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Predigt zu Apostelgeschichte 10, 34 - 43, Ostermontag 2002

Kanzelgruß:   Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und unserem Herrn Jesus Christus!

Liebe Gemeinde, wie geht Ihnen das mit den zweiten“ Feiertagen in unserem Kirchenjahr?
Weil ich Ihre Gemeinde nur aus den Erzählungen von Björn Heymer ein bisschen kennen gelernt habe, schließe ich einfach mal von mir auf Sie: Also ich gehe am zweiten Feiertag deshalb gerne in den Gottesdienst, weil ich noch mal ne richtige Schwarzbrot-Predigt erwarten für die, die am ersten Feiertag noch nicht genug gekriegt haben. Die Ostergeschichte ist gegenwärtig, aber jetzt geht’s darum, wie es weitergeht.
Bei uns. Wie geht unser Leben weiter, nach Ostern? Ist unser Leben ein „nachösterliches“?
Also eins, das auf Ostern zurückweist? In dem deutlich wird, auch für andere, dass mit der Auferstehung sich meine Lebens-Bedingungen geändert haben?

Eine Predigt erwarte ich, die mich ins Oster-Lob mitnimmt.
In die ich einstimmen kann, wenn einer sagt: „Christus ist auferstanden!“
Damit ich aus vollem Herzen antworten kann: „Er ist wahrhaftig auferstanden!“
So ein vollmächtiges Oster-Zeugnis wünsche ich mir. Von einem Oster-Zeugen, der sagt:
„Ich bin IHM begegnet!“ Ein „Lebens-Zeichen“ von Christus,
das ist es, auf das ich warte. Aber nun bin ich heute der Prediger.
Und habe deshalb nach solch einem Lebenszeichen gesucht.

Mit dieser Erwartung habe ich also den Predigt-Text für heute gelesen.
Mit der Erwartung eines Oster-Zeugnisses.
Ich lese uns aus der Apostelgeschichte Kapitel 10, die Verse 34-43 vor.
(Nebenbei: Die Definition von Apostel ist genau die eines Oster-Zeugen.
In der Apostelgeschichte sind wir am Ostermontag also auf dem richtigen Weg.)

Petrus ist beim Hauptmann Cornelius in Cäsarea zu Besuch. Arrangiert hat das Treffen sozusagen der Heilige Geist.
In Joppe hatte Petrus nämlich einen Traum, und in Cäsarea hatte Cornelius ebenfalls einen.
Cornelius schickt seine Leute nach Joppe, um Petrus abzuholen.
Das Treffen ist was Besonderes. Denn Cornelius, römischer Hauptmann
und ein sogenannter „Gottesfürchtiger“, ist Heide.
Also kein Jude, aber einer, der Gott bei den Juden sucht, ihn aber als Teilnehmer in der jüdischen Synagoge sozusagen wegen seiner Herkunft nicht finden kann. Sondern höchstens zugucken darf. Aber oft einigermaßen gelehrt war.Im vornehmen Hause angekommen, versteht Petrus endlich, was Gott ihm sagen wollte:

(Apg 10,34-43) „Da begann Petrus zu reden und sagte:
Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Gott nicht auf die Person sieht,
sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut was recht ist.
Er hat das Wort den Israeliten gesandt, indem er den Frieden verkündete durch Jesus Christus;
dieser ist der Herr aller.
Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist, angefangen in Galiläa,
nach der Taufe, die Johannes verkündet hat.
Wie Gott Jesus von Nazareth gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft,
wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren;
denn Gott war mit ihm.
Und wir sind Zeugen für alles, was er im Land der Juden und in Jerusalem getan hat.
Ihn haben sie an den Pfahl gehängt und getötet. Gott aber hat ihn am dritten Tag auferweckt
und hat ihn erscheinen lassen, zwar nicht dem ganzen Volk,
wohl aber den von Gott vorherbestimmten Zeugen:
uns, die wir mit ihm nach seiner Auferstehung von den Toten gegessen und getrunken haben.
und er hat uns geboten, dem Volk zu verkündigen und zu bezeugen:
Das ist der von Gott eingesetzte Richter der Lebenden und der Toten.
Von ihm bezeugen alle Propheten, dass jeder, der an ihn glaubt,
durch seinen Namen die Vergebung der Sünden empfängt.“

Petrus ist zu Besuch. Bei einem Nicht-Christen. Der auf der Suche nach Gott ist. Der sich dafür interessiert, was es mit dem christlichen Glauben auf sich hat. Und kriegt dann so eine Predigt! - Ich musste beim Lesen schmunzeln: „Das ist wirklich ein Beweis für das Wirken des Heiligen Geistes, dass einer bei einer so öden Predigt zum Glauben findet“, denke ich.
Also vollmächtig und mitreißend klingt das für mich erst mal nicht.
Petrus hört sich eher wie einer an, der die Essentials aus seinem Glauben abspult.
“Ihr wisst, was im ganzen Land geschehen ist“, fängt er an.
Irgendwie Bekanntes wird wiederholt.

Aber das Ganze erscheint mir beim zweiten Lesen gar nicht mehr wie eine Predigt,
die etwas zeigen möchte, sondern eher wie ein Bekenntnis. Ein Glaubensbekenntnis.
Eine Zusammenfassung, das ganze Evangelium im Zeitraffer,
das für uns festhält, woran wir uns halten dürfen. Vielleicht ist das kein Zufall,
dass Petrus den Cornelius nicht eloquent überredet, sondern einfach sagt, was für ihn gilt.
Was für ihn feststeht.

Liebe Gemeinde, machen wir doch auch so einen Besuch! Heute, in der Predigt.
Sie sind doch gelegentlich auch bei jemandem zu Gast,
der mit der Gemeinde, mit ihrem Glauben nicht viel am Hacken hat:
· Bei der Verwandtschaft in Düsseldorf, über die Feiertage, wo die Schwägerin schon immer mal
wissen wollte, warum Sie sich zu einer evangelischen Gemeinde halten.
· Eingeladen bei einem Kollegen, der ihnen erzählt, wie er neulich in der Fußgängerzone
junge Leute Singen und Predigen gehört hat und sich wundert, was die dazu wohl treibt. Und Sie.

· Oder bei einem Kindergeburtstag. Ihr Kurzer ist eingeladen bei einem Freund
aus dem Kindergarten. Natürlich bleiben sie da und kommen mit den anderen Mamas ins Gespräch.
Und die erzählen davon, dass im evangelischen Kindergarten die Geschichte von Jesus
erzählt wurde, mit allen Details, also mit Kreuz und Auferstehung und so.
Ob das für die Kinder denn das Richtige sei. Regenbogen-Lieder singen ist ja noch OK,
Schöpfung auch irgendwie, aber die unappetitliche Geschichte einer Hinrichtung?
Kennen Sie Situationen, wo Sie irgendwann, wenn sie nicht im letzten Moment
doch auf unverfängliche small-talk-Themen ausweichen, auf Tod und Auferstehung stoßen,
auf Karfreitag und Ostern, und auf die Fragen und Vorbehalte?

Klar, ich gebe zu: In solchen Gesprächen kann man selten so anfangen wie Petrus:
„Ihr wisst, was im ganzen Land geschehen ist.“ Denn das wissen die meisten eben nicht mehr.
48 Prozent der Bevölkerung wissen nicht mehr, warum wir Ostern feiern.
(So wie Emil Steinberger, kennen Sie noch, der als Polizist in der Nachtschicht im Bereitschaftsdienst über einem Kreuzworträtsel brütet und sich in der Querreihe vorher vertan hat:
„Höckstes christliches Fest, 5 Buchstaben: Oktern?“)
Aber keine Entrüstung bitte: Wo können Leute das noch erfahren und erleben,
dass überhaupt etwas geschehen ist? Dass immer mal wieder in Kirchen
von einer alten Geschichte in der Bibel erzählt wird, im Frühling, mitten in den Osterferien,
wo normale Leute in Urlaub sind - das ist noch kein Ereignis, das Nachrichten-Wert hat.
Und wozu soll einer das wissen, dass da mal einer irgendwann seine eigene Hinrichtung
überlebt haben soll? Schön für ihn. Nicht für mich. Achselzucken.

Und doch stoße ich immer wieder auf banges Interesse bei Menschen. Sie auch?
Denn die Geschichte vom auferstandenen Jesus stellt die Frage
nach meinem Leben und meinem Tod. Und ob ich heute noch dem Lebendigen begegnen kann.
Sie stellt die Frage, ob es Menschen gibt, die auch heute so was wie Oster-Zeugen sind.
Die das nicht nur sagen können, sondern erfahren haben: „Jesus lebt.“
Haben sie auch manchmal in Gesprächen das Gefühl, da hat jemand ein offenes Herz?
Oder ist auf etwas gestoßen, das ihn nicht loslässt? Das auch mich nicht losgelassen hat?
Ich begegne Menschen, und Gott ist schon da und hat den Boden schon bereitet.
Wo der Heilige Geist schon vorgearbeitet hat. So wie bei Petrus und Cornelius.

Kommen Sie, machen wir doch einen Besuch. Bei einem, der mich eingeladen hat,
gerade weil er weiß, dass ich zu Ostern in den Gottesdienst gehe. Sogar am Ostermontag.
Sie ja auch. Kommen Sie, ich nehm’ Sie mit. Keine Bange, sieht ja keiner.
Wir machen zusammen einen Besuch bei einem Cornelius. Wohlgemerkt, unser Cornelius ist keiner, den man heute wieder „Heide“ nennen würde. Gebildeter Akademiker, einflussreich. Er hat in seinem Beruf was zu sagen. Ist vielleicht Abteilungsleiter irgendwo. Oder Jurist. Also ein bisschen Ehrfurcht habe ich schon. Die Wohnung ist unaufdringlich, aber geschmackvoll eingerichtet. Bescheidener, aber erkennbarer Wohlstand.

Das Gespräch ist angeregt und auf hohem Niveau, wie man so sagt.
Wir kommen auf die Jahreszeit, auf den Zeitgeist zu sprechen. Wie wenig die Leute von Ostern noch wissen, im Gegensatz zu ihm. Unsere ganze Kultur ist doch vom Christentum geprägt, und mich bestürzt, wie sehr das in Vergessenheit gerät in unserer Spaßgesellschaft“, erklärt er mir.
Er kommt auf Professorenmeinungen über die Auferstehung zu sprechen,
hat im Spiegel den üblichen Jesus-Artikel zu Ostern gelesen. Ob Jesus nun auferstanden sei oder nicht, sei für ihn aber letztlich unwichtig.
Meint er. Und lehnt sich zurück.

Ich fühle mich bei solch unwirklichen Diskussionen höchst unwohl.
Ich will über solche akademischen Fragen jetzt nicht diskutieren.
Über die Auferstehung von Jesus kann ich nicht so reden wie von einem beliebigen Ereignis,
bei dem ich fragen kann: „Hat das nun stattgefunden oder nicht?“
Und wenn ich die Frage beantworten könnte, wäre ich ein klein wenig schlauer. Aber nicht mehr.
Dass Jesus auferstanden ist, ist für mich keine Information über ein Ereignis, das lange zurückliegt.

Cornelius mir gegenüber scheint genau das zu interessieren. Er ist irgendwie neugierig.
Wie ein Detektiv, besser noch: wie ein Anwalt in einer Verhandlung, der eben einen bestimmten Tat-Hergang zu klären hat.
Er ist richtig in Fahrt: „Aber das ist wohl unzweifelhaft belegbar, dass das Osterereignis nur von Einigen wenigen aus der Jesus-Gefolgschaft bezeugt worden ist. Von solchen, die sich für auserwählt hielten, von Insidern, würde man sie heute auf Neudeutsch nennen. Ich als Jurist würde sagen: Hier ist, ob man nun will oder nicht, Befangenheit im Spiel.
Als unzweifelhafter Beleg hält das keiner Überprüfung stand.“ Er lehnt sich zurück, und ich bin an der Reihe.

Ich schlucke. Wie gerne wäre ich selber ein Osterzeuge. Einer, der wie Petrus sagen kann:
„Wir haben mit Ihm gegessen und getrunken. Nicht nur vor seinem Tod. Danach.“
Zählt meine Erfahrung mit Gott auch? Dass Gott mich frei gemacht hat, dass ich mit ihm rede?
Dass ich mein Leben als Baustelle Gottes erlebe?
Dass ich das ernst nehme, dass Jesus im Abendmahl mein Gastgeber ist?
Eins weiß ich: Gott begegnet man nicht, und kann davon dann berichten wie ein Autogrammjäger:
“Hier, ich hab sogar seine Unterschrift mit Widmung in meine Konfi-Bibel bekommen!
Ich hätt’ nicht gedacht, dass es den wirklich gibt. Ich hab ihn immer für eine Erfindung gehalten.“
Wer Gott begegnet, stirbt – oder dessen Leben ist von Grund auf neu.
Wer Gott begegnet, verstummt für immer und vergeht zu einem Nichts, oder er fängt zu beten an.
Wird zu einem Jünger. Aus diesem Grunde gibt es nur Zeugen des Auferstanden,
die zu Ihm gehören. Wer dem Auferstandenen begegnet, sagt nicht:
„Hallo Jesus, altes Haus, du lebst ja immer noch.“ Der erschrickt, und sagt:
„Mein Herr und mein Gott.“ Und wer das allen Ernstes sagt und meint,
dem ist der Auferstandene begegnet. Der wird Zeuge. Befangen, aber befreit.

Die Frage nach der Auferstehung entscheidet über mein Leben und meinen Tod.
Die Frage nach der Auferstehung ist für mich gleichbedeutend mit der Frage:
Hat Gott eindeutig „Ja“ gesagt zu Jesus? Zu dem, was er über den Vater im Himmel gesagt hat,
was er getan hat, was er gelebt hat? Stimmt das, dass Jesus wirklich Menschen geheilt hat,
vom Bösen befreit, aus ihrer Selbstbezogenheit; dass Gottes Reich schon darin begonnen hat,
weil Er es den Menschen versprochen hat? Dass sein Tod keine Niederlage war, sondern ein Sieg, den er für uns gegen den Tod errungen hat?
Wenn Jesus nicht auferstanden ist, dann stimmt das alles doch nur sehr bedingt.

Das alles geht mir durch den Kopf.
Ich will nicht rumeiern und mich auch nicht auf eine Diskussion einlassen, die dann zu Ende ist,
wenn seine Meinung gegen mein Bekenntnis steht.
Ich antworte: „Aber die Frage ob Jesus lebt oder nicht, die treibt mich schon um.
Wenn nicht, dann steht mein Glaube auf ziemlich wackligem Boden.“
„Aber die Botschaft des Mannes aus Nazareth hat sich doch erhalten“,
bekomme ich als gutgemeinte Antwort. „Nicht der sogenannte Christus lebt,
sondern seine Botschaft.“

Diesmal gehen bei mir fast die Klappen runter. Ich kann’s kaum noch hören.
Zu einer Botschaft kann ich keine Beziehung haben, zu der kann ich nicht beten,
die tröstet mich nicht, lässt mich nicht hoffen. Eine Botschaft ohne einen,
der sie wirklich gesprochen hat, wirft mich immer auf mich selber zurück.
Was ich aus ihr mache, ob ich sie verwirkliche, ihr entspreche.
Fast ist es so, dass bei mir das Gespräch jetzt abbricht, und wir auseinander gehen,
ohne einander verstanden zu haben.
Aber dann erzählt mein Cornelius von der Botschaft, die seiner Meinung nach lebendig ist.
Und nach der er sein Leben gestalten möchte. Er erzählt von seinem sozialen Engagement,
ohne sich auf die Schulter zu klopfen. Ich höre eher seine echte Menschenfreundlichkeit.
Höre ihn von Menschenwürde sprechen. Er erzählt von seinem Patenkind bei der Kindernothilfe.
Ich bin beeindruckt von einem Menschen, der die Welt mit wachen Augen sieht.
Und Gott darin nicht erkennen kann. Der fragt, wo seine Hilfe nötig ist. Und nicht erkennen kann,
wie sehr die Welt Gott nötig hat, der in ihr wirkt und handelt.

Und irgendwann merke ich in seinen Sätzen, was diesen „gottesfürchtigen“, gebildeten Cornelius umtreibt: Die Sorge, irgendwann mal auf sein Leben zu blicken, und nichts davon bleibt zurück
und hat Bestand. Dass seine Enkel ihm irgendwann vorwerfen: “Sieh dir die Welt an:
Wie sie aussieht, daran bist du mitschuldig.“ Nach einigem Zögern sagt er:
„Ich möchte am Ende meines Lebens nicht das Urteil gesprochen bekommen:
Vergeblich, Cornelius.“

Mensch, dem ist es wirklich ernst, merke ich. Ich habe gar kein Bedürfnis mehr, ihn zu belehren.
Nur noch, ihm davon zu erzählen, dass ich auf das Urteil von Jesus setze.
Er soll das letzte Wort haben, nicht ich selber, nicht ein Lebensideal, und auch nicht der Tod,
der sozusagen der Strich unter meinem Leben ist, und darunter steht die Summe.
Cornelius sieht mich an und schweigt. Ich weiß nicht, was in ihm vorgeht.
Ich will kein religiöses Gesprächs-Duell gewinnen, ich möchte einfach mit ihm teilen, was ich habe.
Wie ein Stückchen Brot, von dem ich lebe. Wie einen Schluck Wasser in der Wüste.
“Ich liefere mich der bedingungslose Liebe Gottes aus.
Denn an Jesus kann ich erkennen, wie es im Herzen Gottes aussieht.
Sein Tod bedeutet, dass mich nichts mehr von Gottes Liebe trennen kann.
Kein Versäumnis, das ich nicht wieder einholen kann.
Keine Schuld, die ich nicht wieder gut machen kann. Ohne Auferstehung bleibe ich,
wenn’s ans Eingemachte geht, mit mir selber allein. In meinen Sünden.“
Ich sage einfach, dass seine Auferstehung für mich die Hoffnung bedeutet,
mit ihm zu leben, wenn ich mich an ihm festhalte.
Das zwar mein Leben endlich ist, aber seins nicht, das er mit mir teilen möchte.
Die Frage nach der Auferstehung bedeutet für mich, ob Jesus heute, hier, gegenwärtig sein kann,
ob ich allen Ernstes zu ihm beten kann.

Das könne er nicht, meint Cornelius zu mir. Und es hört sich überhaupt nicht ablehnend an.
Ob ich für ihn beten darf, frage ich. Er sagt gar nichts. Er nickt nur.
Mir fallen überhaupt keine vollmächtigen Worte ein, sondern nur, dass Gott keinen zurückweist
und nicht auf die Person sieht. Sondern in sein Herz. Und Cornelius sagt leise: Amen.

Pfarrer Kistenbrügge