pilatus, der sich mit dem Urteil so schwer tat, gibt uns die Antwort.
Dieser Jesus ist der König der Juden!
So schreibt es einer, der nichts mit dem Gott der Juden zu tun hatte für
alle sichtbar auf.
Wir kennen die Inschrift aus vielen Kreuzworträtseln: INRI
Jesus aus Nazareth, der König der Juden!
Wollte Pilatus hier der jüdischen Oberschicht doch noch eines auswischen?
Titelte er hier seine eigene Überzeugung, den Grund der Verurteilung,
wie es sich für einen kaiserlichen Beamten gehört hatte und auch üblich
war?
Die Ausleger zu dieser Stelle streiten über sein Motiv.
Tatsache bleibt, dass er es in drei Sprachen aufschreiben ließ:
In der lateinischen Verwaltungssprache, der Sprache des Kaisers,
in der griechischen Welt- und Bildungssprache, der Sprache der Philosophen,
und natürlich in der regionalen Landessprache hebräisch, der Sprache
der jüdischen Bibel.
Auf deutsch: jeder konnte diesen Zettel lesen.
Jeder konnte sehen, dass der Mann, der da so hilflos am Kreuz zu hängen
schien,
der König von allen Juden war!
Jesus starb öffentlich - und jeder konnte wissen warum!!
Dann aber kommt es, wie es kommen musste.
Das Schild verfehlt seine Wirkung nicht.
Ein weiteres Mal kommen die religiösen Führer zu Pilatus.
He, was hast du denn da geschrieben?
Schreib nicht, dass er der König von uns Juden ist,
sondern dass er behauptet hat, der König aller Juden zu sein!
Aha, sehen Sie, dieses Schild war so nicht abgesprochen.
Pilatus hat es aus eigener Überzeugung über Jesu Kopf nageln lassen.
Das sehen wir an seiner Reaktion: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben!
Ich glaube an Jesus Christus, ...
Empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben.
Versuche ich hier unser Pilatusbild zu korrigieren?
Keine Frage, Pilatus war ein Tyrann.
An einem Tag hatte Pilatus eine Reihe Juden im Tempel niedermetzeln lassen,
während sie dort den Opferdienst verrichtet hatten (Lk. 13, 1)
Begründung: damit sich das Blut der Tiere mit dem der Juden vermischen
konnte!
Oh nein, harmlos war Pilatus nicht!
Doch blieb sein "Vier Augen Gespräch mit Jesus" nicht ohne Wirkung.
"Was ist Wahrheit" war das Ergebnis, das Pilatus formulieren konnte.
Er kannte die Wahrheit nicht - aber er war ganz dicht dran!
Karfreitag und Pilatus sind untrennbar verbunden.
Das Holzkreuz trägt seine Handschrift - juristisch und sogar optisch, in
Form des Schildes.
Jesus war der König der Juden, Pilatus hatte die Wahrheit geschrieben.
Unser Glaubensbekenntnis klingt einseitig, als wäre Pilatus alleine schuld
am Kreuz!
Das ist er auf keinen Fall!
Sicher, Christen können bei dieser Deutung nicht stehen bleiben.
Für uns musste Jesus sterben, damit wir mit Gott in Verbindung kommen können.
Wir als Menschheit sind schuld, dass der Sohn Gottes so elend sterben musste!
Er ist nicht nur König der Juden, er ist auch König der Deutschen,
König der Inder und der Afrikaner - und zwar dann, wenn wir ihn König
sein lassen.
Er ist für jeden König, der ihn in sein Herz reinlässt.
Wissen Sie, wie die Bibel diese Tatsache formuliert?
Jesus erniedrigte sich selbst und war gehorsam, ja, gehorsam bis zum Tode am
Kreuz.
Darum hat ihn Gott erhöht und ihm den Namen gegeben, der über allen
Namen steht.
Ja, Jesus ist der König aller Könige, heute und in alle Ewigkeit.
Jetzt wissen Sie, warum die Menschheit noch immer über Karfreitag spricht.
Erinnern Sie sich an Alexamenos, der den Esel anbetet.
Jahre später fand man eine Antwort, tief in den unterirdischen Gängen
Roms.
"Alexamenos hat seinen Glauben durchgehalten" ist dort an der Wand
zu lesen.
Über dem Gekreuzigten weht eine Flagge voller Wahrheit: Jesus ist ein König!
Am Totenbett gilt, welche Beziehung wir im Leben zu diesem Jesus hatten.
Ich hoffe aber auch, dass Du diesen Jesus als Retter in dein Herz lässt,
denn genau dafür ist er am Karfreitag gestorben!
Ist Jesus der König in deinem Herz?
AMEN
Armin Bräuning