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Ich glaube an Gott, den Vater...
Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn...
Ich glaube an den Heiligen Geist...
Mit diesen Formulierungen
bekennen wir als christliche Gemeinde Woche für Woche unseren Glauben.
Ist uns eigentlich klar, was wir da so sagen?
Würde ich fragen: Beweis mir bitte mal die Dreieinigkeit?!
Ich bin ziemlich sicher: Viele von uns würden etwas ratlos in die Kirche
starren.
Um es gleich zu sagen:
Die Dreieinigkeit gehört zu den großen Geheimnissen Gottes.
Da aber nun der Sonntag Trinitatis sich nach der Dreieinigkeit bezeichnet,
ist es nur recht und billig darüber gründlich nachzudenken.
Der Predigttext führt zum Kern dieses Themas:
PTL: 2. Korinther 13, 11-13
Ob ich bei der Dreieinigkeit überhaupt von einem "Thema" sprechen
kann?
Sie ist kein Thema wir etwa Kirche, Ehe oder Fußball WM.
Sie ist die Grundlage unseres Glaubens, sie ist unser Gottesbild!
Sicher, wir sollen uns nach dem 2. Gebot kein Bildnis von Gott machen.
Und doch gibt die Bibel diese Hilfe zum Verständnis der Gottheit selber.
Gott ist einer in drei Gestalten: Vater, Sohn und Geist!
Wer die Korintherbriefe von Paulus kennt, der weiß,
dass er sich darin kräftig mit der Gemeinde auseinandersetzt.
Er verteidigt sein Amt als Apostel, weil es dort wohl sehr umstritten war.
Und plötzlich bricht er ab.
"Ihr Lieben...freut euch doch...habt einander lieb..."
Klingt das nicht nach Hollywood?
Laßt uns am Briefende schnell alle Probleme vergessen und ganz lieb abschließen.
Christen dürfen sich nämlich nicht streiten.
Also Leute: vergeben und vergessen, okay?
Liebe Gemeinde, so einfach ist das nicht!
Paulus erzwingt hier kein "Happy end".
Er "ermahnt" die Gemeindemitglieder auch da noch,
er "weist zurecht" und erwartet Korrektur im Verhalten seiner Leser.
Und dann - als Höhepunkt seiner Schrift - verweist er die Leser auf Gott.
Eindringlich beschreibt er das Wesen Gottes in der Dreifaltigkeit:
Es geht um die Gnade unseres Herrn Jesus Christus,
und um die Liebe Gottes
und um die Gemeinschaft des Heiligen Geistes.
Wir alle kennen diese Formulierungen aus dem "FF".
In jedem Gottesdienst umrahmt Gottes Dreiheit die gesamte Dauer.
Die Frage ist nur: was hat das denn mit meinem Lebenslauf zu tun?
Dazu soll diese Predigt helfen.
Ich denke natürlich nicht, das es sich bei den Formulierungen nur um Worte
handelt.
Es geht um Begegnung, und das will ich gerne näher erläutern:
1. Über Gott & seine Haltung zu uns Menschen erfahren wir nur etwas
durch seinen Sohn Jesus Christus (13a)
Schon Viele haben versucht rauszukriegen wie Gott ist.
Es interessiert eben, wie sein Wesen wohl aussieht oder was er von meinem Leben
hält.
Mein schwäbischer Landsmann Friedrich Schiller hat es einmal schön
aufgeschrieben:
(Ode an die Freunde) "Droben überm Sternenzelt muss ein lieber Vater
wohnen."
Dazu gibt es allerdings keine wissenschaftlichen Anhaltspunkte.
Yurii Gagarin, der erste Mensch im Weltraum sagte nach seinem Flug etwa:
"Es gibt Vieles da draußen, aber einen Gott habe ich nicht gesehen."
Das war natürlich Balsam in der Weltanschauung des Kommunismus!
Ich behaupte: wer etwas von Gott wissen will, der muss sich Jesus anschauen.
Der nämlich hat gesagt: Wer mich sieht, der sieht den Vater!"
Doch wir kennen uns: wir trauen nur der Statistik, die wir selber gefälscht
haben.
Will heißen, wir glauben unsere Auffassungen - nicht aber der von anderen.
Trotzdem ändert das gar nix daran, dass es Gott gefallen hat, sich in Jesus
uns zu zeigen.
Achtung: diese Tatsache kitzelt auch - wenn wir der Bibel hier folgen wollen
-
unsere eigenen Gottesvorstellungen.
Damit können wir z.B. prüfen,
was die Menschen im Laufe der Jahrtausende aus diesem Gottesbild gemacht haben.
Haben Sie gemerkt, dass Jesus in diesem Vers vor dem Vater genannt wird?
Das ist uns fremd, konzentriert aber unser ganzes Augenmerk auf den Sohn Gottes.
Frage: Was zeigt sich denn nun in der Person Jesu von Gott dem Vater?
2. In Jesus Christus hat sich der lebendige Gott einseitig auf die Rettung der
Menschen festgelegt (13a+b)
Hätte Gott sich versteckt, wie Viele glauben, dann wären wir ständig
zwischen Hoffen und Verzweifeln hin- und hergetrieben.
Gotteserfahrungen zeigen uns, dass es ihn doch gibt.
Hatte Vorgestern plötzlich die Idee jemanden anzurufen. Fragte, wie´s
denn geht. Antwort: beschissen! (Sorry das Wort). Schon konnte ich reagieren,
helfen, Besserung wünschen.
Ja, Gott ist auf meiner Seite. Er unterstützt mich, ihm gefällt mein Vertrauen zu ihm.
Dann wieder steck ich im Dauerstress. So kam die Woche eines zum andern.
Schwierige Entscheidungen um eine neue Jungschargruppe; drei Besucher, die die
Wohnung auffressen (ganz so schlimm war´s nicht...); ein verschwitzter
Termin; zu wenig Helfer in der Steetube; wenig Schlaf; keine Zeit zum Essen;
ein kaputtes Fahrrad; diesen Gottesdienst koordinieren... Schon denke ich das
Gegenteil. Wo ist Gott denn jetzt?
Aber nein, ich weiß doch, dass es ihn gibt. Aha, dann muss er gegen mich
sein.
Sicher kuckt er, welche Last noch gut für mich wäre, wie viel ich
aushalte...
Was sagt der Text? Gott ist in Jesus als Mensch über unsere Erde gelaufen!
Sein ganzer Auftritt zeigt: Gott hat sich im Sohn auf Gnade festgelegt.
Ich kann da keine Einschränkung finden.
Selbst wo er in Härte durchgreift, will er doch nur falsche Vorstellungen
korrigieren.
Immer wollte er den Leuten auf dem Weg zu Gott helfen.
Hast du manchmal Angst, dass die Gnade auch dir gilt?
Befürchtest du heimlich, Gott könnte sich das alles noch mal anders
überlegen?
Denkst du, er könnte sein Gnadengeschenk eines Tages zurückziehen?
Dann kennst du Gott schlecht. Er dreht sich nicht wie ein Wetterhahn im Wind.
Gottes Projekt heißt "Gnade für die Welt".
Es wurde am Karfreitag mit Blut unterschrieben.
Der Name der Unterschrift lautet: Jesus Christus!
Nach der Schrift gilt es eindeutig: Gott hat sich in Jesus auf Gnade festgelegt.
Jetzt kann er nicht mehr anders - jetzt will er auch nicht mehr anders.
Gott hat sich auf Gnade - anstatt auf Zorn - fixiert.
Wir lesen: Gott will, dass allen Menschen geholfen wird.
Das ist sein Motor, das ist sein Ziel - dafür bringt er ganzen Einsatz!
Gott will retten, nur retten - nichts anderes hat er im Sinn.
Gott will retten und Gott will Alle!
Aber war eine Rettungsaktion nötig?
Rettung ist schließlich nur sinnvoll, wenn ein Mensch dabei ist zugrunde
zu gehen.
Las Anfang des Jahres die Biografie von Käpt´n Blaubär.
Einmal war er Fluglotse bei einem Flugsaurier. Das Tier war ein Relikt.
Der Saurier stand kurz vor seiner Pensionierung und hatte schon schlechte Augen.
Nun, diese Viecher waren darauf spezialisiert, einen Notfall möglichst
dramatisch zu lösen. Es gab da regelrechte Meisterschaften, wer am längsten
mit seiner Hilfe warten kann.
Je spektakulärer die Rettung ablief, desto berühmter war der Saurier
bei seinen Kollegen.
In der Bibel ist die eindruckvollste Rettungsaktion aller Zeiten.
Gott erfand einen Weg die Menschen vor etwas Unwiederbringlichem zu bewahren.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen Sohn gab,
damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben
haben!
Die Rettung zieht uns aus dem Strudel einer höchst unangenehmen Daseinsform,
der ewigen, unwiederbringlichen Verlorenheit.
Ich persönlich glaube, dass es sich dabei um die ewige Abwesenheit Gottes
handeln muss.
Das ist die Schlimmste Strafe, die ich mir denken kann!
Dort ist er dann nicht mehr bei uns - und niemand kann es mehr korrigieren!!
Dort ist er nicht länger mein Hirte, dort kann mich sein Stecken und Stab
nicht mehr trösten.
Viele wehren sich scharf gegen eine solche Zukunft.
Das sind dann Angstbrocken aus dem Mittelalter, damit die Kirche mehr Macht
gewinnt.
Sie denken, dass sie alles selber unter den Füßen haben.
Wenn´s knapp wird ziehen sie sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf
ihrer Erlebnisse.
Das wiederum lehnt die Bibel auf´s heftigste ab. Selber retten geht nicht!
Warum nicht? Nun, weil Gnade nur sinnvoll ist, wenn einer schuldig und verurteilt
ist.
Nun denken wir, wir brauchen die Begnadigung nicht,
weil wir nicht gegen das Gesetz verstoßen haben.
Die meisten Menschen fühlen sich gegenüber Gott unschuldig.
Ihr Verhältnis zu ihm scheint O.K., obwohl er ihnen doch piepegal ist!
Gerade hier hat Gott eine völlig andere Sicht.
Alle sind schuldig, ob es ihnen schmeckt oder nicht.
Das ist so ein Totschlagargument, das es fast nicht ausgesprochen werden darf.
Wenn wir der Bibel den Zuschlag geben,
dann müssen wir dieses objektive Urteil über unserem Leben todernst
nehmen.
Genauso ernst nehmen müssen wir dann die Unterschrift über unserer
Rettung.
Und die ist, bei allem was sonst noch auf der Erde rumläuft, die beste
Sache der Welt!
Und das ist dann der Vatergott.
Seine Reaktion auf unsere Menschlichkeit: Liebe!
Diese Liebe spricht deutlich im ganzen Briefwechsel mit den Korinthern.
Die Bibel informiert also über Gottes Liebe zu uns. Sie hat sich mit der
Gnade verankert!
Das gehört jetzt noch in unser Leben, muss uns auch im Herzen erreichen.
Wie kann das gehen?
3. Gott schenkt uns die Gnade und hält uns in ihr fest durch den Heiligen
Geist (13c)
Diese dritte Gestalt Gottes öffnet uns die Augen für die praktische
Umsetzung.
Der Geist will immer Jesus groß machen. Er hilft beim Beten.
Er tröstet, wenn ich es brauche.
Erst mit dem Heiligen Geist wird mir klar, was ich an Jesus habe.
Die Gemeinschaft des Heiligen Geistes ist die Unterstützung, die jeder
Christ braucht.
Erst am Pfingsttag fing die Kirche an in die Welt hinauszuströmen.
Seit damals soll sie das Licht von Jesus in diese Welt hineintragen.
Wer geht denn zu den verlorenen Seelen auf der Domplatte?
Der Geist macht lebendig. Er motiviert auch mich.
Ich hab´s erlebt, als hier vor einem Monat die Steetube anfing.
Als Team wollten wir eine Heimat schaffen für die Jugendlichen.
Nach der Konfirmation geht der Kirche meistens das Angebot aus.
Diese Gemeinde wollte das nicht.
Gemeinsam haben wir uns auf diese Lösung eingelassen.
Was schön ist: es kommen auch unsere Konfirmanden.
Sie können hier weiter Christen treffen, was nach Ende des Unterrichts
sonst schwer ist.
Es ist wichtig, das Gemeinde und CVJM dieses Angebot gewagt haben!
Es kommen auch Jugendliche, die noch nie in unseren Räumen waren.
Die ganzen Ermahnungen von Paulus münden im Miteinander.
Gemeinsam kann eine Gemeinde Probleme anpacken.
Zusammen können wir Sünden aufdecken, Gebetserhörungen erleben.
Dazu hilft der Heilige Geist. Er hilft ja nicht nur in der Steetube:
Er hilft im Seniorenclub, wenn sich einzelne untereinander besuchen,
wenn über die Losung nachgedacht oder miteinander gesungen und gespielt
wird.
Er hilft in den Kindergruppen,
wenn z.B. im Kindergottesdienst ein Kind eine quälende Frage auspackt.
Er hilft in der Frauenhilfe,
wenn man sich fragt, warum sich so viele Menschen diakonisch in unserem Land
betätigen.
Er hilft in den Hauskreisen, im Männerkreis, im Familienkreis usw.
Der Geist hilft unserer Schwachheit auf!
Er kann uns Fragen beantworten, macht uns mutig, wenn´s um ein offenes
Wort geht.
Haben wir nicht einen tollen Gott?
Ich meine Ja!
Ich will nie mehr zurück in die Zeit, in der mir Gott ziemlich egal war!!
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus soll auch dich ganz frei machen.
Die Liebe unseres großen Gottes soll auch dein Herz erwärmen.
Die Gemeinschaft im Heiligen Geist soll auch in deinem Alltag Früchte zeigen.
Das wünsche ich von ganzem Herzen!
Amen!